12 Jan

Translokale Vorlesungsreihe: Geographien von Covid-19

VeranstaltungsortOnlineVeranstalter Institut für Geographie und RegionalforschungBeschreibungIn dieser Sitzung beschäftigen wir uns mit biopolitischen Ordnungen und Fragen der Gerechtigkeit in Zeiten von Covid-19. Andreas Folkers analysiert in seinem Vortrag unterschiedliche Wertordnungen, die sich während der Covid-19 Pandemie gezeigt haben und mit den folgenden vier biopolitischen Regimen korrespondieren: Bevölkerungsbiopolitik, Biopolitik vitaler Systeme, Biolegitimität/Humanitarismus, (bio)-soziale Gerechtigkeit. Darauf aufbauend stellt der Vortrag dar, wie sich vor dem Hintergrund dieser Wertordnungen unterschiedliche Katastrophenschwellen identifizieren lassen, also Punkte ab denen die Pandemie zu einer Katastrophe wird.Matt Hannah analysiert im zweiten Vortrag vor dem Hintergrund der verschiedenen räumlichen Einschränkungen die Bedeutung von der Gerichtetheit der Aufmerksamkeit und Praxis, von Prozessen der Abwendung und Zuwendung. Vereinzelt in Wohnungen und Häusern, machen Millionen Menschen neue Erfahrungen in der ständigen Aushandlung von Dringlichkeit und der Setzung von Prioritäten bezüglich verschiedenster Aktivitäten. Aus Perspektive der feministischen care ethics, soweit Aktivitäten um „Produktion“ (zurück) in den Haushalt gezwungen werden, erhält die biopolitische Frage nach der Dringlichkeit von Bedürfnissen eine neue, allgemeinere Relevanz, die über Geschlechterrollen in der sozialen Reproduktion hinausgeht.Vortragende(r)Vortragende: Andreas Folkers (Gießen) und Matthew G. Hannah (Bayreuth) Moderation: Julian Stenmanns (Bayreuth)KontaktUniv.-Prof. Dr. Matthias Naumann (matthias.naumann@aau.at)

12 Jan

Language diversity in Istria

Veranstaltungsort: Z.1.09

VeranstaltungsortZ.1.09Veranstalter Institut für KulturanalyseBeschreibungIstria is a multiethnic and multilingual border region located in the northwest of Croatia. In the course of its history, Istria has been part of different political entities, notably, in just the last one hundred years or so, of as many as four different states - Austria-Hungary, Italy, Yugoslavia, and Croatia. Related to this history, this multiethnic and multilingual region has undergone many demographic shifts. Also, it is strongly regionalist, with “Istrianness” being a widely supported identity among its inhabitants (cf. Banovac 2004; Sujolđić 2008; Balinger 2012; Valenta and Gregurović 2015; Stjepanović 2018; among others). After the discussion of the Istrian sociolinguistic situation, including its linguistic diversity, the talk will concentrate on two lesser-known severely endangered Romance languages spoken there and on my own documentation and preservation work in the communities speaking them. Following an introduction to the sociolinguistic situation in Istria, the talk will focus on language endangerment and shift in Istria and on two severely endangered Romance language—Istro-Romanian and Istriot. I will first discuss their current social and linguistic status, then talk about the community-centered and collaborative language documentation and preservation projects and activities carried out in the two endangered linguistic communities. The work on Istro-Romanian took place over more than ten years, in Croatia and, to a smaller degree, in the United States. Parallel to this work, a number of community-based and community-oriented activities were conducted (e.g. creation of the language website , yearly language and culture festivals, language playrooms for children, publication of learning materials, etc.). The work on Istriot started at the invitation of community members and focused on organizing and conducting four summer schools in language documentation for community members (which included data collection) and on project consultation. Vortragende(r)Zvjezdana Vrzic, Ph.D. (University of Rijeka & New York University)KontaktJanine Schemmer (janine.schemmer@aau.at)

13 Jan

Vortrag im Rahmen des Doctoral Seminars von Herrn Stefan Kremsner

Veranstaltungsort: https://classroom.aau.at/b/anw-ezd-k9g

VeranstaltungsortUniversität Klagenfurthttps://classroom.aau.at/b/anw-ezd-k9gVeranstalter Institut für MathematikBeschreibunghttps://www.math.aau.at/talks/65/pdfVortragende(r)DI Stefan KremsnerKontaktMirjam Jonk (Mirjam.Jonk@aau.at)

19 Jan

Geteiltes Vergnügen. Baden und Picknicken im Freien in der Malerei des französischen Rokokos

Veranstaltungsort: AAU

VeranstaltungsortZ.1.09AAU Veranstalter IFK - Abteilung Visuelle KulturBeschreibungDie künstlerische ›Eroberung‹ des öffentlichen Raumes durch eine im Freien praktizierte Malerei und die Erschließung des Motivrepertoires einer modernen Freizeitkultur wird üblicherweise in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts datiert und mit der Stilrichtung des Impressionismus in Verbindung gebracht. Der Kunsthistoriker T. J. Clark bestimmt etwa Édouard Manet als den Urheber einer ›Malerei des modernen Lebens‹ (The painting of modern life, 1985), die erstmals zentrale öffentliche Begegnungszonen wie die Pariser Promenaden, Tanzlokale und vorstädtischen Ausflugsziele in einem entsprechenden Darstellungsstil umsetzen würde. Der Beginn einer solchen Entwicklung kann jedoch bereits viel früher in der französischen Malerei der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts angesetzt werden. Anhand von Gemälden der wenig beachteten Künstler Jean-Baptiste Pater und Nicolas Lancret beleuchtet der Vortrag zwei in dieser Zeit am Übergang vom höfischen Zeremoniell zur Freizeitaktivität befindliche Praktiken: das Picknicken und Baden in der freien Natur. Durch den Schauplatz im Freien und die Betonung des geselligen Aspektes – etwa im gegenseitigen Bedienen oder beim kokettierenden Austauschen von Blicken – ist das zwischenmenschliche Moment zentraler Teil dieser multisensuellen Erfahrungen, die zumal auch Überschreitungen von sozialen oder geschlechterspezifischen Rollen zulassen. In ihrer malerischen Umsetzung ermöglichen diese nun primär als geteiltes Vergnügen um ihrer selbst willen genossenen Tätigkeiten zugleich ein ebenso ›befreites‹ Verständnis von Kunst.Vortragende(r)Dr. phil. Elisabeth Fritz (Friedrich-Schiller-Universität Jena)KontaktIsabella Matticchio (isabella.matticchio@aau.at)