„Ljubljana for Poetry Lovers“: Literarisches Übersetzen über die Grenzen hinweg


Studierende der Anglistik-Institute der Universitäten Klagenfurt und Ljubljana arbeiteten drei Jahre gemeinsam am Projekt „Ljubljana for Poetry Lovers“ und widmeten sich dabei dem literarischen Übersetzen slowenischer Lyrik des 20. Jahrhunderts. Nun mündete die interkulturelle Kooperation in eine Publikation mit dem Fremdenverkehrsbüro Ljubljana.

Ziel des Projektes war es, interkulturelles Lernen und grenzüberschreitenden Austausch zu stärken und zu fördern. Die Projektidee geht zurück auf eine Alpen-Adria-Konferenz an der Universität Klagenfurt im Jahre 2015, wo Gregor Chudoba (Institut für Anglistik und Amerikanistik, Universität Klagenfurt) und Monika Kavalir (Universität Ljubljana) die Konzeptidee entwickelt haben. Umgesetzt wurde das Projekt zwischen 2016 und 2019 von Anglistik-Studierenden beider Universitäten; an der Universität Klagenfurt erfolgte dies im Rahmen der Lehrveranstaltung Topics in Literary Translation. Dabei ging es um die intensive Auseinandersetzung mit Lyrik im Rahmen des Übersetzens.

Studierende der Universität Ljubljana erstellten englische Übersetzungen zeitgenössischer slowenischer Lyrik worauf folgend die Klagenfurter Studierenden diese Texte während eines zweitägigen Workshops in Ljubljana ins Deutsche übertrugen. Auswahlkriterium für die Gedichte war, dass sie einen Bezug zur Stadt Ljubljana aufweisen, sei es durch das Leben der Autor*innen, Denkmäler oder die Topoi der Texte. Während dieser Exkursion arbeiteten die Studierenden beider Länder gemeinsam und besuchten die Bezugsorte der Gedichte in Ljubljana.

„Die Studierenden hatten so die Möglichkeit, die theoretisch entwickelten Kompetenzen im literarischen Übersetzen gleich in die Praxis umzusetzen. Gleichzeitig konnten sie die Vorteile der kooperativen Arbeitsformen beim Übersetzen kennenlernen“, sagt Gregor Chudoba. Dabei wurde ihnen die „Verwobenheit von Text und kulturellem, historischem und biographischem Kontext bewusst“.

Besonders erfreulich war es für alle Beteiligten, dass das Ergebnis dieser fruchtbaren Zusammenarbeit in Form einer Broschüre mit ausgewählten Gedichten mit dem Titel „Ljubljana for Poetry Lovers“ vom Fremdenverkehrsbüro der Stadt Ljubljana herausgegeben wurde und im Rahmen von mehrsprachigen Stadtführungen eingesetzt wird.
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Seitens der AAU wurde das Projekt für den „Ars Docendi“, den Staatspreis für exzellente Lehre, in der Kategorie „Kooperative Lehr- und Arbeitsformen“ nominiert.

 

Publikationshinweis



Monika Kavalir und Gregor Chudoba haben im Oktober 2020 einen Artikel mit dem Titel „Indirect literary translation and intercultural communication: crossing borders in the Neighbours with a Go-Between project“ im Journal „Language & Intercultural Communication“ veröffentlicht.

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