25 Okt

Erzählen gegen das Verstummen: Handkes Lebensbuch Die Morawische Nacht (2008).

VeranstaltungsortHS 3Veranstalter Institut für GermanistikBeschreibungHandkes 560 Seiten lange Erzählung führt uns auf ein Hausboot, verankert in einem Nebenarm der Morawa in der Nähe des Dorfes Porodin. Auf dieses Boot hat der Gastgeber und namenlose Ich-Erzähler, im Text auch als der ‚abgedankte oder Ex-Autor‘ bezeichnet, eine Handvoll Freunde geladen, um ihnen im Lauf einer Nacht die Geschichte seiner großen Rundreise, begonnen als Flucht (aus dem ›Balkan‹), zu erzählen, womit dieser Text auch eine Zäsur zu den vorangegangenen Jugoslawien-Büchern setzt. Die Flucht-Reise entpuppt sich alsbald als eine Spurensuche in Schlüssel-Räumen des eigenen Lebens und Schreibens. Insofern verbinden sich einzelne ihrer Stationen quer durch Europa (meist abgelegene Orte und ungewöhnliche Anlässen) mit Episoden oder Themen aus vorangegangenen Büchern und fügen diesen neue Kapitel hinzu. Wie so oft bei Handke tritt dabei das Erzählen selbst immer wieder in den Vordergrund, wird auch zum Problem. Doch wie nie zuvor bei Handke zieht sich der Erzähler aus der ihm zugedachten Rolle oft wieder zurück, verstrickt den/die LeserIn in ein (mitunter anstrengendes) Spiel zwischen Inszenierung und ironischer Selbstpreisgabe. Dabei unterstützen ihn und widersprechen ihm Romanfiguren aus früheren Texten, aber auch neu hinzugekommene aus dieser Erzählung, u.a. lästige Zwischenfrager aus der Runde der geladenen Hörer. Der Vortrag versucht dieser Erzählkonstruktion & Spurensuche nachhzugehen, das Gewicht der von Handke selbst schon relativierten Handke-Welt fasslicher zu machen und dabei auch einige zuvor nie zuvor angesprochene Anliegen des (Ex?)-Autors herauszustellen. Vortragende(r)Primus-Heinz KucherKontaktPrimus-Heinz Kucher; Dominik Srienc (primus.kucher@aau.at; dominik.srienc@aau.at)

25 Okt

Konversion zum Islam: Kommunikative Wurzeln und mediale Rezeption

VeranstaltungsortV.1.34Veranstalter Institut für Medien- und KommunikationswissenschaftBeschreibungMichael Nollert, Prof. Dr., geb. 1960, arbeitete zwischen 1987 und 1993 als kantonaler Assistent, zwischen 1995 und 1997 als NF-Projektleiter und zwischen 1998 und 2005 als Oberassistent am Soziologischen Institut. Seit 2000 ist er assoziierter Professor an der Universität Freiburg i. Ue. Zudem war er Gastwissenschafter an der Universität Trier, habilitierte im Fach Soziologie, ist Koordinator des Forschungskomitees Wirtschaftssoziologie der SGS und Redaktor der SZS. Forschungsschwerpunkte: Wirtschaftssoziologie, Konfliktforschung, Sozialpolitik, Arbeitsmarkt, Freiwilligenarbeit.Vortragende(r)Prof. Dr. Michael Nollert (Universite de Fribourg)KontaktElena Pilipets (elena.pilipets@aau.at)

25 Okt

Umwelt & Wirtschaft: Geht das (gut)?

VeranstaltungsortStiftungssaal der Kärntner SparkasseVeranstalter Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikation (UNI Services)UniclubBeschreibungSelbstfahrende Fahrzeuge verhindern viele Verkehrsunfälle und fahren im Stadt- und Kolonnenverkehr schneller und effizienter. Wenn diese auch elektrisch sind, schonen sie noch dazu die Umwelt. Aber ist die Gesellschaft schon bereit dafür? Diskutieren Sie mit WissenschaftlerInnen der AAU und ExpertInnen aus der Wirtschaft!Vortragende(r)Prof. Mag. Dr. Gerhard Baumgartner, Institut für Rechtswissenschaften, Alpen-Adria-Universität KlagenfurtDI Robert Czetina, Head of Development Center Automotive, InfineonDI (FH) Andreas Kerschbaumer, Head of Incubation & Interdisciplinary Innovation, Kompetenzzentrum – Das virtuelle Fahrzeug Forschungsgesellschaft mbHModeration:Univ.-Prof. Dr. Gerald Reiner, Institut für Produktions-, Logistik- und Umweltmanagement, Alpen-Adria-Universität KlagenfurtKontaktPatricia Leitgeb (wirtschaft@aau.at) Anmeldepflichtig!wirtschaft@aau.at

30 Okt
Wiederkehrend

L’imaginaire littéraire du fleuve (XVIIe-XXIe siècles)

VeranstaltungsortStiftungssaalK.0.01 Veranstalter Institut für RomanistikBeschreibungDas Motiv des Flusses ist in allen Literaturen gegenwärtig und fungiert als Träger einer komplexen Bedeutungswelt. Einerseits erscheinen Flüsse in identitätsstiftender Funktion: sie verkörpern die „Seele“ eines Landes oder Volkes. Über Flüsse zu sprechen kommt oftmals der geographischen, soziologischen oder politischen Aufarbeitung von Geschichte gleich.Des Weiteren kann der Fluss in seiner literarischen Darstellung zum Ort (fiktiver oder nicht-fiktiver) ethnographischer Differenzierung sowie zu einer Art autonomem Territorium gemacht werden, das für das literarische Werk zum Spiegel seiner eigenen Autonomie werden kann.Doch der Fluss ist nicht allein zivilisationsstiftend, sondern auch Ort der Menschwerdung, was vor allem auf den biblischen Mythos von der Erschaffung des Menschen aus Lehm zurückgeht. Der Fluss verweist somit in entgegensetzte zeitliche Richtungen: Er wird mit dem Ursprung des Menschen assoziiert, weist den Menschen aber auch auf seine Zukunft hin: Sein unaufhaltbarer Verlauf und sein Gefälle evozieren verschiedenste Vorstellungswelten von Schicksalshaftigkeit, Initiation und Progression. Er repräsentiert den Kreislauf von Geburt und Tod, Anfang und Ende.Den identitätsstiftenden und anthropogenetischen Aspekten des Flusses steht eine gegenteilige Bedeutung gegenüber, wenn er die Auflösung von Identitäten versinnbildlicht. Flüsse sind auch Orte der Migration, der Vermischung und des Austausches, sie werden zum Sinnbild der Unbeständigkeit.Abseits des Flusses als literarisiertem Raum und mit ihm verbundener Themenkreise wie Anthropogenese, soziale Identität oder Individuation wird seine Bildhaftigkeit auch auf metaliterarischer Ebene produktiv: als metatextuelle Metapher finden wir ihn im Französischen in Gattungsbezeichnungen wie dem „roman-fleuve“ und dem „poème-fleuve“, auf deren Ausmaß, Dynamik, Progression, aber auch lose Kohärenz er verweist.In diesem thematischen Rahmen bewegen sich die Beiträge zum Kolloquium, das eine bereits langjäKontaktDr. Martina Meidl (martina.meidl@aau.at)