Wissen schafft Kultur – vier Vorlesungen zu Krise, Widerstand und Versöhnung

»Die Zukunft gehört der Gewaltlosigkeit und der Versöhnung der Kulturen – davon bin ich überzeugt.« (Stéphane Hessel)

WISSEN SCHAFFT KULTUR, die gemeinsame Vorlesungsreihe von Alpen-Adria-Universität- Vizerektorat Forschung, Universitäts.Club und Lakeside Park, geht bereits in das 5. Semester. Der Demograph Rainer Münz macht am 9.  November den Auftakt mit „Schuld und Schulden.  Das Dilemma der Politik und die Zukunft der Eurozone“. Die Wirtschaftskrise vor drei Jahren hat zur ersten großen Krise der Euro-Länder geführt – und steht nun am Scheideweg. Rainer Münz, der in den 1990er Jahren auch an der Universität Klagenfurt gelehrt hat und derzeit die Forschungsabteilung der Erste Group leitet, bringt einen Überblick über die Entstehung des Desasters und zeigt mögliche weitere Szenarien auf.

Für den großen deutschen Friedensaktivist Ekkehardt Krippendorff ist klar, dass es der Einbeziehung  von Wissenschaft, Kunst und Kultur braucht, „um auf breiter Basis eine Kultur des Friedens zu entwickeln, die längerfristig auch die Politik nachhaltig  beeinflusst.“ Er referiert am 30. November über „ Eine ›europäische Friedenskultur‹“. Seine Vorlesung findet im Rahmen der Internationalen Tagung »20 Jahre Kriegsbeginn in Jugoslawien. Verantwortung und Herausforderungen einer Europäischen Friedenskultur« statt. Werner Wintersteiner, Leiter des Zentrums für Friedensforschung und Friedenspädagogik, wird mit einem Dialog mit Krippendorf anschließen.

Anneliese Rohrer hat mit Ihrem jüngsten Buch „Ende des Gehorsams“ schon für großen Aufruhr gesorgt. In Klagenfurt wird die gebürtige Wolfsbergerin am 14. Dezember ihren Aufruf „Endlich handeln!“ weiter verfolgen und wohl auch schon von Wirkungen berichten können. Die vielfach ausgezeichnete, langjährige Journalistin der Tageszeitung „Die Presse“, nimmt das „träge gewordene Individuum“ in die Verantwortung.

Am 18. Januar 2012 kommt der im Vorjahr wegen Krankheit ausgefallene Schriftsteller Michael Köhlmeier. Er wehrt sich entschieden gegen eine „Widerständigkeit“ von Literatur, denn, so proklamiert er, „Literatur steht in keinem und zwar in gar keinem Interesse von irgendwas oder irgendwem! Im Gegenteil: dort wo sich Literatur in den Dienst einer, außerhalb von ihr liegenden Sache stellt, wird sie schlecht.“ Diese letzte Vorlesung im WS 2011/12 geschieht in Kooperation mit dem Robert-Musil-Institut und dem Radiosender Ö1 und wird als  Dialog gestaltet: »Zeitgenossen im Gespräch«, Michael Kerbler spricht mit Michael Köhlmeier.

Alle Termine finden mittwochs um 19.00 Uhr im Stiftungssaal im Servicegebäude der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt statt.

Information und Anmeldung: www.wsk.or.at