Regenbogenflagge englisch

Regenbogen-Flagge zeigen: Kein Platz für Gewalt an der AAU!

Vor Kurzem wurde zum wiederholten Mal die vor der Universität Klagenfurt gehisste Regenbogenflagge angezündet und beschädigt. Da die Regenbogenflagge ein Symbol der LGBTQIA+ Community* ist, ist dies ein Angriff auf die Community und darf daher an unserer Universität nicht toleriert werden. Aus diesem Anlass möchten wir in diesem Monat näher darauf eingehen, was “Hate Crime” bedeutet und wie wir uns dem entgegenstellen können.

Poster Regenbogenflagge Diversitätskampagne deutsch*Das Akronym LGBTQIA+ inkludiert lesbische, schwule, bi- und asexuelle sowie trans-, inter-, und agender Personen und weitere queere Personen.

Die Universität soll ein Ort sein, an dem Personen unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, Herkunft, ethnischer oder religiöser Zugehörigkeit, Alter, Behinderung etc. teilhaben können. Angriffe gegen marginalisierte Gruppen, deren Teilhabe an der Mehrheitsgesellschaft nie selbstverständlich war und deren Existenz immer wieder infrage gestellt wird, dürfen nicht toleriert werden. Sie untergraben demokratische Grundwerte und die Menschenrechte.

 

Das barrierefreie Plakat finden Sie hier: Plakat Regenbogenflagge zeigen

Wofür steht die Regenbogenflagge?

Die Regenbogenflagge entwickelte sich aus der Lesben- und Schwulenbewegung der 1970er Jahre zu einem internationalen Symbol der LGBTQIA+ Bewegung. Ihre Farben stehen für die Vielfalt sexueller Orientierungen, Geschlechteridentitäten und geschlechtlicher Ausdrucksweisen, die neben vorherrschenden gender-binären und heteronormativen Vorstellungen existieren und historisch marginalisiert wurden. Darüber hinaus signalisiert die Flagge den (anhaltenden) Kampf queerer Personen für ihre Rechte und Selbstbestimmung. Heute schließen verschiedene Varianten der Regenbogenflagge (wie etwa die Progress Flag) auch weitere marginalisierte Gruppen, wie beispielsweise People of Colour und indigene Personen, mit ein.

Die Sichtbarkeit der Regenbogenflagge im öffentlichen Raum, wie beispielsweise an der Universität, ist bedeutsam, da sie Akzeptanz für die Vielfalt sexueller und geschlechtlicher Lebensformen signalisiert. Darüber hinaus wird mit dem Zeigen der Flagge die Existenz von LGBTQIA+ Personen, deren Rechte und Identitäten häufig in Frage gestellt und angegriffen werden, sichtbar gemacht.

Was ist ein “Hate Crime”?

Ein “Hate Crime” (dt.: Hassverbrechen) ist ein Angriff, der sich nicht (nur) gegen Einzelpersonen, sondern – motiviert durch Vorurteile oder Hass – gegen marginalisierte Gruppen richtet. “Hate Crimes” können verschiedene Formen der Gewalt umfassen, z.B. physische oder verbale Angriffe, Sachbeschädigung oder andere Diskriminierungsformen. Das Verbrennen der Regenbogenflagge ist ein physisches und symbolisches “Hate Crime”, das sich gegen queere Personen richtet. Ziel dieses Angriffs ist deren Abwertung und die Nichtanerkennung ihrer gleichwertigen Existenz. Auf gesellschaftlicher Ebene werden die Grundrechte queerer Personen angegriffen. Auf individueller Ebene kann dies in der Öffentlichkeit sowie im Studien- und Berufsalltag Angst und Unsicherheit schüren.

Hier finden Sie eine Broschüre des BMI zu “Hate Crimes” mit Informationen darüber, wie Fälle gemeldet werden können: https://www.bmi.gv.at/408/Projekt/start.aspx

Wie können wir uns solidarisieren?

Da das Verbrennen der Regenbogenflagge auf dem Campus ein sehr sichtbarer Akt  ist, können wir uns ebenfalls sichtbar – verbal oder symbolisch – mit den angegriffenen Personen solidarisieren. Dies kann beispielsweise durch das Zeigen der Flagge an mehreren Orten auf dem Campus geschehen. Nicht nur Personen, die sich selbst als Teil der LGBTQIA+ Community identifizieren, können Flagge zeigen!

Wir alle können:

  • “Hate Crimes” melden (z.B. an den Verein Queerinthia, der berät und die Fälle ggf. auch zur Anzeige bringt)
  • solche Vorfälle in unserem Umfeld thematisieren, z.B. indem wir mit Freund:innen, Kolleg:innen und Bekannten darüber sprechen.
  • intervenieren, wenn wir mitbekommen, dass es in unserem Umfeld zu queer-feindlichen oder abwertenden Sprüchen kommt.
  • LGBTQIA+ Rechte, Anliegen und Themen sichtbar machen.

Uni-Mitarbeiter:innen und Lehrende können:

  • Null-Toleranz für Diskriminierung und Gewalt zeigen.
  • Betroffenen Unterstützung und safe(r) spaces anbieten.
  • diskriminierende Vorfälle in der Lehrveranstaltung thematisieren und klar Stellung dagegen beziehen
  • die Geschichte und Existenz der LGBTQIA+ Community als Teil gelebter Vielfalt in Lehrveranstaltungen einbeziehen.

Übrigens: Am 17. Mai ist der Internationale Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie.

Die Episode 02 des Podcasts können Sie hier anhören: Gewalt gegen LGBTIQA+ Personen und Hate Crime

In der Folge geht Lux Pratter näher auf Gewalt gegen die LGBTQIA+ Community und Hate Crimes ein. Tamás Fütty, der an der AAU u. a. zu den Themen Bildung und Diversität lehrt und forscht, ÖH Vertreter:innen Nadja & Patci sowie Alina vom Verein Community Queerinthia geben zu dem Thema Einblicke und nennen Gegenstrategien.

Danke an alle Interviepartner:innen.

Weiter informieren…

…über Diskriminierung von LGBTQIA+ Personen & die Regenbogenflagge:

Amnesty International. LGBTQIA+ Rechte sind Menschenrechte. https://www.amnesty.at/themen/lgbtqiaplus-rechte/lgbtqiaplus-rechte-sind-menschenrechte/

…über Hassverbrechen und Anti-Genderismus:

Schubert, Karsten. (2024). Sexuelle und geschlechtliche Selbstbestimmung als Menschenrecht. Bundeszentrale für politische Bildung. https://www.bpb.de/themen/recht-justiz/dossier-menschenrechte/sexuelle-und-geschlechtliche-selbstbestimmung-als-menschenrecht/

 

Mit der Kampagne „Youniversity: Vielfalt feiern. Respekt leben.“ greift der Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen der Universität Klagenfurt in den kommenden zwei Semestern monatlich Diversitätsthemen auf. Weitere Informationen finden Sie auf der Seite der Kampagne.