Wir müssen endlich entschlossen handeln! Die Scientists4Future Kärnten unterstützen den 8. weltweiten Klimastreik am 24.9.2021

Der jüngste Bericht des Weltklimarates IPCC spricht eine deutliche Sprache: Das Zeitfenster, das uns bleibt, um die Erderwärmung einzudämmen, scheint sich schneller als befürchtet zu schließen. In der Wissenschaft gibt es längst einen breiten Konsens darüber, was dringend getan werden muss. Trotzdem passiert viel zu wenig und das viel zu langsam. Wir müssen endlich entschlossen handeln! Deshalb unterstützen Wissenschaftler*innen auf der ganzen Welt die Arbeit von Fridays for Future – auch beim großen Klimastreik am kommenden Freitag. Die Landesgruppe Kärnten ist bei den Demos in Klagenfurt Heiligengeistplatz (11 Uhr) und Villach Bahnhofsplatz (14 Uhr) dabei.

„Wissenschaftler*innen haben sich über Jahrzehnte – mahnend und eindringlich, aber mit einer in der Wissenschaft üblichen Zurückhaltung – zu Wort gemeldet und auf die Folgen der globalen Erwärmung hingewiesen“, so Kirsten von Elverfeldt von der Leitungsgruppe der Scientists4Future Kärnten. „Der Erfolg hält sich in Grenzen: Es wird viel zu wenig und viel zu langsam getan. Ich denke, dass mehr vom selben nicht hilft. Wir müssen lauter sein und die Bürger*innen direkt ansprechen und auf die Klimakrise hinweisen.“

Die Menschheit setzt jährlich (!) die gigantische Menge von 52,4 Mrd. Tonnen (52.400.000.000) CO²-Äquivalenten frei. Dabei sollte nach UN—Angaben bis 2030 die Freisetzung von 32 Mrd. Tonnen verhindert werden, um das Ziel des Pariser Klimaabkommens – eine Beschränkung der Erderwärmung auf 1,5˚C im Vergleich zum vorindustriellen Niveau – noch zu erreichen. Dafür wird es nicht reichen, sich auf einzelne Maßnahmen wie den Umstieg auf E-Mobilität oder erneuerbare Energieträger zu beschränken. Wir brauchen dringend ein Umdenken in allen Lebensbereichen, auch dort, wo der Widerstand (noch) groß ist, wie etwa in der Landwirtschaft, in der Industrie, bei der Raumplanung oder beim individuellen Konsum.

Wo liegen die Probleme? Welche Auswirkungen hat unsere Lebensweise auf das Leben unserer Kinder und Enkelkinder? Welche Lösungsansätze gibt es? Welche zukunftsweisenden Projekte existieren bereits in Kärnten? Die Expert*innen der Scientists4Future aus den verschiedensten Fachbereichen wollen aktiv zur Veränderung beitragen und stehen auch für Interviews zur Verfügung.

Statements von Wissenschaftler*innen aus Kärnten zum weltweiten Klimastreik am 24.9.2021:

Assoc. Prof. Dr. Kirsten von Elverfeldt, Geographie und Regionalforschung, Universität Klagenfurt:
„Wir wissen, dass es wärmer wird. Global, in Europa, in Österreich, in Kärnten. Wissenschaftler*innen weisen seit Jahren auf die damit verbundenen Gefahren hin und junge Menschen sind aufgrund dieser wissenschaftlichen Erkenntnisse zurecht immens besorgt um ihre Zukunft. Denn es wird nicht genug getan, das Wenige wird zu langsam getan und es wird zu viel geredet, wo eigentlich bereits alles gesagt ist. Deswegen unterstütze ich Fridays for Future bei ihrem Streik am 24.9.21!“

Dr. Mag. Renate Hübner, Senior Scientist, Leitung Studienbereich Nachhaltigkeit, Universität Klagenfurt:
„Es braucht 100 Jahre, bis 1cm Humus entsteht. Viele Infrastrukturentscheidungen, wie bspw. neue Straßen, Einkaufszentren, die jetzt getroffen werden, führen zur Versiegelung weiterer Grünflächen, erzeugen Pfadabhängigkeiten für die nächsten Jahrzehnte und verfestigen die derzeit dominierenden CO2-intensiven Mobilitäts- und Konsummuster dauerhaft. Dadurch wird den jetzigen und nächsten Generationen die Chance verbaut, ihre eigenen Ideen einer klimaneutralen Gesellschaft zu verwirklichen, da diese Regionen für Jahrzehnte hinaus nicht anders genutzt werden können. Die weitere Versiegelung wertvoller Grünflächen muss daher unbedingt verhindert werden! Deshalb unterstütze ich den Klimastreik der Fridays for Future am 24.9.!“

Mag. arch. Stefan Breuer, Senior Researcher und Lecturer, Ländliches & Soziales Bauen, FH Kärnten:
„’Wir dürfen nicht vergessen, dass die lokale Ebene, die Regionen, die Städte an vorderster Front stehen beim Kampf für den Klimaschutz.‘ Das sagte Antonio Guterres, UNGeneralsekretär, am 28.05.2019 beim Austrian World Summit in Wien. Es liegt an uns allen, daran zu arbeiten, damit das auch gelingt. Im Besonderen sind damit die lokalen Politiker*innen gemeint, welche die Aufgabe haben, Rahmenbedingungen zu schaffen für das Wohl der Gemeinde. Jedes Projekt zählt und jeder Tag zählt! Denn es ist billiger, leichter und gesünder, gegenwärtig zu schützen, als später teuer und aufwendig ein ungesundes Lebensumfeld wieder zu reparieren. JETZT gemeinsam handeln! Ich komme am 24.09. zur Demo in Villach.“

Dr. Sabrina Schindler, Biochemikerin:
„Der 24.9. ist der wichtigste Tag dieses Jahres: Es ist der Tag des weltweiten Klimastreiks. Lasst uns alle gemeinsam auf die Straße gehen, um etwas zu bewegen und für ein lebenswertes Morgen aufzustehen. Denn nur zusammen sind wir stark – und können so der Politik zeigen, dass wir Bürger*innen es ernst meinen und ein Umdenken und längst notwendiges Handeln fordern, bevor es zu spät ist. Es muss endlich etwas geschehen. Wann, wenn nicht am 24.9.? Ich werde dabei sein!“

Ing. Mag. Alfred Rindlisbacher, Die Zukunfterei – Miteinander verstehen und tun:
„Was wäre – und was würde – alles anders, würden wir einander echt und ehrlich zuhören? Was wäre alles möglich…! Richtiges Zuhören ist eine Art erneuerbare Energie für Fantasie und Mut. Vom Hören ins Handeln kommen, das ist das, was wir jetzt brauchen! Ich unterstütze das Anliegen der Fridays for Future.“

Veronika Dworzak, BSc (WU) MSc, Nachhaltiges Energiemanagement, Universität Klagenfurt:
„Die Faktenlage ist klar. Maßnahmen wurden teils bereits beschlossen. Jetzt ist es höchste Zeit, auch zu HANDELN. Wir müssen gemeinsam anpacken – mit Unterstützung der  Entscheidungsträger*innen. Deshalb demonstriere ich am 24.9 gemeinsam mit Fridays for Future in Klagenfurt!“

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Informationen zum Klimastreik am 24.9.2021
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