Wirtschaft und Wissenschaft: Gemeinsame Wege für Kärntens Zukunft
Die Wirtschaftskammer Kärnten und die Universität Klagenfurt vertiefen ihre Partnerschaft. Mit einer neuen Kooperationsvereinbarung bauen sie eine Brücke zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Region – mit Fokus auf duale Ausbildung, Digitalisierung und nachhaltige Entwicklung.
„Die Verbindung von Wissenschaft, Ausbildung und Unternehmertum ist wesentlich für die Wettbewerbsfähigkeit Kärntens. Wir setzen mit dieser Vereinbarung ein klares Zeichen“, betonte WK-Präsident Jürgen Mandl bei der Unterzeichnung des neuen Kooperationsvertrags. Ziel ist es, die Zusammenarbeit systematisch auszubauen, aktuelle Herausforderungen aufzugreifen und den Austausch zwischen Bildungseinrichtungen und Wirtschaft nachhaltig zu stärken.
Gemeinsam für nachhaltige Entwicklung
Rektorin Ada Pellert unterstreicht: „Die Universität Klagenfurt und die Wirtschaftskammer Kärnten schließen diesen Kooperationsvertrag, um gemeinsam die nachhaltige Entwicklung unseres Landes voranzutreiben. Diese Partnerschaft eröffnet neue Perspektiven für Forschung, Bildung und regionale Entwicklung und ermöglicht, dass wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in die Praxis einfließen.“ Vizerektor Peter Schlögl ergänzt: „Mit der neuen Kooperationsvereinbarung intensivieren wir unsere Bemühungen um den Wirtschafts- und Bildungsstandort Kärnten. Diese Partnerschaft vernetzt Studierende, Unternehmen und die Region, fördert den Wissenstransfer in beide Richtungen und stärkt Initiativen wie Netzwerkveranstaltungen, Exportoffensive, Cybersecurity Day, bessere Vereinbarkeit von Studium und Beruf und zahlreiche Forschungsprojekte.“
Neue Projekte – zukunftsgerichtet und praxisnah
Mehrere neue Kooperationsprojekte sind bereits in Vorbereitung und werden ab dem Wintersemester 2025 oder im Laufe des kommenden Jahres umgesetzt:
- Fallstudien mit dem Studiengang Robotics & AI: In enger Kooperation mit Kärntner Unternehmen sollen reale Problemstellungen analysiert und gelöst werden. Diese praxisorientierte Arbeit wird im Studiengang verankert und verbindet Theorie und Wirtschaft direkt miteinander.
- Anerkennung der WIFI-Bilanzbuchhalter-Ausbildung: Derzeit wird geprüft, ob für diese berufliche Qualifikation ECTS-Punkte im Studium anerkannt werden können – ein weiterer Schritt zur stärkeren Durchlässigkeit zwischen beruflicher und akademischer Bildung.
- Stärkere Vernetzung im Alpen-Adria-Raum: Die Universität Klagenfurt wird künftig in grenzüberschreitende Initiativen der Wirtschaftskammer eingebunden, um den internationalen Wissenstransfer zu stärken.
- Duale akademische Ausbildungsangebote: Das Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit Unternehmen Modelle für Werksstudierende zu entwickeln, die ein Studium mit praxisnaher Berufstätigkeit verbinden.
- Studierendenwohnen: Angesichts steigender Studierendenzahlen werden Möglichkeiten ausgelotet, wie die Wirtschaftskammer bei der Verbesserung der Wohnsituation unterstützen kann, etwa durch die Schaffung zusätzlicher Heimplätze.
- Forschungsschwerpunkt Nachhaltigkeit: Die Kooperation will sich verstärkt dem Thema Nachhaltigkeit widmen. Dabei könnten die im Land entstehenden Projekte wie der Campus Lavanttal und eine vertiefte Zusammenarbeit mit der Universität Venedig diese Bemühungen unterstützen.
- Studium und Arbeitsmarkt: Die bestehenden Formate zur Verbindung von Unternehmen und Studierenden, wie Messen und Karrieretage, sollen gezielt erweitert werden.
- Kooperation M/O/T School of Management: In Zusammenarbeit mit der M/O/T bietet das WIWI Kärnten eine Vielzahl berufsbegleitender Masterstudiengänge an.
Eine Kooperation mit Geschichte und Zukunft
Die bestehenden Initiativen zwischen Universität und Wirtschaftskammer haben sich bewährt – von der Exportoffensive Kärnten, die Unternehmen beim internationalen Markteintritt unterstützt, über Veranstaltungen wie den Cybersecurity Day bis hin zur Förderung der Fakultät für Wirtschaft und Recht. Mit Programmen wie „Techtalents“ werden bereits Schülerinnen und Schüler in Workshops für technische Berufe begeistert. Gemeinsame berufsbegleitende Masterstudiengänge (u. a. mit dem WIFI) bieten eine praxisnahe Weiterbildung auf akademischem Niveau.
„Diese Partnerschaft ist ein echter Standortfaktor. Sie schafft Mehrwert für unsere Unternehmen, unsere Bildungslandschaft und vor allem für die nächste Generation an Fach- und Führungskräften“, so Andreas Görgei, Leiter der Bildungspolitik in der Wirtschaftskammer Kärnten. Der neue Vertrag soll als Basis für eine noch engere Abstimmung dienen – mit der gemeinsamen Vision: wissenschaftliche Exzellenz und wirtschaftliche Praxis zusammenzubringen, um Kärnten in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.
Quelle: WKO