8 Mai

NEUE LITERATUR: Hans PLATZGUMER

Veranstaltungsort: Veranstaltungssaal, (Robert Musil Institut, Bahnhofstraße 50, 9020 Klagenfurt)

Moderation: Manfred MüllerSascha Konjovic, ein psychisch angeschlagener Taxifahrer wartet vor dem Wiener Westbahnhof auf Kundschaft, hört Jazzmusik und schmökert in Kafkas gesammelten Tagebuchnotizen. Bis die Tänzerin Eduardowa mit ihrem Liebhaber zusteigt und eine zweitägige Fahrt beginnt, die alle Beteiligten weiter fortträgt, als sie es für möglich gehalten hätten.Hans Platzgumer hat ein außergewöhnliches Buch geschrieben und mit ihm eine außergewöhnliche Hommage an Franz Kafka. Nicht nur greift er auf eine Figur aus Kafkas Träumen zurück und katapultiert sie in die Jetztzeit mitten in das Leben eines Wiener Taxifahrers. Nicht nur führt er mit Saschas irrem Trip vor, wie schnell Grenzen überschritten und Schleusen geöffnet werden können. Auch wählt er eine auf den ersten Blick ungewöhnliche Form. Die Geschichte wird ausschließlich in direkten Reden erzählt. Der einsame Taxler unterhält sich mit seinen Fahrgästen, und auch andere sprechen mit, Lebende, Tote, sogar Franz Kafka höchstpersönlich.„Eine Tour de Force in Dialogen durch Wien und dorthin, wo auch Kafkas Literatur situiert ist: zwischen Traum und Wirklichkeit, zwischen der ungeheuren Welt im Kopf und jener außerhalbder Scheiben eines Taxis.“(Manfred Müller, Präsident der Österreichischen Franz Kafka Gesellschaft)Hans Platzgumer, 1969 in Innsbruck geboren, lebt in Bregenz und Wien. Er absolvierte die Wiener Musikhochschule und studierte Filmmusik in Los Angeles. Nach seiner Rückkehr nach Europa verlagerte er den Schwerpunkt seines Schaffens hin zur literarischen Arbeit. Vielfach ausgezeichnet schreibt er Romane, Essays, Hörspiele, Theatermusiken und weiterhin auch Songs.Manfred Müller, geb. 1969 in Zell am See; Studium der Germanistik und Kunstgeschichte in Wien; Leiter der Österreichischen Gesellschaft für Literatur, Präsident der Österreichischen Franz Kafka-Gesellschaft, Lehrbeauftragter am Institut für Germanistik der Universität Wien. Veröffentlichungen v.a. zur Literatur des 20. und 21. Jahrhunderts.Zuletzt erschienen: Kafka träumt. Texte. Ausgewählt, kommentiert und mit einem Nachwort versehen von Manfred Müller. Jung und Jung Verlag, 2024

14 Mai

NEUE LITERATUR: Max HÖFLER & Stefan SCHMITZER

Veranstaltungsort: Veranstaltungssaal (Robert Musil Institut, Bahnhofstraße 50, 9020 Klagenfurt)

Warum dreht sich am Äquator die Erde schneller? Wofür wurden Aquädukte gebaut? Max Höfler hat die Antworten parat: Es sind die Beschleunigungskräfte des flotten Springbocks und des zackigen Impalas, die den Untergrund zum Rotieren bringen, und in den Hochleitungen sollte einst der Lambrusco und Veltliner für die Haute Volée rinnen. In Alles über alles sind es die Fragen des Trivial Pursuit-Spiels, die sich Höfler in einer hybriden Kunstsprache als Ausgangspunkt für Mutmaßungen über die Beschaffenheit der Welt hernimmt, streng formelhaft und stets als Gegenfrage formuliert.Stefan Schmitzers invokationen stellen Strategien dichterischer Zauberei auf den Prüfstand. Die Gedichte und Prosatexte dieses Bandes entrücken in eine universelle Raum-Zeit in Gestalt unterschiedlicher Stilgesten zwischen klassizistischer Feierlichkeit und futuristischer Prägnanz, österreichisch gefärbtem Parlando, freien Beatrhythmen und Slang. Mit coolem Humor und feiner Ironie begegnet loop garou der Suppression heutiger staatlicher und merkantiler Zusammenhänge samt ihrer Legitimationsdiskurse. Stefan Schmitzers wendige Poetik der Entzauberung lässt die als falsch erkannten Redeweisen ins Leere laufen.Max Höfler, geboren 1978 in der Oststeiermark, lebt als Autor in Graz. Studium der Germanistik, Philosophie und Kunstgeschichte. Literaturreferent des Forum Stadtpark (2009–2017). Herausgeber des Leinwandliteraturmagazins Glory Hole – Nachrichten von drüben. Stefan Schmitzer, geboren 1979 in Graz, nach dem Studium der Kunstgeschichte, Philosophie und Germanistik in Graz und Wien lebt er heute als Autor von Lyrik und Prosa, Performer und Kritiker in Graz.

16 Mai

Schlagzeilen-Gewitter

Veranstaltungsort: Z.2.10 - LV-Lounge in der Universitätsbibliothek

Harald Raffer stellt seine neue Publikation Schlagzeilen-Gewitter im Zwiegespräch mit Günter Schmidauer vor.Die Universitätsbibliothek lädt ein zur Buchpräsentation am 16. Mai um 17.00 Uhr in der LV-Lounge auf Ebene 2.Wir freuen uns auf einen regen Austausch am Buffet!

21 Mai

NEUE LITERATUR: Valerie Fritsch „Zitronen“

Veranstaltungsort: Veranstaltungssaal (Musil-Institut, Bahnhofstraße 50, 9020 Klagenfurt)

August Drach wächst in einem Haus am Dorfrand auf, das Hölle und Paradies zugleich ist. Der Vater, von sich und dem Leben enttäuscht, misshandelt seinen Sohn, Zärtlichkeit hat er nur für die Hunde übrig. Trost findet August bei seiner Mutter, die ihn liebevoll umsorgt. Doch als der Vater die Familie verlässt, verwandelt sich die Zuwendung der Mutter: Sie mischt August heimlich Medikamente ins Essen, schwächt das Kind, macht es krank; von seiner Pflege verspricht sie sich Aufmerksamkeit und Bewunderung. Erst Jahre später gelingt es August, sich aus den Fängen der Mutter zu befreien, ein unabhängiges Leben zu führen, erste Liebe zu erfahren.Doch wie lernt ein erwachsener Mensch, das Rätsel einer Kindheit zu lösen, in der Grausamkeit und Liebe untrennbar zusammengehören? Wie durchbricht er den Kreislauf von Lügen und Betrügen? Und was passiert, wenn sich dieser Mensch, Jahre später, an den Ursprung des Schmerzes zurückwagt?Sprachgewaltig, in packenden Bildern und Episoden erzählt Valerie Fritsch in ihrem neuen Roman von der Ungeheuerlichkeit einer Liebe, die hilflos und schwach macht, die den anderen in mentaler und körperlicher Abhängigkeit hält. Ein Entkommen ist nicht vorgesehen, es sei denn um den Preis, selbst schuldig zu werden