BM Claudia Schmied, Kleine-Zeitung-Redakteur Jochen Bendele und IV-Bereichsleiter Gerhard Riemer | Foto: aau/Wagner

Was sollen unsere Schülerinnen und Schüler wissen und können?

IMST-Tagung und IMST-Award-Verleihung von 23. – 25. September in Klagenfurt

Grundbildung von der Frühförderung bis zur Matura war in diesem Jahr zentrales Thema der jährlich stattfindenden IMST-Tagung unter der wissenschaftlichen Tagungsleitung von Konrad Krainer (IUS, Universität Klagenfurt) und Martin Hopf (AECC Physik, Universität Wien). 400 LehrerInnen, aber auch FachdidaktikerInnen, WissenschafterInnen und VertreterInnen der Schulaufsicht nutzten wieder die Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch und zum Knüpfen von Kontakten. Veranstaltungsort war diesmal die Pädagogische Hochschule Kärnten.

Inhaltliche Impulse brachte unter anderem Lutz-Helmut Schön, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Fachdidaktik, ein, der zu „Perspektiven fachdidaktischer Forschung“ referierte. Der Vortrag leitete die Programme der einzelnen Fachgruppen am Fachdidaktiktag (23. September 2009) ein.

Gleich drei Hauptvortragende der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt widmeten sich dem zentralen Tagungsthema am Symposium (24. September 2009). Roland Fischer beleuchtete das Thema Grundbildung vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Bedeutung des Begriffs. „Bildung als Gestaltung von Individuen und sozialen Systemen in wechselseitiger Bezugnahme“, so sein erweiterter Bildungsbegriff. Eine fachdidaktische Perspektive – am Beispiel der sprachlichen Grundbildung – brachte Annemarie Saxalber-Tetter mit ihrem Vortrag ein. „Es ist noch nicht so lange her, da waren sich alle einig, dass der zentrale Ort der sprachlichen Grundbildung der Deutschunterricht ist. Die neuen Erkenntnisse machen es aber notwendig, sich die Frage nach dem Was, Wo und Wie sprachlicher Grundbildung neu zu stellen“, so ihre These. „Eine gemeinsame Basis mathematischen Wissens und Könnens“ ist für Werner Peschek, der zum Zusammenhang zwischen Grundbildung und Matura am Beispiel des Fachs Mathematik referierte, für die Konzeption einer zentralen schriftlichen Reifeprüfung erforderlich. Die in den Vorträgen aufgeworfenen Fragen wurden in der Folge in sieben – auch international geleiteten Arbeitsgruppen – bearbeitet.

„Was sollen unsere Schülerinnen und Schüler wissen und können?“, das fragten sich auch am Innovationstag (25. September 2009) die beiden HauptreferentInnen. Bundesministerin Claudia Schmied und IV-Bereichsleiter (Bildung, Innovation, Forschung) Gerhard Riemer stellten ihre Perspektiven zur zentralen Frage dar. Kompetenzen, welche die Wirtschaft von (aus-)gebildeten zukünftigen Arbeitskräften einfordert, wurden dabei ebenso thematisiert wie die bildungspolitische Arbeit an gemeinsamen Standards für alle Schülerinnen und Schüler. Es folgte eine spannende Publikumsdiskussion. Daraufhin stand die engagierte Arbeit von LehrerInnen im Mittelpunkt des Innovationstags: In 28 Workshops und auf 26 Postern wurden innovative Unterrichts- und Schulprojekte vorgestellt.

Außergewöhnliche Projekte standen auch wieder im Mittelpunkt der diesjährigen IMST-Award-Verleihung, die am 24. September 2009 im Hypo Group Event Center über die Bühne ging. Insgesamt sieben PreisträgerInnen, darunter auch ein durch die Sonderkategorie „Kärnten“ ausgezeichnetes Projekt, wurden vor 250 Gästen vorgestellt und prämiert. Die Auswahl wurde von einer Jury unter der Leitung von Bildungsforscher Peter Posch aus insgesamt 162 Einsendungen getroffen.  Die Beschreibungen der Gewinnerprojekte werden in den nächsten Tagen unter www.imst.ac.at/award veröffentlicht.

IMST ist ein von der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt in Kooperation mit Universitäten, Pädagogischen Hochschulen, Schulbehörden, Schulen etc. getragenes Projekt im Auftrag des BMUKK, mit dem der Unterricht in Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik und Deutsch sowie in verwandten Fächern verbessert wird.

Rückblicke und weitere Informationen unter www.imst.ac.at/tagung2009 bzw. www.imst.ac.at/award, Dr. Romy Müller (0463 / 2700 6122.