12 Mai

Navigationen in Bildräumen. Zur Logistik digitaler Bildermengen

Veranstaltungsort: AAU Klagenfurt (Z.1.09)

Digitale Bilder erscheinen raum- und ortlos: Als unsichtbare Datenströme zirkulieren sie durch weltumspannende Netze, als flüchtige Visualisierungen auf unseren Displays bleiben sie flach und nahezu immateriell. Wendet man den Blick jedoch vom Einzelbild ab und dem Umgang mit digitalen Bildermengen zu, so zeigt sich: Wo Bilder in großer Zahl aggregiert, analysiert und synthetisiert werden, werden sie auch auf spezifische Weise verortet und verräumlicht. Navigierbare Bildräume sind zu einem dominanten Modell der logistischen Erschließung großer Bilderdatenmengen geworden: In den Interface-Visualisierungen musealer Bilddatenbanken arrangieren sich Bilder unterschiedlichster Zeiten und Räume zu Landschaften, Clustern und Netzen; forensische Rekonstruktionen lokalisieren isolierte Bilder und Bildsequenzen aus verstreuten Quellen in dreidimensionalen Simulationsmodellen und betten sie so nachträglich in ein raumzeitliches Beziehungsgeflecht ein; und die neueren KI-basierten Techniken der Bildanalyse und -synthese modellieren Ähnlichkeiten visueller Muster als quantifizierbare Distanzen in abstrakten Vektorräumen. So unterschiedlich diese Beispiele auch sind, so ist ihnen doch gemeinsam, dass sie das einzelne Bild nicht mehr, wie es noch für den »Iconic Turn« selbstverständlich erschien, als isolierbares Artefakt oder singuläre Form begreifen, sondern vielmehr als diskret adressierbares Element in einem unüberschaubaren visuellen Kontinuum. Der Vortrag fragt danach, welche Konsequenzen diese Vorstellung navigierbarer Bildräume für unser Bildverständnis haben könnte – und ob nicht die Frage nach dem Bild heute neu – und vielleicht ganz anders als vor rund drei Jahrzehnten – gestellt werden muss.

13 Mai

Arbeit und Gerechtigkeit? Zur Ausbeutung migrantischer & geflüchteter Arbeitnehmer*innen in Großkonzernen

Veranstaltungsort: O.0.01

Die neoliberale Wirtschaftsweise, besonders in Großkonzernen, wirft immer große Fragen auf. Sogar Papst Franziskus ließ sich zur Aussage verleiten „Diese Wirtschaftsweise tötet!“. Ist es mit unserem Gewissen vereinbar, dass Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen ausgebeutet werden, nur damit wir unser verschwenderisches, auf Billigpreise ausgelegtes Konsumverhalten aufrechterhalten können? Welche Verwerfungen gibt es bereits und wohin driftet unsere Gesellschaft, wenn wir diese Missstände nicht beheben?Dr.in Judith Kohlenberger, Migrationsforscherin an der Wirtschaftsuniversität Wien, präsentiert ihre Studie „Systemrelevant, aber unsichtbar: Arbeitsbedingungen migrantischer und geflüchteter Amazon-Zusteller*innen während der COVID-19-Pandemie“ und beleuchtet mit uns die multiple Prekarität dieser Systemerhalter*innen.Anschließende Podiumsdiskussion mit: Mag. Maximilian Turrini (Abteilungsleiter Arbeits- und Sozialrecht, Arbeiterkammer Kärnten), Dr.in Kirsten von Elverfeldt (Institut für Geographie und Regionalforschung, Universität Klagenfurt) und Mag. Hans-Peter Premur (Hochschulseelsorger und Bischofsvikar für Migration der Diözese Gurk). Durch den Abend führt Dr.in Viktorija Ratković.

17 Mai

Gastvortrag: Lessons (not) learned? Warum Klimakommunikation nach vier Jahrzehnten kaum Wirkung zeigt

Veranstaltungsort: S.0.05

Prof. Dr. Irene Neverla ist Professorin für Journalistik und Kommunikationswissenschaft an der Universität Hamburg. Sie ist Sozialwissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Journalismus- und Medienforschung. Sie studierte Kommunikationswissenschaft, Soziologie und Psychologie an den Universitäten Wien, Salzburg und München. Irene Neverla war als Dozentin tätig an der Universität Hamburg und an der Hamburg Media School, an den Universitäten München, Wien und Salzburg, sowie an Hochschulen in Thessaloniki (Griechenland), Sydney (Australien), Dakka (Bangladesh), Lima (Peru), Aarhus (Dänemark), Tel Aviv und Ber Sheva (Israel) u.a.

18 Mai