Wie LehrerInnen den Schreibprozess bei SchülerInnen unterstützen können

Das Projekt IMST (Innovationen Machen Schulen Top) am Institut für Unterrichts‐ und Schulentwicklung und das SchreibCenter der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt präsentierten im Haus der Industrie in Wien einen umfangreichen Ratgeber, der LehrerInnen Hilfestellung bei der Betreuung von Vorwissenschaftlichen Arbeiten bietet.

Im Rahmen der neuen Diplom- und Reifeprüfung müssen alle Schülerinnen und Schüler von Abschlussklassen an Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) und an Berufsbildenden Höheren Schulen (BHS) eine „Vorwissenschaftliche Arbeit“ (VWA) bzw. eine Diplomarbeit verfassen. Die VWA ist die erste von drei Säulen, neben der mündlichen und schriftlichen Matura, die für einen positiven Abschluss der Reifeprüfung verpflichtend ist.

Dies ist nicht nur für Maturantinnen und Maturanten eine Herausforderung, sondern auch für Lehrkräfte. Das am 19. März in Wien präsentierte Booklet „Starke Schreibbegleitung – Schreibprozesse in Vorwissenschaftlichen Arbeiten erfolgreich unterstützen“ bietet Hilfe und Anleitung für den Prozess der Schreibbegleitung. Im Mittelpunkt der Publikation von Christina Halfmann und Monika Raffelsberger-Raup (SchreibCenter der AAU) steht der Betreuungsprozess, der anhand der Schreibphasen beschrieben wird. Neben dem gedruckten Beratungsteil gibt es auch einen mit einer Vielzahl an Beispielen gespickten Onlineteil im IMST-Schreibwiki (www.imst.ac.at/wiki). Konrad Krainer, Leiter des Projekts IMST, betonte in seiner Begrüßung die Wichtigkeit, Lehrerinnen und Lehrer bei dieser umfassenden Aufgabe zu unterstützen, und dass mit der Herausgabe des Booklets ein wesentlicher Beitrag für eine qualitätsvolle Schreibbegleitung im Sinne von IMST als Unterstützungssystem geleistet wird.

In einer Gesprächsrunde zum Thema „Innovative Schreib- und Lesekultur an Österreichs Schulen: Herausforderungen und Zukunftsperspektiven“ diskutierten Sektionschef Kurt Nekula (Bundeministerium für Bildung und Frauen (BMBF)), Ursula Doleschal (Leiterin des SchreibCenter, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt), Madeleine Strauß (Pädagogische Hochschule Kärnten und AHS-Lehrerin) und Heimo Senger (Co‐Projektleiter des Projekts IMST/Innovationen Machen Schulen Top). Unter der Mitwirkung des Publikums wurde klar, dass das Thema Schreiben weit über das Fach Deutsch hinausgeht und das ein Zusammenwirken aller Fächer im Sinne eines sprachsensiblen Fachunterrichts an Bedeutung gewinnt. „Die VWA trägt zur Persönlichkeitsbildung bei und bietet den Maturantinnen und Maturanten die Möglichkeit sich über den Fächerkanon hinaus in ein Thema zu vertiefen“, so Sektionschef Kurt Nekula.

Das Institut für Unterrichts- und Schulentwicklung und das SchreibCenter verwirklichten im Auftrag des Projekts IMST gemeinsam dieses Werk, um Schreibbegleitende bei ihrer Betreuungsarbeit zur Vorwissenschaftlichen Arbeit erfolgreich zu unterstützen. IMST selbst ist ein österreichweites Projekt zur Förderung und Unterstützung des MINDT-Unterrichts, in dem Lehrkräfte entweder selbst Innovationen in ihrem Unterricht oder an ihrer Schule durchführen oder sich in Netzwerken in den Bundesländern organisieren.

Das Booklet ist als Download unter http://www.imst.ac.at/ bzw. www.imst.ac.at/wiki gratis erhältlich.

 

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M. Netzer (BMBF), K. Krainer (AAU Klagenfurt), K. Nekula (BMBF), M. Strauß (PH Kärnten), U. Doleschal (SchreibCenter Klagenfurt), H. Senger (IMST), M. Raffelsberger-Raup und Ch. Halfmann (SchreibCenter Klagenfurt) (v.l.)

M. Netzer (BMBF), K. Krainer (AAU Klagenfurt), K. Nekula (BMBF), M. Strauß (PH Kärnten), U. Doleschal (SchreibCenter Klagenfurt), H. Senger (IMST), M. Raffelsberger-Raup und Ch. Halfmann (SchreibCenter Klagenfurt) (v.l.)