Visuelle Kultur

Neuerscheinung: Visuelle Ironie und Kontingenz I IMAGE. Zeitschrift für interdisziplinäre Bildwissenschaft

Aus der aktuellen IMAGE. Zeitschrift für interdisziplinäre Bildwissenschaft (Ausgabe 41(1), 2025)

Kontingenz in globalen Bildpraktiken / Contingency in Global Image Practices

Wang, Zhuofei und Wagner, Christiane

Köln: Herbert von Halem Verlag 2025

Anna Schober-de Graaf: Visuelle Ironie und Kontingenz: Aneignungen von Praktiken des (politisierten) Sports im künstlerischen Werk von Nilbar Güreş 

In diesem Beitrag werden künstlerische Arbeiten der in der Türkei und in Österreich lebenden bildenden Künstlerin Nilbar Güreș in Hinblick auf den in ihnen erfolgenden Gebrauch der Ironie und der Parodie untersucht. In ihrem Werk, das unter anderem aus Performances, Fotografien und Zeichnungen besteht, bezieht sich die Künstlerin auf Bildtraditionen und Diskurse, die sich häufig mit dem Erscheinungsbild weiblicher Körper in der Öffentlichkeit und der Faszination für körperliche Aktivitäten, insbesondere im Sport und in alltäglichen Praktiken, auseinandersetzen. Anhand der künstlerischen Arbeiten von Nilbar Güreș wird aufgezeigt, in welcher Form Ironie und Parodie visuell dargeboten werden. Dabei kommt auch zur Sprache auf welche Weise die Künstlerin eine Formensprache entwickelt, die Bedeutung kalkuliert und rahmende Entscheidungen wie die Wahl des künstlerischen Mediums oder des Aufführungsortes trifft, aber auch, wie sie Alltägliches und Unkalkuliertes in ihre Kunst integriert. Der Aufsatz geht dementsprechend den Fragen nach, inwiefern und in welcher Weise der Einsatz von Ironie in ihrem Werk mit Kontingenz verbunden ist, d.h. wie Zufall, Absicht, Intuition und Improvisation in ihrer Kunst zusammenwirken und wie Ironie als kontingentes Wahrnehmungsereignis Polarisierungen in der Gesellschaft entgegentreten und/oder befördern kann.

Aktuelle Ausgabe 1/2025 | IMAGE