28 Okt

Erbauliches zur Klimakrise: die Rolle des Bauens im Kohlenstoffkreislauf

Veranstaltungsort: AAU Klagenfurt (HS 2)

Abstract:Langsam rückt neben den Sektoren Energie, Verkehr, Landwirtschaft und Industrie ein weiterer wichtiger menschlicher Einfluss auf das Klimageschehen in den Fokus: Bauaktivitäten, vor allem der klassische Hochbau mit Stahlbeton. Zement und Stahl werden in gigantischen Mengen produziert, was durch chemische Reaktionen und hohen Energieverbrauch bei ihrer Herstellung massive Mengen an CO2 freisetzt. Demgegenüber stehen traditionellere Baumaterialien wie Holz, Stroh oder Lehm, die eine deutlich bessere und mitunter sogar klimapositive Kohlenstoffbilanz aufweisen. Durch neuartige Entwicklungen bekommt die Bauindustrie so die Möglichkeit, vom großen Klimasünder zum Klimaretter zu avancieren. Einige dieser Entwicklungen werden in diesem Vortrag vorgestellt als Denkanstöße hin zu einer klima- und menschenfreundlicheren Art des Bauens.Dieser Vortrag findet im Rahmen der Ringvorlesung "320.850 Lectures for Future: Klimakrise und Nachhaltigkeit" statt, welche in Kooperation mit dem Institut für Geographie und Regionalforschung organisiert wird.

28 Okt

Gramsci in Oberkärnten: Corona, der gesunde Menschenverstand und die geschichtliche Verankerung anti-kosmopolitischer Alltagsphilosophien im Alpen-Adria Raum

Veranstaltungsort: Z.1.09

Antonio Gramscis Philosophie der Praxis und der Idee das «alle Menschen Philosoph*innen sind», beschäftigt sich dieser Vortrag mit den anti-kosmopolitischen und anti-Corona Weltvorstellungen, welchen ich im Zuge meiner Feldforschung in der Nockregion in Oberkärnten immer wieder begegnet bin. Im Versuch die sozio-politische Wirkkraft dieser Art von Alltagswissen besser zu verstehen, zeichne ich die Kontouren einer kritischen Phänomenologie von «common sense».

3 Nov
8 Nov

Wie klingt Intersektionalität?

Veranstaltungsort: Online (Anmeldung unter gender.zentrum@aau.at)

In Zeiten, in denen immer wieder versprochen wird, die soziale Ungleichheit etwa im Bildungs- und Karrieresystem zu bekämpfen, fällt nicht selten der Begriff „Intersektionalität". Allerdings klingt er oft nach einem sinnentleerten Schlagwort, mit dem sich akademische Institutionen gern absichern. Dabei verhieß der Begriff vor wenigen Jahrzehnten als von Schwarzen Feminist*innen hervorgebrachte Forderung „stets weitere Fragen zu stellen“ eine Fokus-Erweiterung und Sensibilisierung gerade für kritische Forscher*innen. Innerhalb der feministischen Rechtswissenschaften trug das kritische Framework zu konkret anwendbaren Antidiskriminierungsrichtlinien bei, in der feministischen Theoriebildung zu grundlegenden Kontroversen über jene Subjektivitäten, die mitgedacht werden, in der politischen Arbeit zur genaueren Vermittlung jener Verstrickungen, die Menschen marginalisieren und isolieren.Anhand von Audiodokumenten heftet sich der Vortrag an die Fersen von ökonomiekritischen Ansätzen innerhalb der Intersektionalitätsdebatte. Er folgt den Artikulationen und Beiträgen von ex-versklavten Suffragetten der 1890er, aufrührerischen Harlem-Girls der 1910er, entrechtetem Körpergewebe der 1950er, queeren Artikulationen der 1970er und 80er und spannt einen Bogen zu heutigen Diskriminierungen mittels Daten und Algorithmen.