40 Jahre Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft

Das Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft begeht im Jahr 2011 sein 40-jähriges Jubiläum und feiert damit auch eine der Erfolgsgeschichten der Alpen-Adria-Universität. In einem Symposium präsentierte das Institut nicht nur eine Leistungsschau seiner aktuellen Projekte, sondern zeigte auch gemeinsam mit Fachvertretern aus den anderen beiden österreichischen kommunikationswissenschaftlichen Instituten in Wien und Salzburg neue Perspektiven für die Zukunft des Faches auf.

Das „MK-Institut“ wie es gerne auch bezeichnet wird, gehört zu den Gründungseinrichtungen der Universität Klagenfurt: 1971 wurde die Lehrkanzel „Unterrichtstechnologie“ an der damaligen Universität für Bildungswissenschaften eingerichtet. Die ursprüngliche Ausrichtung auf die Verwendung von Medien im Unterricht wurde bald ausgeweitet auf eine umfassendere Auseinandersetzung mit der gesellschaftlichen Rolle und Bedeutung von Medien, die sich sowohl in der Bezeichnung des Instituts als auch in der Entwicklung des Studienangebotes niederschlug. 1978 wurde aus der Lehrkanzel das „Institut für Unterrichtstechnologie und Medienpädagogik“, seit Juni 1996 führt das Institut den Namen „Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft“.

 

Gegründet als „Lehrkanzel“ mit einem Professor (Adolf Melezinek) und einer wissenschaftlichen Hilfskraft (Günther Stotz) entwickelte sich daraus das heutige Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft mit 23 MitarbeiterInnen und knapp 1.000 Studierenden in drei Studiengängen.

Matthias Karmasin (Institut für Medien und Kommunikationswissenschaft) und Larissa Krainer (Institut für Interventionsforschung und Kulturelle Nachhaltigkeit) zeichnen in ihrem Festvortrag über „40 Jahre Medien- und Kommunikationswissenschaft“ die Konturen der Entwicklung der österreichischen Fachgeschichte nach.  Das Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien (das größte Institut Österreichs) hat seine Ursprünge in den 1930er Jahren (Gründung 1939) , widmete sich am stärksten den Kernfragen der Publizistik (Journalistik). Im Salzburger Fachbereich für Kommunikationswissenschaft (Gründung 1969) beschäftigte man sich schon sehr früh neben allgemeiner Publizistik und Kommunikationswissenschaft sowie Journalistik  mit dem seit den 1980er Jahren immer stärker nachgefragten Bereich der Public Relations.

 

Das Klagenfurter Institut widmete sich zunächst – gemäß dem bildungswissenschaftlichen Gründungsauftrag der Universität Klagenfurt – der Unterrichtstechnologie (z. B. Einsatz von Medien um Unterricht), ehe in einer zweiten Phase Fragen der Medienpädagogik in den Vordergrund rückten (und damit z. B. die Frage, welche Kompetenzen Jugendliche auf ihrem Weg in die Mediengesellschaft benötigen). In seiner dritten und letzten Entwicklungsphase wurde ein Vollstudium (Publizistik und Kommunikationswissenschaft) eingerichtet, zunächst als Diplomstudium, inzwischen als Bachelor- und Masterstudium. Bis heute bestehen am Klagenfurter Institut geistes- bzw. kultur- und sozialwissenschaftliche Traditionen nebeneinander und es wird eine sinnvolle Integration derselben forciert. Interdisziplinarität zeigt sich in den verschiedenen Fächern, aus denen die Institutsmitglieder ursprünglich stammen, sie zeigt sich aber auch in geringen Berührungsängsten zu anderen Fächern.

Resümierend hielten Karmasin und Krainer fest: „Von einer homogenen Entwicklung des Fachs kann in Österreich nicht die Rede sein, wie schon die unterschiedlichen Institutsbezeichnungen deutlich werden lassen. Die Balance zwischen Differenzierung und Kanonisierung ist hier sublimer als im deutschen Nachbarland. ‚Medien‘ und ‚Kommunikation‘ konnten als interdisziplinäre Forschungsgegenstände größere Anerkennung finden“.

In der prominent besetzten Podiumsdiskussion „Perspektiven und Zukunft der Medien- und Kommunikationswissenschaft in Österreich“ lotete Gastgeberin Universitätsprofessorin Christine Schachtner gemeinsam mit Universitätsprofessor Jürgen Grimm vom Wiener Institut für Publizistik, Universitätsprofessorin Elisabeth Klaus (Salzburger Institut für Kommunikationswissenschaft) und Ernst Primosch, CEO und Chairman von Knowlton & Hill Deutschland sowie Caroline Weberhofer, ORF Kärnten, die Möglichkeiten der Fachentwicklung und die Bedeutung des Faches vor dem Hintergrund von Mediatisierung und Digitalisierung breiter Ökonomie- und Gesellschaftsfelder aus. Der gemeinsame Befund von Wissenschaft und Praxis: Medien- und Kommunikationswissenschaften sind unverzichtbarer Bestandteil des wissenschaftlichen Fächerkanons. Ihre Forschung und Lehre sind aufgrund der wachsenden Bedeutung medialer und kommunikativer Aspekte im Alltag der Menschen unerlässlich –   in Gegenwart und Zukunft.

Rückfragehinweis:
Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft
Alpen-Adria-Universität Klagenfurt
Christine Schachtner (Institutsvorständin)
0463-2700-1803 (Sekretariat)

Einladung AAU MK