Šteinacher – Hamsuchung

In dem vom österreichischen Wissenschaftsfonds FWF geförderten Projekt „Performing Reality“ werden die rituellen Praktiken der 10.-Oktober-Feiern und der sich fortschreibende Diskurs um das Ereignis Volksabstimmung kritisch unter die Lupe genommen. Das Ergebnis des Projekts sind unter anderem zahlreiche Veranstaltungen und Theaterproduktionen. Mit  „Šteinacher – Hamsuchung“ bringen sich Künstler*innen wie Forscher*innen nun beim Klagenfurt Festival 2021 ein. 

Nach dem Jubiläum „100 Jahre Volksabstimmung“ in Koroška/Kärnten (1920–2020) kommt der große Held des ‚Kärntner Abwehrkampfes‘ Hans Steinacher zurück, um den Nachgeborenen auf dem Domplatz die Leviten zu lesen: „100 Jahre nichts zu feiern?“ Von wegen. Der von Patrick Dollas gespielte Wi(e)dergänger ist ein „böser Erlöser“, der nicht retten, sondern richten will! Er fordert nichts Geringeres als sein Denkmal im Herzen Klagenfurts! Während der Theater-Prozession, die am Domplatz beginnt, berichtet er von seinen „Wundertaten“ im Rheinland. Dort agierte der „historische“ Hans Steinacher in den 1920er Jahren als eine Art „völkischer 007, mit der Lizenz zum Töten“, der seine Kärntner Erfahrungen frei und ungehemmt zu einem rechten Terrornetzwerk entfalten konnte. Hinter den Linien war er zugleich der Stichwortgeber der Kärntner illegalen Nazis.

Diese Uraufführung ist eine Koproduktion des aus Mitteln des FWF geförderten Projekts „Performing Reality – Dispositiv Kärnten/ Koroška“ am Institut für Kulturanalyse der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, „Urangst und Vergnügen“ und dem Klagenfurt Festival. „Urangst und Vergnügen“ sind Birgit Angele (Stuttgart), Patrick Dollas (Moers) und Klaus Schönberger (Klagenfurt).

 

3.-5. September 2021 | jeweils 18:00 – 19:00 Uhr | Start: Domplatz Klagenfurt

Weitere Informationen:

Foto zur Veranstaltung:

https://www.klagenfurtfestival.com/wp-content/uploads/2021/07/Steinacher-Hamsuchung.jpg