Lydia Kulterer hat Publizistik und Kommunikationswissenschaften studiert und ist heute Redaktionsleiterin des Online-Frauenmagazins „WE GO WILD“. Über 8.000 Instagramm Follower verfolgen ihre Postings rund um Fitness, Ernährung und Lifestyle. Monatlich erreicht die Website 300.000 Leserinnen. Warum das für sie der beste Job der Welt ist und ob sie auch mal Pommes ist, verrät sie uns im Interview.

Was hat dich dazu bewogen einen Fitnessblog zu starten?

Das war reiner Zufall. Mein Partner und ich haben nach einem spannenden Projekt gesucht, um mehr über das Thema Online Marketing zu lernen. Wir hatten keine Lust auf Tutorials, also haben wir uns einfach einen eigenen Blog gebaut. Der drehte sich damals noch rein um Po Übungen.
Das Thema war schnell gefunden und dann ging’s auch schon los. Anfangs nur neben unseren Jobs. Dann nahm das ganze dermaßen überhand, dass ich gekündigt habe. Wir haben einen Relaunch hingelegt und die Themen breiter aufgestellt. Seit knapp zwei Jahren ist WE GO WILD Teil der Web- und Appentwicklungsagentur WEBPUNKS. Ich betreue das Online Magazin als Redaktionsleiterin und habe dank der Agentur ein Team, das sehr viel Know How einbringt.

War dein Studium für diesen Schritt hilfreich?

Ja. Ich war immer schon sehr praxisorientiert. Also hab‘ ich eigentlich beinahe das ganze Studium über Vollzeit gearbeitet. Das fing mit Praktika im Marketing an, führte zu ein paar Freelance Jobs und dann zur Zeitung. Dadurch hat das Studium zwar ein wenig länger gedauert, aber für mich war das der richtige Weg.
Kurz nach der Diplomprüfung hab‘ ich dann gekündigt und mich ganz WE GO WILD gewidmet. Ohne das Studium würde ich heute nicht das tun, was ich tue. Da bin ich mir ganz sicher.

Wie ist das Leben als „Bloggerin“? Wie kann man sich diesen Beruf vorstellen? Und kann man davon leben?

Ich haue die ganze Zeit in die Tasten und bin immer auf der Suche nach Trends, die zu WE GO WILD passen. Unsere Leserinnen stammen aus Deutschland und interessieren sich für Fitness, gesunde Ernährung und einen fitten Lifestyle. Damit ihnen der Lesestoff nie ausgeht, geht bei uns jeden Tag ein Beitrag online. Das heißt: Schreiben, Fotoshootings planen und durführen, neue Konzepte erarbeiten und jede Menge Organisationsarbeit. Keine Zeit für Langeweile – genauso wie ich es liebe.
Alleine ist das aber in unserer Größenordnung nicht mehr möglich. Deswegen bezeichne ich WE GO WILD nicht als Blog, sondern als Online Magazin. Ich bin nämlich schon lange nicht mehr alleine. Wir sind inzwischen ein ganzes Team und sehr breit aufgestellt, was Themen und Know how anbelangt. Damit man wirklich davon leben kann, ist es ein langer zwischendurch auch holpriger Weg voller Aha-Effekte. Wir experimentieren viel und probieren immer wieder neue Ideen aus. Ein großes Projekt ist gerade in Arbeit, mehr möchte ich aber noch nicht verraten. 🙂

Du sprichst von Leserinnen, gibt es keine Männer die We Go Wild verfolgen?

Unsere Zielgruppe sind Frauen. Ca. 95 % der Leser sind weiblich und aus Deutschland. Zwischendurch verirrt sich mal ein Mann zu uns. Wir haben uns ganz bewusst für diese Zielgruppe entschieden. In Frauen können wir uns als Texterinnen leichter hineinversetzen. Männer sind mir oft ein Rätsel 🙂

Auf Instagram sieht man dich lachen und gesund essen. Ist trainieren wirklich immer lustig? Und isst du auch mal Pommes?

Ich liebe Pommes. Und Kuchen. Selbstverständlich kann ich nicht die Finger davon lassen – vor allem nicht als Tochter einer Konditorin. Aber das ist auch das was wir unseren Leserinnen mitgeben möchten: Man darf ruhig mal genießen. Wir liefern gesunde Rezepte, die lecker schmecken, damit die Leserinnen sehen, dass man auch gesund naschen kann.
Trainieren ist wirklich immer lustig. Es tut gut, hilft mir den Kopf frei zu bekommen und den Stress in der Redaktion zu lassen. Natürlich kostet es oft mal Überwindung. Vor allem nach einem langen Arbeitstag. Zwischen schreiben, organisieren, Fotoshootings und Co bleibt nicht viel Freizeit. Aber für ein bisschen Sport bleibt immer Zeit. Selbstverständlich ist es nicht immer rosig, wenn man oft länger arbeitet als andere. Aber dafür kann ich machen was mir wirklich gefällt und habe einen extrem abwechslungsreichen Job. Ich kann mir gar nichts anderes mehr vorstellen.

Wie ist deine Einschätzung: Ist Kärnten fit? Oder will es fitter werden?

Man merkt schon einen Trend zu Fitness. Aber das ist nicht rein auf Kärnten beschränkt. Überall boomen Angebote. Ich hab‘ aber eher Einblicke in den deutschen Markt. Wir sitzen zwar in Klagenfurt haben aber alle unsere Leserinnen in Deutschland. Es gibt wohl die eine oder andere Kärntnerin, die mal vorbeischaut. Aber das ist eher die Ausnahme. Aber wer weiß, vielleicht können wir ja mal die eine oder andere Leserin von einem Kärnten Urlaub überzeugen. Das sportliche Angebot ist ja vor allem im Sommer riesig.

Hast du Tipps für Personen, die fit werden wollen?

Der wichtigste Tipp: Einfach mal loslegen. Jeder Spaziergang oder noch so kurze Lauf ist besser und gesünder als auf der Couch zu sitzen. Ganz wichtig ist es auch sich regelmäßig Zeit fürs Training zu nehmen oder anders gesagt: Zeit zu schaffen. Am besten geht das mit einem fixen Termin, den man sich im Kalender einträgt.
Jeder der fit werden möchte, sollte versuchen mehr Bewegung in seinen Alltag einzubauen. Statt mit Freundinnen auf einen Kaffee zu gehen, kann man dieselben Dinge auch bei einem Spaziergang oder eine Wanderung besprechen. Und schon hat man was für die Gesundheit getan. 🙂