ZFF-Veranstaltungstipp: „Die Rückkehr des Krieges? Feministische Perspektiven auf Krieg, Militarismus und Gewalt“ (ZIFG, TU Berlin)

Das Zentrum für Interdisziplinäre Frauen- und Geschlechterforschung der TU Berlin lädt zur Ringvorlesung „Die Rückkehr des Krieges? Feministische Perspektiven auf Krieg, Militarismus und Gewalt“ ein.

Wann? Donnerstags, 18–20 Uhr (Beginn: 19. Dezember 2024)

Wo? TU Berlin, Hauptgebäude Raum H 0107, Straße des 17. Juni 135, 10623 Berlin, U-Bahn Ernst Reuter-Platz

Claudia Brunner spricht am 6.2.2025 zum Thema „Feministische Militarisierung und/oder feministischer Antimilitarismus?“


Mit der Erweiterung des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine am 22. Februar 2022 kehrte der Krieg nach Europa zurück – so sahen es damals viele. Doch ist der Krieg je weg gewesen? Oder konnte sich West-Europa nur sehr lange der Illusion hingeben „Nie wieder Krieg!“ bedeute tatsächlich, dass imperiale Gewalt, Krieg und Völkermord für immer der Geschichte angehörten?

Aus feministischer Perspektive gab es nie eine Zeit ohne Krieg. Die Zusammenhänge zwischen Krieg, Militarismus, patriarchaler Gewalt und Geschlechterverhältnissen aufzudecken und zu problematisieren, gehört seit jeher zu den Kernanliegen feministischer Theorie und Praxis. Dass Krieg auch im Innern von Gesellschaften Gewalt legitimiert, dass sexualisierte Gewalt im Kriegsgeschehen als Waffe eingesetzt wird, Krieg und Militarisierung zur Verfestigung einer heteronormativen Geschlechterordnung beitragen und Krieg die Versicherheitlichung demokratischer Gesellschaften befördert, sind nur einige der Themen, die die internationalen feministischen Diskurse prägen.

Doch die feministischen Antworten stehen auf dem Prüfstand. Es braucht neue Antworten, wie Pazifismus, Anti-Gewaltpolitik und internationale Konfliktlösungen in komplexen Konfliktkonstellationen feministisch gedacht werden können. Wie sieht transnationale, feministische Solidarität in Zeiten des Krieges aus und wie wird sie praktisch? Oder muss feministische Solidarität jetzt auch militärisch und national ausgerichtet sein? Gälte es nicht, angesichts der willkürlichen und zugleich systematischen Zerstörung von Leben noch entschlossener nach gewaltlosen und pazifistischen Lösungen zu suchen?

Diesen und weiteren Fragen wollen wir im Rahmen der Ringvorlesung „Die Rückkehr des Krieges?“ nachgehen. Denn Krieg verlangt, dass wir hinsehen, wir uns um ihn sorgen. Und zwar nicht, weil wir den Krieg schätzen, sondern weil es gilt, an einer Welt ohne Krieg zu arbeiten – eine Welt, die Pluralität nicht nur akzeptiert, sondern als einen glücklichen Umstand begreift, der die Lebenschancen aller erhöht.

Die einzelnen Termine mit ausführlicher inhaltlicher Beschreibung finden Sie hier.

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