Psychotherapeutisches Forschungs- und Lehrzentrum eröffnet in Klagenfurt

Gleichsam wirksame wie zeitsparende und kostengünstige Psychotherapie ist vielerorts rar, auch in Kärnten. Die Universität Klagenfurt installiert mit dem Psychotherapeutischen Forschungs- und Lehrzentrum nun eine Einrichtung, die genau dieses Angebot an Patientinnen und Patienten macht. Hinzu kommt, dass die Arbeit der TherapeutInnen eng mit der Erforschung wirksamer Therapiemethoden verknüpft ist.

„Wir wollen mit dem Psychotherapeutischen Forschungs- und Lehrzentrum (PFLZ) den Menschen in der Region ein Angebot machen, das ihnen den Zugang zu psychotherapeutischer Behandlung erleichtern soll“, so Caroline von Korff, die die therapeutische Leitung des Zentrums innehat. Die Wartezeiten sollen gering sein und die Kosten sollen unter dem üblichen Stundensatz liegen. Darüber hinaus habe man sich, betont Sylke Andreas, die als wissenschaftliche Leiterin des Zentrums fungiert, zum Ziel gesetzt, aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse in das Therapieangebot einfließen zu lassen. „Dies kann durch die enge Zusammenarbeit zwischen Universität und Therapiepraxis gut gelingen“, führt sie aus.

Sie erklärt weiter: „Für viele Patientengruppen, beispielsweise für Menschen im höheren Alter, haben wir derzeit noch wenig effiziente Behandlungsmethoden, von denen sich auch wissenschaftlich nachweisen lässt, dass sie wirksam sind.“ Deshalb fokussiere man mit dem PFLZ auf die Erforschung und Optimierung psychotherapeutischer Prozesse. Je nach den individuellen Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten werden die psychotherapeutischen Behandlungen an Forschungsprojekte geknüpft.

Gefragt danach, wer das Angebot des PFLZ in Anspruch nehmen kann, führt Caroline von Korff aus: „Menschen können aus unterschiedlichen Gründen eine Psychotherapie in Erwägung ziehen, dies können sein: affektive Erkrankungen (wie Depression), Angst- und Zwangserkrankungen, somatoforme Erkrankungen, Anpassungsstörungen, Belastungen bei chronischen körperlichen Erkrankungen bzw. Schwierigkeiten in zwischenmenschlichen Beziehungen.“ Das Therapieangebot ist dabei besonders für Erwachsene ab dem 18. Lebensjahr ausgerichtet.

Die Therapieangebote reichen von psychodynamisch orientierter Psychotherapie über psychoanalytisch orientierter Psychotherapie bis hin zu Gruppentherapien und werden auf die individuellen Bedürfnisse der Person zugeschnitten. Besonderer Wert wird dabei auf die Vernetzung von Psychotherapieforschung und –praxis gelegt, um die Qualität der Behandlungsmöglichkeiten psychischer Störungen sowie der Ausbildung von angehenden Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten kontinuierlich zu verbessern. Ab 2020 will man an der Abteilung für Klinische Psychologie, Psychotherapie und Psychoanalyse des Institutes für Psychologie auch einen Universitätslehrgang „Propädeutikum“ (dessen Absolvierung für eine Psychotherapieausbildung erforderlich ist) anbieten.

Das neu gegründete Psychotherapeutische Forschungs- und Lehrzentrum wird eröffnet am

9. Oktober 2019 | 15 Uhr
Lakeside-Park (Gebäude B01, ebenerdig, Raum 0.203)

Die emeritierte Universitätsprofessorin Jutta Menschik-Bendele wird einen Vortrag zum Thema „Historie der Psychotherapie und aktuellen Stand der psychotherapeutischen Versorgung in der Region und Österreich“ halten. Danach werden Sylke Andreas und Caroline von Korff das psychotherapeutische Forschungs- und Lehrzentrum (PFLZ) vorstellen.

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