Recurring

Internationale Tagung “Zum Umgang mit Geschichte nach 1945”, im Rahmen des Erinnerungsjahr – Leto spominjanja 2025

Veranstaltungsort: Z.1.08

In Kooperation zwischen der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und dem kärnten.museum diskutieren Referent:innen aus Österreich, Slowenien, Italien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien und Deutschland über Erinnerungskulturen, Geschichtspolitiken sowie neue Formen des Ausstellens und Vermittelns. Die Beiträge geben Einblicke in regionale und überregionale Dimensionen der Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte auf gesellschaftlicher, politischer und musealer Ebene und bilden die Grundlage für Diskussionen mit dem Publikum über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Erinnerungskultur. Ergänzt wird das Programm durch Buchpräsentationen, Podiumsgespräche und eine musikalisch begleitete Projektvorstellung.

LYRIK: Angelika Reitzer & Peter Clar

Veranstaltungsort: Veranstaltungssaal (Musil-Institut, Bahnhofstraße 50, 9020 Klagenfurt)

Angelika Reitzer: BlauzeugPeter Clar: Und lassen stehen das MeerModeration: Dominik SriencRom, die viel begangene Stadt, besucht Angelika Reitzer in ihrem titelgebenden Zyklus "Blauzeug". Sie trifft auf Arbeiterinnen, Dichter und Künstlerinnen, erfährt das traurige Schicksal der kapitolinischen Wölfin und kommt vorbei an Märkten, auf denen sich die Tische unter Fleisch und frischen Früchten biegen. Einmal himmelfarben, einmal im Wasser der Brunnen, einmal ausgebleicht erzählt sie die Stadt in allen Blautönen, die sich mit Rot zu Violett vermischen, der Farbe der Fastentücher, mit denen die Altäre in den Kirchen verhängt werden. Doch auch andernorts ist das Blauzeug präsent, in den zwischenmenschlichen Beziehungen und im Alltag. Reitzers Gedichte sind involvierende Beobachtungen, sie erzählen vom Aneinanderkrachen der Bewohner:innen in einem Wiener Wohnhaus während der Pandemie oder der Unfassbarkeit des Terrorangriffs am Schwedenplatz. Anhand lyrischer Indizes legt sie schließlich die grundlegenden Kategorien ihres literarischen Seins offen, berichtet und reflektiert Kindheit, Wohnen, Arbeiten und Demokratie, legt Hintergründe und Haltungen dar. Eines gilt dabei stets: „Es wird alles, alles mit eigenen Augen besehen.“Peter Clar reist in "Und lassen stehen das Meer" in 17 anspielungsreichen Langgedichten in den Süden Englands, durchstreift mythische Landschaften um den Lizard Point und Land’s End, bestaunt vor dem wilden Meer die Kreidefelsen Seven Sisters, erkundet Cornwall und die Grafschaften West Sussex, Wiltshire, Devon, Somerset und begegnet dabei Frauen und Männern, die einmal hier gelebt haben – what is time but shadows we cast: Virginia Woolf und ihrem Mann Leonard, den Dichtern William Wordsworth und Siegfried Sassoon, der Neuntagekönigin Lady Jane Grey – very few of us are what we seem –, Wilhelm dem Eroberer oder Eleonore von Aquitanien. Seine so allgemeine wie subjektive Poesie entfaltet sich in die Länge und Quere, auch im grafischen Sinn. Das Äußere verschmilzt mit dem Inneren zu intimen Sprachbildern. Die Worte, die sich im Dichter niederlassen, und die Liebe: Sie sind nur geliehen und für alles zu groß, für alles zu klein.