Literatur und Krieg: Ukraine lesend (besser) verstehen

Literatur hat in Zeiten des Kriegs gewiss nicht Priorität. Doch kann sie helfen, (die) Ukraine besser zu verstehen. Ukrainische Schriftsteller*innen schreiben seit langem über ihre Gegenwart, die langjährige Bedrohung und den Krieg in ihrem Land, dessen momentane Zuspitzung ganz Europa erschüttert. Hier einige aktuelle Links mit erhellenden Literatur-Tipps:

1) Sie erzählen vom Krieg „Die ukrainische Literatur der letzten Jahre hilft beim Verstehen. Welche Bücher jetzt das Lesen oder Wiederlesen lohnen.“Ein Text von Daniel Graf und Agata Nowicka (Illustration)

https://www.republik.ch/2022/03/12/sie-erzaehlen-vom-krieg

2) Literatur aus der und über die Ukraine (Suhrkamp Verlag)

„Plötzlich verändert sich auch das Lesen. In den Büchern von Juri Andruchowytsch und Serhij Zhadan, in ihren Gedichten, Essays und Romanen wird die Gegenwart der letzten Jahre kenntlich. Sie erzählen von Menschen, die ihre postimperiale Geschichte erkunden, sei es in den Karpaten, in Galizien oder im Donbass – sie erzählen von einer Gesellschaft, die sich ihre Freiheit erkämpft hat. Musik, Anarchie, Lachen, Wut, Verzweiflung und die unerschöpfliche Quelle einer neuen Sprache – all das macht die Literatur aus diesem Europa en miniature so kraftvoll. Eine ganze Welt, die nach Putins Willen ausgelöscht werden soll.

Wir haben Bücher und Beiträge von ukrainischen Autor:innen und über das Leben in der Ukraine für Sie zusammengestellt.“

https://www.suhrkamp.de/thema/literatur-aus-der-und-ueber-die-ukraine-b-3221

3) #Stand with Ukraine: novinki gegen Putins Angriffskrieg

novinki sammelt (fortlaufend) Stimmen aus Literatur, Kunst und Wissenschaft zum Angriffskrieg auf (die) Ukraine mit Beiträgen von Yevgenia Belorusets, Georgi Gospodinov, Dariia Kuzmych, Lina Zalitok, Susanne Frank, Susanne Strätling und weiteren.

4) Mischa Gabowitsch „Ukraine verstehen“

Linksammlung, Bücherempfehlungen und Tagebücher aus dem Krieg, gesammelt und laufend upgedated vom Osteuropa-Historiker Mischa Gabowitsch

„Das ist die vielleicht verstörendste Erkenntnis bei der Lektüre dieser Bücher: Wir hätten das alles wissen können.“ (Daniel Graf, 12.3.2022, www.republik.ch)

„Kein Krieg für die Vergangenheit wurde je gewonnen. Krieg überhaupt kann nicht gewonnen werden. Krieg ist immer ein Kollaps der Menschenzeit, ein Kollaps der Menschlichkeit insgesamt. Er löscht Kulturschichten aus, von Sokrates über Plato bis Aristoteles, von Shakespeare und Goethe bis Tschechow und Brodsky.“ (Georgi Gospodinov, 28.2.2022, NZZ)