v. li.: Hübner, Menschik-Bendele, Rauch, Thaler, Mayr | Foto: aau/Wassner

Akademische Stunde

„Einer Würdigung müssen Taten vorausgehen“

Akademische Stunde zum Semesterausklang an der Uni Klagenfurt. Der Bericht zur Lage der Universität durch Rektor Heinrich C. Mayr, die Anerkennung besonderer Verdienste und Ehrungen sowie die Vergabe von acht Alpen-Adria-Forschungspreisen bildeten das Programm der Akademischen Stunde am 20. Juni 2008.

Ausführlich und mit unverhohlenem Stolz berichtete Rektor Heinrich C. Mayr  vom guten Gedeihen der Alpen-Adria-Universität in den letzten Monaten. Anlass war die traditionelle akademische Stunde, zu der alle MitarbeiterInnen sowie Gäste einmal pro Semester geladen werden.

Besonders erfreulich sind die Steigerungen und Erfolge im Forschungsbereich, neben der Lehre die zweite große Kernkompetenz der Universität. Unter den insgesamt 441 laufenden Projekten, von denen 208 aus externen Geldern finanziert werden, gibt es 16 FWF- und 17 EU-geförderte Projekte. Für das 7. EU-Rahmenprogramm liegen bereits 18 Anträge vor. Die eng mit der Universität verbundene Forschungseinrichtung Lakeside Labs hat erfolgreich ihren internationalen Forschungsbetrieb zu „vernetzten Systemen“ aufgenommen.

Immer mehr Ausländische Studierende wählen die Uni Klagenfurt, nicht zuletzt dank ihrer ausgezeichneten Rankingergebnisse, für einen Studienaufenthalt. Aktuell liegt ihr Anteil bereits bei 12,8 %, das sind mehr als 1000 junge Menschen, die aus aller Welt, nämlich aus 68 Nationen, zum Studium nach Kärnten kommen. Partnerschaften mit Bildungsinstitutionen in anderen Ländern helfen umgekehrt, Kärntner Studierenden Auslandserfahrungen zu ermöglichen. Die Universität pflegt über hundert solcher Partnerschaften, mit einigen betreibt sie sog. „joint studies“.

Mit dem „Studium Liberale“ für geistig Aktive und Interessierte hat die Alpen-Adria-Universität zusammen mit ihren Partnerinstitutionen in der „Kärntner Bildungsrunde“ (PH Kärnten, FH Kärnten, Religionspädagogische Hochschuleinrichtung, Landeskonservatorium und Verwaltungsakademie des Landes)  inzwischen österreichweit Vorbildwirkung. Gleiches gilt für das Programm „Spitzensport und Studium“: Dass die Hauptbeschäftigung von Martin Koch, dem Vizeweltmeister im Skifliegen 2008, eigentlich ein Studium an der Uni Klagenfurt (im Fach Wirtschaft und Recht) ist, ist ebenso eine Nachricht wert wie die Verleihung des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst 1. Klasse an den emeritierten Slawistikprofessor Rudolf Neuhäuser.

Vor den Vorhang

Jutta Menschik-Bendele, Vizerektorin für Forschung, begann ihre Laudatio für jene PreisträgerInnen des letzten Halbjahres, die an diesem Tag stellvertretend für viele erfolgreiche KollegInnen „vor den Vorhang“ geholt wurden, mit den Worten:  “Einer Würdigung müssen Taten voraus gehen, das haben die vier Ausgezeichneten in lobenswerter Weise bewiesen!“
Renate Hübner vom Institut für Interventionsforschung und Kulturelle Nachhaltigkeit und Franz Rauch vom Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung haben die Nachhaltigkeits-Aktivitäten aller IFF-Organisationseinheiten für den Antrag gebündelt und erfolgreich beim Sustainability Award 2008 des Bundes eingereicht: Der Preis für den Bereich Kommunikation und Entscheidungsfindung ging an die Fakultät für interdisziplinäre Forschung und Fortbildung IFF für ihre breite Nachhaltigkeitsforschung und deren Implementierung in die Praxis. Von den neun Organisationseinheiten der IFF beschäftigen sich sechs explizit mit Fragestellungen Nach-haltiger Entwicklung auf regionalem, nationalem und internationalem Gebiet.

Einen der drei Gabriele-Possaner-Förderungspreise 2007 erhielt Anita Thaler für ihre Dissertation „Berufsziel Technikerin? Der Faktor Geschlecht in technischen Fachhochschul-Studiengängen“, die als eine „Dissertation mit Lesevergnügen und unmittelbarer Politikrelevanz“ gewürdigt wurde. Anita Thaler ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Grazer Standort der Alpen-Adria-Universität mit dem Forschungsschwerpunkt Technik und Geschlecht. Der Gabriele Possaner-Preise werden vom bm:wf alle zwei Jahre für wissenschaftliche Leistungen vergeben, die der Geschlechterdemokratie förderlich sind. Die Preise wurden 1997 in Gedenken an die Medizinerin Gabriele Possaner eingerichtet, der 100 Jahre davor als erster Frau ein akademischer Grad durch eine Universität auf dem jetzigen Staatsgebiet der Republik Österreich verliehen worden war.

Den Grazer Hugo-Kleinmayr-Förderungspreis zur Förderung junger GermanistInnen in Form von Golddukaten erhielt Anfang Juni Nicola Mitterer für ihre Dissertation. „Liebe ohne Gegenspieler – Androgyne Motive und moderne Geschlechteridentitäten in Robert Musils Romanfragment „Der Mann ohne Eigenschaften“. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Österreichischen Kompetenzzentrum für Deutschdidaktik und am Institut für Germanistik.

Alpen-Adria-Forschungspreis 2007/08

Acht Studierende und AbsolventInnen der Uni Klagenfurt teilen sich den heuer zum 2. Mal vergebenen Alpen-Adria-Forschungspreis. Die eingereichten Arbeiten mussten ein grenzüberschreitendes Thema im Alpen-Adria-Raum behandeln und einen klaren Kärnten-Bezug aufweisen. Übergeben wurde der Preis durch Landesrat Josef Martinz persönlich, der damit das Ziel verbindet, „den Alpen-Adria-Gedanken in Kärnten noch stärker unter die Men-schen zu bringen“.

Die PreisträgerInnen und ihre ausgezeichneten Arbeiten:

Diana Radmann: „Die Geschichte der Friedensbewegungen im Alpen-Adria-Raum in den 1980er Jahren – Ein Forschungsprojekt im Alpen-Adria-Raum“
Mag. Dr. Iris Karner:  „Der Kärntner Anteil der Karnischen Alpen vom Plöckenpass bis in das Kanaltal – Ein Blick auf die Namen einer Sprach- und Kulturkontaktzone entlang des Kärntner Grenzgebirges“
Melanie Gschwandtner: „EU-Strukturpolitik und ländliche Entwicklung: Periode 2000-2006 und die Veränderung in der Periode 2007-2013 – Mit Auswirkungen auf die Umsetzung in Kärnten“
Bernhard Höbart: „Der Windische Potukel – Implizite und explizite Vorurteile zwischen den Kärntner Volksgruppen“
Carina Maurer: „Willkommen, Benvenuti, Dobrodošli! – Perspektiven für die Kommunikation neuer Tourismus-, Kultur- und Bildungsstrategien im Alpen-Adria-Raum“
Sabine Profanter: „The Alpe Adria Days as a Contribution to Intercultural Learning”
Walpurga Winkler: „E-Commerce als Erfolgsfaktor für KMU im Alpen-Adria-Raum“
Sabine Einberger: „Literarische Mehrsprachigkeit am Beispiel der slowenischen Literatur in Kärnten – Janko Messner und Fabjan Hafner im Vergleich“

Kontakt:

Mag. Barbara Maier, Wissenstransfer, barbara [dot] maier [at] uni-klu [dot] ac [dot] at, +43-463-2700-9206