Neues Peer Review-Verfahren zur Evaluation von Instituten an der Alpen-Adria-Universität
Das Institut für Informationstechnologie (ITEC) ist das erste Institut an der AAU, das im Rahmen eines neu adaptierten mehrstufigen Evaluationsverfahrens von externen Experten begutachtet wird. Die Zwischenergebnisse wurden am 9. April 2015 präsentiert.
Als erste Organisationseinheit der Alpen-Adria-Universität stellte sich das Institut für Informationstechnologie dem „supportive review“, einem Verfahren, bei dem neben der Bewertung der Leistungen des Instituts vor allem die Ermittlung konstruktiver Vorschläge für die Weiterentwicklung im Mittelpunkt steht.
Nach dem offiziellen Start des Peer Review-Verfahrens im November 2014 führte das Institut eine Stärken-Schwäche-Analyse durch und erstellte einen ausführlichen Selbstevaluationsbericht, der den externen Gutachtern übermittelt wurde. Die Gutachter sind international anerkannte Forscher aus dem Bereich der Multimediatechnik: Christian Breiteneder (Head of the Interactive Media Systems Group, Technische Universität Wien), Wolfgang Effelsberg (Head of the Department of Computer Science IV, Universität Mannheim) und Carsten Griwodz (Head of Networks and Distributed Systems Departement, Universität Oslo). Nach eingehender Prüfung des Berichts und einem Vor-Ort-Besuch präsentierten die Experten vergangene Woche ihre Ergebnisse und Empfehlungen.
Das Gutachter-Team hob die hohe nationale und internationale Reputation des Instituts in der wissenschaftlichen Community hervor und empfahl dem Institut, den zukunftsträchtigen Forschungsschwerpunkt im Bereich Multimediasysteme beizubehalten. Wolfgang Effelsberg lobte „die exzellente kollegiale Zusammenarbeit“ der Institutsmitglieder sowie die große Anzahl an hochwertigen Publikationen sowie an Drittmittelprojekten (wie FWF-, EU- und Lakeside Labs-Projekte). Nachholbedarf gäbe es laut Carsten Griwodz bei der Mobilität der MitarbeiterInnen, da diese zu selten die Möglichkeit eines längeren Auslandaufenthalts an einer anderen Universität nutzten. Um Studierende von anderen europäischen Universitäten anzusprechen, wäre es außerdem ratsam, das Masterstudium vollständig auf Englisch anzubieten. Hervorgestrichen wurde, dass sich die MitarbeiterInnen des ITEC sehr stark in der Lehre engagieren. Um allerdings die exzellente Position in der internationalen Forschung aufrechtzuerhalten, wäre es von Vorteil, wenn die Lehrbelastung reduziert werden könnte. Auch die Ressourcenverteilung innerhalb der Universität könnte etwas deutlicher die hochwertige Forschung fördern bzw. anerkennen, so die Gutachter.
Die Institutsleitung zieht ein durchaus positives Resümee aus dem Verfahren. „An unserem Institut ist einiges in Bewegung, da wir in den letzten zwei Jahren drei Habilitationen durchgeführt haben. Wir müssen uns in gewisser Hinsicht also neu orientieren. Dazu bietet die Evaluierung eine gute Möglichkeit“, beschreibt Institutsvorstand Laszlo Böszörmenyi die Beweggründe für die Teilnahme am Verfahren. Hermann Hellwagner, stellvertretender Institutsvorstand, sieht den Prozess des Peer-Review als Unterstützung: „Für uns war sowohl die Selbstevaluation als auch die externe Sicht der Gutachter sehr nützlich für die zukünftige Ausrichtung des Instituts. Auch wenn der Aufwand groß war, ist der Nutzen für das Institut um einiges größer.“
Die anwesenden Mitglieder der Universitätsleitung strichen hervor, dass der Evaluierungsprozess auch für sie sehr aufschlussreich war. Im Lichte der sehr guten Bewertung der externen Peers wurde auch die interne Anerkennung für die Arbeit am ITEC verstärkt.