Mayya Soboleva | Foto: aau/KK

Antrittsvorlesung von Mayya Soboleva

Am 16. Oktober 2014 hält Mayya Soboleva – seit März 2014 Universitätsprofessorin am Institut für Philosophie – ihre Antrittsvorlesung zum Thema:

„Was heißt es, rational zu sein?“

Donnerstag, 16. Oktober 2014
18.00 Uhr c. t.
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Z.1.09

Zum Inhalt des Vortrags

Die Selbstbestimmung des Menschen fand ihren Ausdruck in zwei berühmten Definitionen: der Mensch als ein „animal rationale“ und der Mensch als ein „animal symbolicum“. Trotz ihrer scheinbaren Verständlichkeit besteht wenig Klarheit darüber, was mit diesen Begriffen gemeint ist. Im Vortrag wird ein Versuch unternommen, diese Begriffe zu klären.
Zunächst wird untersucht, was als Rationalitätskriterium gelten kann. Auf die üblichen Forderungen an die Rationalität – die Forderung nach logischem Denken, nach Sprachfähigkeit und nach dem Bewusstsein – wird kritisch eingegangen.
Danach wird die alternative Perspektive auf den Menschen als ein animal symbolicum thematisiert. Die Quelle, die Struktur und die Spezifik dieses kulturtheoretischen Begriffs der Rationalität werden erläutert.
Im Weiteren wird gezeigt, dass beide Definitionsversuche höchst problematisch sind, weil sie eine reduktionistische Lesart erlauben. Deshalb wird erneut ein Versuch unternommen, ein akzeptables Verständnis der menschlichen Rationalität zu geben. Die grundlegende Annahme besteht darin, dass sich dasjenige Denken als rational bezeichnen lässt, das eine Struktur der Selbstbeziehung aufweist. Von den Kriterien und Vorteilen dieses Verständnisses der Rationalität handelt der abschließende Teil des Vortrags.

 

Zur Person

Mayya Soboleva, gebürtige Russin, ist Professorin am Institut für Philosophie der Fakultät für Kulturwissenschaften. Sie studierte Chemie und Philosophie an den Universitäten in Marburg, Nürnberg und St. Petersburg, wo sie ihre Leidenschaft zur Philosophie mit einer Abschlussarbeit über Ernst Cassirers „Theorie des Mythos“ zu Papier brachte. 1992 folgte ihre Dissertation im Fach Chemie und 2000 provomierte Mayya Soboleva mit einer Betrachtung von Cassirer und dessen „Philosophie der symbolischen Formen“. Ihre Verschriftlichung erschien im Jahr 2000 und ist bis heute eines der Standardwerke in Russland.
2004 bis 2014 war sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Rahmen verschiedener, von ihr initiierter, Forschungsprojekte tätig. Auf Einladung der Mildred Miller Fort Stiftung folgte 2008 bis 2009 ein Aufenthalt an der Columbus State University (USA).
Im Jahr 2010 habilitierte Mayya Soboleva im Fachgebiet Philosophie an der Philipps-Universität Marburg und arbeitete seitdem dort als Privatdozentin. Im Jahr 2013 war sie in Helsinki am Aleksanteri Institute als visiting fellow im Bereich „Russian and Eastern European studies“ tätig. Im März 2014 nahm sie den Ruf an die Alpen-Adria-Universität an.

Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte sind:
Erkenntnistheorie, Hermeneutik, Sprachphilosophie, Kulturphilosophie, Geschichte der Philosophie unter besonderer Berücksichtigung der modernen Philosophie.
Ein Porträt von Mayya Soboleva finden Sie in der UNIsono-Juli-Ausgabe 2014.

Einladung zur Antrittsvorlesung von Mayya Soboleva

 

 Mayya Soboleva (Institut für Philosophie) Foto: privat

Mayya Soboleva (Institut für Philosophie) Foto: privat