Master Visuelle Kultur: von Bildern, individueller Wahrnehmung und unserer Gesellschaft

Nachdem sie das Gymnasium in Klosterneuburg besucht hatte, war Karolina Wochocz auf der Suche nach dem richtigen Studium. Sie probierte sich aus und merkte schnell, dass ein ‚vernünftiges‘ Studium nicht auch gleichzeitig das ‚richtige‘ Studium sein muss. Also studierte sie Kunstgeschichte im Bachelor und probierte das junge Master-Studium Visuelle Kultur, das auf diese Weise nur in Klagenfurt angeboten wird, aus. Heute ist sie dankbar dafür, in sich selbst vertraut zu haben und rät jedem jungen Menschen, ein Studium zu wählen, das einen begeistert.

Warum hast du dich dazu entschlossen zu studieren? Und wie hast du dich für unsere Uni entschieden?

Gegen Ende meines Bachelorstudiums in Wien habe ich begonnen mich umzusehen welche Masterstudien es gibt, die für mich nach Kunstgeschichte in Frage kommen würden, und bin dank einer Mastermesse auf die Uni Klagenfurt gekommen, die als einzige Universität in Österreich das Studium Visuelle Kultur anbietet. Da ich mir bald sicher war, dass diese Studienrichtung genau die richtige für mich sein wird, habe ich mich – ohne jemals zuvor in Klagenfurt gewesen zu sein oder jemanden dort zu kennen – dafür entschieden. Außerdem eignet sich gerade die Studienzeit perfekt dafür, neue Städte und Leute kennenzulernen.

Wann und wie hast du herausgefunden, was du studieren willst?

Für mich war es nicht einfach, das richtige Studium nach der Schulzeit zu finden. Zwar hat mich ein Studium in die Richtung von Kunst und Kultur immer fasziniert, doch zu dazu wurde mir von allen Seiten abgeraten. Ich habe mich nach der Matura für Rechtswissenschaften inskribiert und drei Jahre lang Jus studiert und in einer Rechtsanwaltskanzlei gearbeitet.

Ich habe mir sehr schwer getan, viel gelernt, eine Unzahl von Prüfungen wiederholt und kaum Anschluss gefunden. Ich habe mich wirklich bemüht, aber nach drei Jahren musste ich feststellen, dass es einfach nicht das richtige Studium für mich ist. Die Entscheidung Kunstgeschichte und danach Visuelle Kultur zu studieren war die Beste, die ich treffen konnte. Das Studium macht mir seitdem Spaß, ich lerne viel was mich wirklich interessiert, ich habe sofort Freund*innen gefunden und einige spannende Praktika und Jobs im Kulturbereich bekommen.

Ich würde jeder Person raten, sich selbst zu vertrauen und das zu studieren, was einen wirklich begeistert. Nicht das, was „vernünftig“ erscheint.

Welcher Moment wird dich immer an dein Studium hier erinnern?

Es gibt viele schöne Momente, die ich im Laufe der letzten vier Semester hier erleben durfte. Nach dieser langen Zeit der Online-Lehre war es ein tolles Erlebnis bei einer Veranstaltung im Juni alle wieder vor Ort zu sehen und gemeinsam Zeit zu verbringen.

Was macht dein Studium für dich zu etwas Besonderem?

Das Besondere an der Visuellen Kultur ist, dass sie eine relativ neue und junge Studienrichtung ist, die absolut aktuell ist und sich mit gegenwärtigen Themen auseinandersetzt. An der Uni Klagenfurt merkt man die Begeisterung für dieses Fach von Seiten der Lehrenden und Studierenden sofort.

Welche Schwerpunkte gefallen dir in deinem Studium am besten?

Faszinierend finde ich die Auseinandersetzung damit, wie sehr visuelle Kultur mit allen anderen Themen und Lebensbereichen zusammenhängt und welch hohe Relevanz sie in unserer Alltagswelt hat. Außerdem interessieren mich Entwicklungen und Motivwandlungen im Bereich der Kunst und Populärkultur.

Wo holst du dir an der Uni Hilfe, wenn du etwas brauchst oder mal nicht weiterweißt?

Was ich an unserer Uni sehr zu schätzen weiß ist, dass wir immer Hilfe und Unterstützung bekommen, wenn wir sie brauchen. Wenn es etwas Inhaltliches zu einer LV ist, schreibe ich oft eine Mail an die*den Lehrveranstaltungsleiter*in und kann mir sicher sein, dass alle meine Fragen beantwortet werden. Oft kann man sich auch an die Mitstudierenden wenden, um schnellen Rat zu bekommen.

Hat sich dein Blick auf die Welt durch das Studium verändert?

Natürlich! Ich denke jedes (gute!) Studium sollte uns zum Nachdenken anregen, Neues vermitteln und uns beibringen, die Welt und uns selbst zu hinterfragen. Ich denke es geht nicht darum, sich alles genau zu merken und Informationen auswendig zu lernen. Vielmehr geht es darum, etwas Gewohntes mit neuen Augen zu sehen, seine Meinung zu ändern, wenn man etwas dazugelernt hat, andere Fragen zu stellen und die Welt anders wahrzunehmen. Das Studium der Visuellen Kultur beschäftigt sich mit Bildern, mit unserer Wahrnehmung und mit der Gesellschaft. Auf die ein oder andere Art beeinflusst alles, was ich gelernt habe, meinen Blick auf die Welt.

Was gefällt dir daran zu studieren?

Es gibt sehr vieles, das mir am Studierendendasein gut gefällt, und ich bin wirklich gerne Studentin. Ich gehe gerne zu Vorlesungen und tausche mich unglaublich gerne mit meinen Kolleg*innen und Dozent*innen aus. Ich liebe es Neues zu lernen und mein bisheriges Wissen zu vertiefen. Ich lese gerne neue Texte (selbst wenn ich sie nicht immer verstehe). Außerdem liebe ich die flexible Zeiteinteilung als Studierende – ich kann bis Mitternacht in der Bibliothek sitzen und bis Mittag schlafen, drei Tage durchlernen und den Rest der Woche meine Freizeit genießen, ganz wie es mir beliebt.

Warum sollte man an unserer Uni studieren?

Die Uni Klagenfurt ist ein Ort, an dem ich mich seit dem ersten Tag wohlgefühlt habe. Ich habe kein einziges Mal meine Wahl angezweifelt und würde jederzeit wieder hierher zum Studieren kommen. Im Vergleich zu anderen Unis herrscht hier ein extrem freundliches und kollegiales Klima und man erhält eine sehr gute Betreuung.

Was magst du an Klagenfurt?

Ich liebe die Berge, die man aus jedem Winkel Klagenfurts bewundern kann – als Wienerin ist das etwas sehr Besonderes! Und den wunderschönen Wörthersee, der einen alle Sorgen und allen Prüfungsstress im Juni vergessen lässt.

Worüber wärst du froh gewesen, wenn es dir jemand vor dem Studium erzählt hätte? Also, was ist dein Tipp für Studienanfänger*innen?

Keine Angst zu haben, Fragen zu stellen und seine eigene Meinung zu teilen. Egal ob es um Inhalte einer Lehrveranstaltung geht oder organisatorische Unsicherheiten, ein Austausch macht vieles so viel einfacher.

Wie erklärt man den Inhalt des Studiums seiner Familie oder Freunden?

Bei dieser Frage wünscht man sich immer, man würde etwas wie Medizin, Rechtswissenschaften oder Wirtschaft studieren: alle sind begeistert und niemand muss nachfragen, worum es dabei geht. Gerade die Visuelle Kultur ist ein, vor allem in Österreich, neues Studium und sagt den Wenigsten etwas.

Visuelle Kultur ist ein Studium, das sich mit den Bildern und visuellen Welten beschäftigt, die wir tagtäglich sehen und erleben. Von den Werbeplakaten vor der Haustür über Filme, Videos und Fotos im Kino oder auf Sozialen Medien, Mustern und Drucken auf unserer Kleidung bis hin zu historischen Gebäuden und Kunstwerken in Museen. Was sagen diese Bilder aus, welche Inhalte transportieren sie und welche Gefühle wecken sie in uns?

Machst du noch etwas neben dem Studium? – lässt sich das gut kombinieren?

Ja, es ist möglich neben dem Studium zu arbeiten oder Hobbies auszuüben, wobei es weniger und mehr intensive Phasen an der Uni gibt. Ich habe immer Zeit für Familie, Freunde, kurze (Auslands-)Ausflüge oder Sport gefunden. Die letzten beiden Semester habe ich auch als Tutorin am Institut der Visuellen Kultur gearbeitet, was sich ideal mit dem Studium verbinden ließ.

Wort-Rap

  • Meine Lieblings-LV war… ein Seminar aus meinem ersten Semester zur Globalen zeitgenössischen Ausstellungsgeschichte bei Dr. phil. des. Sebastian Mühl.
  • Mein Studi-Leben ist… manchmal anstrengend, manchmal lustig aber nie langweilig.
  • Uni geht nicht ohne… Kaffee!
  • Mich motivieren… Studierende, Lehrende und andere Personen, die ich bewundere.
  • Mein Traumjob ist… im Bereich der Kunstvermittlung.

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