Christoph Flamm | Portraitfoto

Antrittsvorlesung von Christoph Flamm

Am 13. November 2013 hält Christoph Flamm – seit März 2013 Universitätsprofessor am Institut für Kultur-, Literatur- und Musikwissenschaft – seine Antrittsvorlesung zum Thema

Russlands Heil und ferner Westen: Musorgskijs „Bilder einer Ausstellung“ neu betrachtet

Mittwoch, 13. November 2013
17.00 Uhr c. t.
Stiftungssaal im Servicegebäude der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt

Zum Inhalt des Vortrags

Obschon in ihrer Originalversion für Klavier weniger bekannt und seltener gehört als die Orchesterbearbeitung von Maurice Ravel, gilt Musorgskijs „Bilder einer Ausstellung“ (1874) als eines der Hauptwerke der russischen Musik in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Erstaunlicherweise hat dieser Klavierzyklus selbst in Russland eher wenig wissenschaftliches Interesse hervorgerufen, zumal er formal wie inhaltlich relativ isoliert steht und seine künstlerische Botschaft durchaus zwiespältiger Natur ist. Nach dieser Botschaft aber ist bislang ebenso wenig gesucht worden, wie eine philologische Auseinandersetzung mit dem Notentext stattgefunden hätte.
Im Rahmen einer kritischen Neuedition des Werkes hat die Partitur bemerkenswerte Funde preisgegeben (einschließlich neuer Töne), und zugleich sind Fragen nach ihrem Wesen und Sinn dieser aufgekommen, die im Vortrag zwar nicht vollständig beantwortet, aber doch zumindest gestellt werden.

Zur Person

Christoph Flamm studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Kunstgeschichte an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und wurde 1996 mit einer Dissertation über den russischen Komponisten Nikolaj Metner promoviert. Er arbeitete von 1994 bis 2001 in der Schriftleitung der Enzyklopädie „Die Musik in Geschichte und Gegenwart“ im Bärenreiter-Verlag Kassel. 2001 folgte Flamm dem Ruf der Musikabteilung des Deutschen Historischen Instituts in Rom. Nach Lehraufträgen und Forschungsstipendien arbeitete er von 2007 bis 2011 als Privatdozent an der Universität des Saarlandes, wo er sich 2007 mit einer Arbeit über Ottorino Respighi und die italienische Instrumentalmusik von der Jahrhundertwende bis zum Faschismus habilitierte. Anschließend führte seine wissenschaftliche Laufbahn an die Universität der Künste Berlin als Gastprofessor und an das Max-Reger-Institut Karlsruhe als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Im März 2013 wurde Christoph Flamm als Professor für Angewandte Musikwissenschaft an die AAU berufen.

Forschungsschwerpunkte: italienische Musik des 20. Jahrhunderts, ihre politische Dimension oder Politisierung; russische Musik als historiografisches und ästhetisches Phänomen oder Konstrukt; nationale Identität in Musik und Musikwissenschaft der ehemaligen Sowjetrepubliken; Klaviermusik und Klavierkammermusik; Bläsermusik der Renaissance

Ein Porträt von Christoph Flamm finden Sie in der UNIsono-März-Ausgabe auf Seite 28.

Einladung zur Antrittsvorlesung von Christoph Flamm

 

Christoph Flamm | Foto: Hoi

Christoph Flamm | Foto: Hoi