wiwi aktuell_Vortrag: Naturschutz in Portugal

VeranstaltungsortHS 10Veranstalter Institut für Geographie und RegionalforschungBeschreibungPortugal ist lange vergessen worden. Die Isolierung von der Welt hat dazu geführt, dass sich dort noch heute Arten sowohl der Fauna als auch der Flora finden lassen, die in anderen Ländern seit langer Zeit verschwunden sind. Dennoch bedrohen der Beitritt zur Europäischen Gemeinschaft 1986, die Globalisierung und Modernisierung der Gesellschaft sowie die wachsende touristische Nachfrage eine nachhaltige Entwicklung des Landes.Nach einer Einführung in die Geschichte der portugiesischen Umweltschutz-bewegung werden einige Beispiele dargestellt, die zeigen, welche Verhaltensdispositionen, Mentalitäten und Risikofaktoren (der Bau großer Infrastrukturen wie Dämme und Autobahnen oder der Klimawandel) die Natur eventuell bedrohen können. Allerdings gibt es auch positive Faktoren, wie z. B. die Europäischen Programme Life, Rewilding Europe oder Polis, die dazu beigetragen haben, dass Portugal bei Naturliebhabern aus aller Welt immer noch so beliebt ist.Vortragende(r)Prof. Dr. Ana Maria Viegas FirminoKontaktNatalie Schöttl (natalie.schoettl@aau.at)

Kunst: natürlich politisch

VeranstaltungsortV.1.04Veranstalter Institut für Medien- und KommunikationswissenschaftBeschreibungGrundlage des Vortrags ist die derzeit im mumok laufende Themenausstellung „Naturgeschichten – Spuren des Politischen“. Die Ausgangsüberlegung dabei ist, dass Natur nicht unberührt von Geschichte ist und das andererseits auch Geschichte nicht einfach ein evolutionäres oder natürliches Geschehen ist, das höheren Gesetzen, womöglich sogar göttlicher Vorsehung folgt. In diesem Ansatz zeigt sich eine Abwehrhaltung gegenüber naturalisierten Geschichtsbildern und ahistorischen Naturvorstellungen, die gerne gemeinsam auftauchen. Das bevorzugt von totalitären oder konservativen Ideologien aufgegriffene Bild vom „Führer als Fels in der Brandung“ ist nur die bekannteste Form einer naturalisierten Geschichte, die auf Naturgewalten zurückgreift, um eigene Gewaltpotenziale zu verschleiern. Dieser Haltung wird in Form von Kunst entgegnet, die ein kulturalisiertes und politisiertes Bild der Natur zeichnet. Dies zeigt sich bereits in künstlerischen Arbeiten der 1960er und -70Jahre, die mit den Rahmenbedingungen des Kunstmachens und mit der Kritik an konventionellen Werk- und Präsentationsformen auch Geschichtskritik betrieben haben, etwa an der Geschichte des Kolonialismus und seinen Folgen. Marcel Broodthaers hat beispielsweise eine von Palmen dominierte Installation geschaffen, einen tropischen Wintergarten „Jardin d`Hiver“, der die Sehnsucht nach fernen Ländern und Idyllen ebenso zum Inhalt hat wie die Gier nach Ausbeutung dieser Länder. Joseph Beuys, Mario Merz, Hans Haacke, Helio Oiticica, die rumänische Sigma Gruppe und die Gruppe OHO aus Exjugoslawien sind weitere Vertreter dieser Generation der Neoavantgarde, die Natur und deren Motive ins Zentrum stellen, um Zivilisations- und Gesellschaftskritik zu üben - um aber zugleich eben auch die Kunst zu revolutionieren und mit Traditionen zu brechen. Mit Broodthaers und seiner Kolonialismuskritik ist ein Themenfeld angezeigt, das von Künstler_innen bis in die Gegenwart immer wieder neu interpretiert wird. Weitere NaturdarsVortragende(r)Rainer Fuchs (Kurator, Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien)KontaktUniv.Prof. Dr. Anna Schober-de Graaf (Anna.Schober@aau.at)