Harter Wettbewerb um Talente am Arbeitsmarkt

Nicht nur ArbeitnehmerInnen bewerben sich bei Unternehmen, sondern auch umgekehrt. Eine aktuelle Studie an der Alpen-Adria-Universität geht der Entwicklung von Arbeitgebermarken nach.

Gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind schwer zu finden, diese Erfahrung haben die meisten Unternehmen bereits gemacht. Insbesondere TechnikerInnen, aber auch die besten fünf bis zehn Prozent der HochschulabsolventInnen, und so genannte Young Professionals, also AbsolventInnen mit Berufserfahrung, sind heiß begehrt.

Das Interesse von Unternehmen, in den Aufbau einer einzigartigen und attraktiven Arbeitgebermarke – der so genannten „Employer Brand“ – zu investieren, ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen. Übernahme von sozialer Verantwortung für die MitarbeiterInnen, angenehmes Betriebsklima, familienfreundliche Bedingungen, Aufstiegschancen und Internationalität sind Attribute, die sich in aktuellen Werbekampagnen von Konzernen wiederfinden.

Eine Studie an der Abteilung für Marketing und Internationales Management, an der Simone Hochegger und Ralf Terlutter arbeiten, geht der Frage nach, was Unternehmen dazu veranlasst, „Employer Branding“ in der Unternehmensstrategie zu verankern. Für die Erhebung wurden Interviews mit den – für Employer Branding – verantwortlichen Personen in mehreren international tätigen Unternehmen geführt.

Demnach konnten vier externe und fünf interne Treiber von Employer Branding identifiziert werden: Der marktwirtschaftliche Konkurrenzdruck, der so genannte „War for Talent“ auf zunehmend globaler Ebene, ein Mangel an hoch qualifizierten Arbeitskräften in bestimmten Branchen und gesetzliche Reglementierungen treiben Unternehmen von außen dazu an, an ihrem „Employer Branding“ zu arbeiten. Zu den internen Treibern zählen unter anderem eine mangelnde Differenzierung oder Attraktivität des Arbeitgebers. Zudem sind in manchen Branchen sehr spezielle Anforderungen an ArbeitnehmerInnen gegeben. Ein weiterer interner Treiber ist die Unternehmensentwicklung, da Wachstum und Expansion mit einem höheren Bedarf an MitarbeiterInnen verbunden sind. Der letzte interne Treiber ist die Zukunftserwartung des Managements. Demnach kann der Aufbau einer Employer Brand beschleunigt werden, wenn das Management beispielsweise eine Expansion des Unternehmens oder einen zukünftigen Engpass an qualifizierten MitarbeiterInnen erwartet und dem entgegenwirken möchte.