Transdisziplinäre Friedensstudien: Konflikte, Frieden und neue Perspektiven

Zu ihrem Philosophiestudium wählte Janine Woschitz Transdisziplinäre Friedensstudien als Erweiterungscurriculum. Ihr Interesse an Friedensarbeit bestand bereits davor – durch die neue Richtung konnte die Studentin ihren Blick auf das Thema erweitern und lernte, warum Konflikte nicht immer etwas Schlechtes bedeuten müssen. 

Warum hast du dich dazu entschlossen Transdisziplinäre Friedensstudien zu wählen?

Entscheidend dafür war mit Sicherheit das Interesse daran, zu verstehen, wie Friedensarbeit konkret aussieht. Man bekommt zwar einiges in den Medien mit, aber sich selbst in die Thematik zu vertiefen ist doch etwas ganz anderes. Im Alltag sprechen wir oft über Themen, ohne genügend Vorwissen zu haben. Das finde ich problematisch. Ich habe mich zu dem Erweiterungscurriculum entschlossen, da ich der Meinung bin, dass man erst dann konstruktiv über etwas sprechen kann, wenn man sich intensiv damit befasst hat. Außerdem war es mir immer schon ein Anliegen, Ungerechtigkeiten aufzuzeigen und Lösungen für Probleme zu finden. Daher war es mir wichtig, ein Erweiterungsstudium zu wählen, welches sich mit diesen Aspekten befasst.

Wie bist du überhaupt auf die Idee gekommen, ein Erweiterungsstudium zu wählen?

Die Absolvierung eines Erweiterungscurriculums war Teil des alten Studienplans Philosophie, in dem ich inskribiert bin. Es handelt sich dabei um eine verkürzte Version des Erweiterungsstudiums, jedoch liegt der Unterschied nur bei wenigen ECTS.

Wie bist du auf Transdisziplinäre Friedensstudien aufmerksam geworden?

Ausschlaggebend war ein Plakat des Erweiterungscurriculums, welches in der Universität ausgehängt war. Es erregte immer wieder meine Aufmerksamkeit – und nachdem ich mir einige Informationen dazu eingeholt hatte, wusste ich, dass es das Richtige für mich ist.

Was machst du dabei? Was gefällt dir am besten?

Das Erweiterungscurriculum ist vielschichtig aufgebaut. Natürlich werden sehr viele Texte gelesen, um die Theorien und Ansätze der Friedensforschung kennenzulernen. Diese werden anschließend gemeinsam diskutiert, um sie besser zu verstehen. In den Diskussionen haben wir Studierende die Möglichkeit, unsere eigene Meinung mit einfließen zu lassen. Das gefällt mir besonders gut, weil damit ein Austausch einhergeht, der neue Sichtweisen eröffnet. Weiters erhalten wir verschiedenste Aufgaben, die Kreativität und Einfallsreichtum fördern, wie beispielsweise die Erstellung von Zeichnungen, Videos und Podcasts. Und auch ein individuelles Abschlussprojekt ist am Ende des Studiums vorgesehen. Wir lernen in den Lehrveranstaltungen verschiedene Übungen und Techniken kennen, die im Alltag angewendet werden können. Diese helfen dabei, ein neues Verständnis für Konflikte zu entwickeln, um mit ihnen besser umgehen zu können.

Was ist das Besondere an Transdisziplinären Friedensstudien?

Man bekommt sehr viele neue Perspektiven aufgezeigt. Das verändert das gängige Bild von Konflikten – das Studium zeigt auf, dass Konflikte nicht immer als etwas Schlechtes angesehen werden sollten, sondern, dass sie uns auf ihre Weise zeigen, dass Unstimmigkeiten herrschen. Auch rückt es den Frieden in ein anderes Licht, weil nicht jeder dasselbe unter dem Begriff versteht.

Würdest du anderen dazu raten ein Erweiterungsstudium zu studieren und wenn ja, warum?

Ja, auf jeden Fall! Ich bin der Meinung, dass man im Leben nie ausgelernt hat, und sehe jede weitere Ausbildung als eine Möglichkeit, sich selbst und andere besser kennenzulernen. Es ist eine Chance, sich weiterzuentwickeln. Erweiterungsstudien tragen dazu bei, dass man sich auch mit anderen Themenfeldern näher befasst und dahingehend seine Fähigkeiten ausweitet.

Wie und wo, denkst du, wird dir das Erweiterungscurriculum für die Zukunft einen Vorteil bringen?

Transdisziplinäre Friedensstudien tragen dazu bei, eine lösungsorientierte Vorgehensweise zu entwickeln und ich denke, dass dies auf viele verschiedene Bereiche angewandt werden kann. Sowohl im privaten, gesellschaftlichen als auch beruflichen Miteinander.

Was würdest du anderen mit auf den Weg geben?

Ich würde anderen gerne mit auf den Weg geben, dass man Gegebenheiten und Situationen, die einem selbst als falsch erscheinen, nicht einfach hinnehmen muss. Es ist wichtig, zu hinterfragen, über den Tellerrand hinauszublicken, sich eine eigene Meinung zu bilden und gegebenenfalls zu agieren.