Der andauernde Krieg in Israel/Palästina strahlt weltweit aus und lässt auch sichtbar werden, wie verschiedene Narrative und Positionen um Deutungshoheit ringen. Während UN-Organisationen von einer humanitären Katastrophe im Gazastreifen sprechen und die israelische Kriegsführung in den Sinnhorizont von Kollektivbestrafung der Zivilbevölkerung sowie möglicher Kriegsverbrechen rücken, erklärt die israelische Regierung, dass dieser Krieg zur Eliminierung der Hamas nach deren Terroranschlag vom 7. Oktober notwendig sei. Die palästinensische Zivilbevölkerung würde dabei soweit wie möglich geschont. Auf politisch-diplomatischer Ebene erfährt diese Position mit dem Verweis auf das Selbstverteidigungsrecht des Staates Israel vor allem im Westen breite Unterstützung. Bei Massendemonstrationen von Karachi bis London wird hingegen ein sofortiger Waffenstillstand gefordert und die israelische Kriegsführung als möglicher Genozid gebrandmarkt. Die politischen Bruchzonen, die sich hier auftun, und die Räume des Sagbaren, die in verschiedenen Regionen der Welt umkämpft sind, nehmen wir bei dieser Veranstaltung in den Blick.