Stefan Haas – Heile Welt.

Stefan Haas

Heile Welt

 

 

Einst war die heile Welt:

In Uniform man Einheit sah.

Viel Neues und viel Altes,

vereint im kleinen Staate war.

Ein neuer Kampf alsbald entbrannte,

doch nicht von außen kam das Lodern;

der Brandherd lag im Menschen selbst;

die Hand schwarz gefärbt durch Asche.

Der Uniform neue Form verliehen:

stramme Einheit, die ich nie tragen will.

Vom alten Neuen ganz benommen,

man die nächste Neuheit übersah.

Des „Volkes Willen“ nach, es hieß:

Ein Volk, ein Reich und ein Verrückter.

Braune Uniformen es nun waren,

denen ich mich widersetzen will.

Als des „Volkes“ Feind deklariert,

wirst du nicht mehr als ein Tier

und sollst arbeiten dich zu Tode.

Zuletzt die Brücke mir Rettung war

und als das System zerbrach,

da lebte ich noch immer.

Jetzt ist die heile Welt:

Die Uniform, man braucht sie nicht.

Auf Neues folgt Neueres

und der Staat erstrahlt im Glanze.