Die Forscherinnen und Forscher des Instituts für Soziale Ökologie bemühen sich, die Interaktion zwischen sozialen und natürlichen Systemen als deren Koevolution theoretisch und methodisch fundiert zu beschreiben.

Den Kern einer sozial-ökologischen Theorie bilden die Konzepte "Gesellschaftlicher Metabolismus" und "Kolonisierung natürlicher Systeme." Darin verbinden sich Vorstellungen aus den verschiedensten Wissenschaftstraditionen - Biologie, Soziologie, Ökonomie, Technik, Geschichte, Geografie und Kulturanthropologie - zu einer kohärenten Sichtweise der Gesellschaft-Natur-Beziehung.

Diese Sichtweise bringen die Forscherinnen und Forscher des Instituts für Soziale Ökologie ein bei der konzeptuellen wie praktischen Entwicklung von Informationssystemen für die Umweltfolgen menschlichen Handelns ("pressures upon the environment"), und sie leitet unsere Forschung zu ökologischen und sozio-ökonomischen Aspekten nachhaltiger Entwicklung im lokalen, nationalen und globalen Maßstab.

Das Methodenspektrum erstreckt sich von Material- und Energieflussanalysen (MFA und EFA) und auf GIS und Fernerkundung basierten Verfahren über systemische Akteurs- und Organisationsanalysen bis zur Arbeit mit historischen Quellen. Zunehmend werden auch Modellierungsverfahren zur Datensimulation, zur synthetischen Präsentation von Ergebnissen und als Grundlage für Szenarios benutzt. Ermöglicht wird dies durch eine stabile interdisziplinäre Kooperationskultur und intensive Teamarbeit.

Themenfelder

Neueste Projekte

Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2023-11-01 - 2024-04-30

Die Universität für Bodenkultur, Institut für Soziale Ökologie kooperiert mit dem Kunst Haus Wien GmbH bei der Ausstellung "Into the Woods: Annäherungen an das Ökosystem Wald" im Zeitraum von April bis August 2024. Die Ausstellung befasst sich mit dem Lebensraum Wald, seinen Prozessen und Bedrohungen und hat dazu rund 15 zeitgenössische Künstler:innen versammelt. Ziele der Kooperation sind die wissenschaftliche thematische Unterstützung der Ausstellung, das Verfassen von Vermittlungstexten ("Fact Boxes"), die Abfassung eines Fachbeitrages zur Ausstellungspublikation über Klima & Wald sowie das Abhalten gemeinsamer Programmpunkte. Dieser Fachbeitrag soll sich mit wesentlichen Fragestellungen rund um das Thema Wald, inklusive der wichtigsten Wissenslücken, und deren wissenschafltichen Aufbereitung für ein nicht-Fachpublikum auseinandersetzen. Geplant sind auch Veranstaltungen wie ein Future Talk oder Exkursionen, an denen Mitglieder des Instituts für Soziale Ökologie teilnehmen. Die Zusammenarbeit zielt darauf ab, das Bewusstsein für die Wichtigkeit von Wäldern zu stärken und über ökologische Veränderungen einem breiten Publikum näherzubringen. Diese Kooperation schafft einen einzigartigen Raum, in dem die Expertise der Universität für Bodenkultur und die künstlerischen Darstellungen des Kunst Haus Wien zusammenkommen. Ziel ist es auch, Besucher:innen zu inspirieren und neue Blickwinkel auf die Bedeutung der Wälder zu eröffnen.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2024-01-01 - 2024-12-31

Auf europäischer, nationaler und lokaler Ebene gibt es eine Reihe wichtiger Initiativen um den Klimawandel einzubremsen und verpflichtenden Ziele und Maßnahmen zu setzen. Um aus der Klimakrise keine Klimakatastrophe werden zu lassen, ist es notwendig sowohl individuelle Beiträge als auch ambitionierter Klima- und Nachhaltigkeitspolitik in ihrem Zusammenspiel zu verstehen und auf beiden Ebenen Änderungsmöglichkeiten zu erkennen und anzuregen. Basierend auf Arbeiten für APCC Special Reports (Haas et al. 2018, Görg et al. 2023) haben wir begonnen de Zusammenhänge zwischen klimafreundlichem Leben im Alltag, Zeitverwendung und gesundheitsfördernden Aktivitäten zu analysieren. Diese Analyse umfasst die Berechnung von Emissionsintensitäten einzelner Aktivitäten und die Auswertung von Zeitverwendung je Personengruppen nach Geschlecht und Sorgeverpflichtungen.
Forschungsprojekt aus §26 oder §27 Mitteln
Laufzeit : 2024-01-01 - 2026-06-30

Hitzeepisoden, plötzliche Temperaturanstiege oder eine höhere Allergenexposition bedrohen die Gesundheit älterer Menschen in besonderem Maße. Das betrifft vor allem jene älteren Menschen, die aufgrund gesundheitlicher Beeinträchtigungen wie Herz- Kreislauferkrankungen (Bluthochdruck, Herzinsuffizienz, ischämische Herzerkrankungen) oder Lungenerkrankungen (Asthma, COPD) ohnehin eine vulnerable Gruppe darstellen. Durch Pollen ausgelöste Erkrankungen wie allergische Rhinitis (Heuschnupfen) und allergisches Asthma bronchiale betreffen etwa jeweils 5-11% der Bevölkerung ab 65 Jahren. Auch sind die Folgen von Asthma bei älteren Menschen deutlich schwerwiegender und führen öfter zum Tod. Das Projekt KliMate hat es daher zum Ziel, ein System zu konzipieren, das anhand von Wetter- und Umweltdaten individuelle Empfehlungen zur Steigerung der aktiven Mobilität, der körperlichen Aktivität generell, zur sozialen Teilhabe und zu allgemeine Klimaadaptationen älterer Menschen gibt. Parallel dazu werden individuelle und kollektive Ansätze konzipiert, die zur klimaschonenden Bewegungsförderung beitragen. Neben der Steigerung der aktiven Mobilität hat dies zudem den Vorteil, Einsamkeit und soziale Isolation zu verringern, deren psychische und physische Folgen von Angstzuständen, Depressionen, Schlafverlust und kognitivem Abbau bis zur Verschlechterung der kardiovaskulären Gesundheit führen kann.

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