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Universitätenfinanzierung weiterhin unsicher

Im gültigen Bundesfinanzrahmen hat die Bundesregierung das Universitätenbudget für die nächste Leistungsperiode nur nominell fortgeschrieben, Kostensteigerungen durch Inflation und Struktureffekte werden also nicht abgedeckt. Aufgrund von steigender Inflation und wirtschaftlicher Unsicherheit verschärft sich die Lage derzeit gravierend.

Es ist fraglich, wie lange die Universitäten unter diesen Rahmenbedingungen ihrem Ziel von hochqualitativer Bildung und Forschung noch nachkommen können. „Die jahrelangen politischen Versäumnisse dürfen nicht auf dem Rücken der Jugend und damit der Zukunft unseres Landes ausgetragen werden“, so Rektor Heinrich C. Mayr, der die derzeitige Entwicklung mit großer Besorgnis beobachtet: „Es ist höchste Zeit, dass sich die Regierungsparteien auf eine tragfähige und zukunftsorientierte Universitätenfinanzierung einigen.“

Die Fortschreibung des Budgets bedeutet, dass den Universitäten in den Jahren 2013-2015 real knapp 10 % weniger Mittel zur Verfügung stehen werden, das sind rund 250 Millionen Euro pro Jahr – ein vom Wissenschaftsministerium selbst ermittelter Wert. Bundesminister Karlheinz Töchterle versucht sein Bestes, diese Finanzierungslücke mit einer „Unimilliarde“ auszugleichen, im Reigen von Sparzwang und Bankenrettungen scheint diese Finanzspritze jedoch ungewiss. Die Botschaften aus Regierungs- und Parteispitzen lassen jedenfalls wenig Zuversicht aufkommen: Schon wieder werden „Reformen“ gefordert, und dabei vergessen, dass es keinen anderen Bereich gibt, der sich in den letzten 15 Jahren in einer annähernd massiven und auch erfolgreichen Weise verändert hat, wie die Universitäten.

Tatsächlich leistet die Republik Österreich einen überdurchschnittlichen Beitrag für ihre Hochschulen (knapp 1,3 % des BIP). Nur hat sich in unserem Lande noch keine Tradition entwickelt bzw. ein von allen politisch Verantwortlichen getragenes Modell durchgesetzt, dass auch die Studierenden und ihre künftigen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber breiter zur Finanzierung der universitären Bildungsleistung beitragen, von der sie ja erheblich profitieren.

Hieran, am Hochschulplan und an einer kapazitätsorientierten Studienplatzfinanzierung, muss gearbeitet werden. Das wird sicher nicht von heute auf morgen gehen. Daher ist es notwendig, dass die Politik in Bund, Land und Stadt jetzt sofort ihrer Verpflichtung für die Zukunft unseres Landes nachkommt und die Universitäten unterstützt. Österreich wird ansonsten die wirtschaftlichen Folgen schneller spüren, als manche wahrhaben wollen: die Zukunft unseres Landes liegt vor allem in exzellenter Bildung und Forschung als Basis für wirtschaftlichen Wohlstand und gesellschaftliche Entwicklung. Rektor Heinrich C. Mayr fordert: „Nehmt die Bildung aus den Sonntagsreden und bringt sie in den Alltag.“