Ökologische Probleme sind immer auch soziale Probleme.

Die Belastungen des Ökosystems haben nicht nur Folgen für die Umwelt, sondern auch Potenzial für soziale Konflikte. Nachhaltigkeit ist daher nicht nur ein ökologisches, sondern ein sozial-ökologisches Problem. Eine neue Publikation dazu wird vorgestellt.

„Die Art und Weise, wie Gesellschaften mit der Umwelt interagieren, betrifft Ökosysteme und soziale Systeme gleichermaßen“, so Mitherausgeber Helmut Haberl vom Institut für Soziale Ökologie der Alpen-Adria-Universität. Beispiele dafür gibt es viele: Unter anderem lässt der weltweit steigende Energiebedarf auf Bioenergie zurückgreifen. Dabei passiert es, dass an einem Ort Menschen hungern müssen, während andernorts mit Biosprit in den Urlaub gefahren wird. Soziales Konfliktpotenzial ist eines der großen Probleme knapper werdender Ressourcen.

Das interdisziplinäre Feld der Sozial-Ökologischen Langzeitforschung (Long-Term Socio-Ecological Research, LTSER) beschäftigt sich primär mit Fragen der globalen Veränderung von Umwelt und Nachhaltigkeit. Es geht vorrangig darum, über Dutzende bis Hunderte Jahre hinweg verknüpfte sozial-ökologische Systeme zu beobachten, zu analysieren und zu modellieren. Eingebettet wird die Arbeit in die Forschungstraditionen der Sozial- und Humanökologie, Industrieökologie, Umweltgeschichte, Geographie und Anthrophologie. LTSER zielt darauf ab, eine Wissensbasis bereit zu stellen, die eine Umorientierung sozioökonomischer Entwicklungen hin zu mehr Nachhaltigkeit ermöglicht.

Der Band „Long-Term Socio-Ecological Research (LTSER): How to Study Society – Nature Interactions Across Spatial and Temporal Scales“ wird am 21. Februar 2013 (18.00 c.t. – 20.00 Uhr) am IFF in Wien (Schottenfeldgasse 29) von Axel Borsdorf (Innsbruck), Eeva Furman (Helsinki), Helmut Haberl (AAU, Wien), Michael Mirtl (UBA, Wien), Simron J. Singh (AAU, Wien und Waterloo, Canada) und Martin Schmid (AAU, Wien) vorgestellt und diskutiert. Das Gespräch wird Verena Winiwarter (AAU, Wien) moderieren. Anmeldungen bis 19. Februar 2013 an anna [dot] woegerbauer [at] aau [dot] at.