Kerstin Pussnig: Erfolgreich im Doppel-Studium Germanistik und Medien- und Kommunikationswissenschaften

Kerstin Pussnig lebt in einem kleinen Ort im Bezirk Völkermarkt und beschreibt sich selbst als „Landkind“. Obwohl sie eine beeindruckende Karriere im kaufmännischen Bereich hingelegt hat, hat sie auch ein Doppel-Studium der Germanistik und Medien- und Kommunikationswissenschaften abgeschlossen. Im Interview spricht sie über ihr Studienleben, ihre vielfältigen Interessen und gibt allen Studienanfänger:innen Tipps zum gelungenen Semesterstart mit auf den Weg.

Warum hast du dich dazu entschlossen zu studieren?

In einem Satz: „Ich liebe es zu lernen, neue Sachverhalte zu entdecken und meinen Horizont zu erweitern.“

Wann und wie hast du herausgefunden, was du studieren willst?

Bereits als Schülerin stellte ich mir unter meinem Traumberuf den der Journalistin vor. Zum damaligen Zeitpunkt war es für mich jedoch interessanter, Geld zu verdienen und gleich nach der Matura mit dem Berufsleben zu starten, weshalb mir die Möglichkeit eines Studiums gar nicht in den Sinn kam. Rückblickend betrachtet bin ich auch sehr froh, dass sich mein Weg so entwickelt hat. Ich gehe nun mit völlig anderen – konkreteren – Erwartungen an mein Studium heran, als ich das mit 19 Jahren getan hätte.

Was machst du im Studium? Was lernt man und was gefällt dir dabei am besten?

In beiden Studienrichtungen lege ich meinen Fokus auf die praxisbezogenen Lehrveranstaltungen. Am liebsten besuche ich Kurse bei Vortragenden, die selbst schreiben oder aus der journalistischen Praxis kommen. Neben den praxisbezogenen Kenntnissen werden für ein erfolgreiches Studium natürlich auch diverse Grundlagen als Basis vermittelt. In der Germanistik sind das unter anderem die Literatur- oder die Sprachwissenschaft.

Was macht dein Studium für dich zu etwas Besonderem?

Der Austausch mit Lehrenden und Studierenden: Es gibt so viele verschiedene Sichtweisen auf ein und dieselbe Gegebenheit und es bereichert das Leben ungemein, sich die Standpunkte unterschiedlichster Menschen anzuhören und vielleicht auch Pro’s und Contra’s zu diskutieren.

Ebenfalls schätze ich die Tatsache, dass es auch für Spät(er)entschlossene noch die Möglichkeit gibt, ein Stipendium zu bekommen.

Wo holst du dir an der Uni Hilfe, wenn du etwas brauchst oder mal nicht weiterweißt?

Zuallererst habe ich mich immer an die Studienvertretung gewandt, die mir bei den meisten Angelegenheiten weiterhelfen konnte. Ansonsten wende ich mich bei Fragen und Unklarheiten direkt an Lehrende.

Welcher Moment wird dich immer an dein Studium hier erinnern?

Auf jeden Fall wird mir mein Start in Erinnerung bleiben. Dass es ein aufbauendes System bei den Lehrveranstaltungen gibt, habe ich am Anfang nicht sofort gecheckt und mich gleich im ersten Semester zu einem Fachseminar angemeldet. Die nette Professorin hat mir dann erklärt, warum ich trotz meines großen Engagements und Enthusiasmus nicht gleich mit einem Seminar starten kann.

Machst du noch etwas neben dem Studium (Hobbies, Arbeit, Ehrenamt etc.)? Lässt sich das gut miteinander kombinieren?

Neben meinem Studium arbeite ich als Buchhalterin und ehrenamtliche Mitarbeiterin in einem karitativen Buchladen. Mit zwei Kindern im Volksschulalter habe ich auch einen Vollzeit-Mama-Job. Der flexible und selbst einteilbare Stundenplan eines Studiums lässt sich gut in meinen Alltag integrieren. Wenn bei den Lehrveranstaltungen auch Kombinationen aus Präsenz- und Online-Lehre angeboten werden, lassen sich die privaten und beruflichen Verpflichtungen gleich viel leichter unter einen Hut bringen.

Hat sich dein Blick auf die Welt durch das Studium verändert?

Zum Teil schon, ja. Ich sehe die Welt jetzt nicht unbedingt mit anderen Augen, aber ich habe auf jeden Fall gelernt, dass allein das kritische Hinterfragen von Gegebenheiten zu wenig ist. Man muss in der Lage sein, Antworten und „Fakten“ überprüfen zu können oder von der anderen Seite betrachtet, man muss seine Argumente belegen können. So gesehen hat sich mein Blick auf die Welt oder auch nur der in die Tageszeitung schon verändert.

Was ist dein Lieblingsplatz in Klagenfurt oder an der Uni Klagenfurt?

Das Schönste an der Uni Klagenfurt ist, dass es rundherum noch viele Grünflächen, Parks und natürlich den Wörthersee gibt. Bei Schönwetter findet man mich immer irgendwo draußen in der Sonne, bei Regenwetter in der Bibliothek.

Warum sollte man an unserer Universität studieren?

Germanistik-Studierende, die sich für den Bereich der Angewandten Germanistik interessieren, finden an anderen österreichischen Universitäten keine vergleichbaren Angebote. Vorteilhaft wirkt sich auch die Betreuungssituation zwischen Lehrenden und Studierenden aus, da die Anzahl der Kursteilnehmenden recht überschaubar ist.

Worüber wärst du froh gewesen, wenn es dir jemand vor dem Studium (über das Studieren, die Uni etc.) erzählt hätte? Hättest du einen Tipp für alle, die gerade am Anfang stehen?

Studium ist – anders als Schule – Selbsterarbeitung. Man darf nicht davon ausgehen, sämtliche Prüfungsinhalte schön „vorgekaut“ serviert zu bekommen. Es gibt immer wieder mal umfangreiche wissenschaftliche Artikel zu lesen. Je mehr man solche Literatur liest, umso schneller findet man in die Sprache der Wissenschaft hinein und umso leichter fällt es einem dann, Wichtiges und Kernpunkte herauszufinden und die Texte zusammenzufassen. Keine Panik, wenn man sich beim ersten Text leicht überfordert fühlt – man wächst mit den Aufgaben!

Mein Tipp an alle: Wenn es sich irgendwie einrichten lässt, tretet beim ersten Prüfungstermin an und schreibt eure Abschlussarbeiten so schnell wie möglich! Zieht man offene Lehrveranstaltungen mit ins nächste Semester, kommt viel zusammen, man fühlt sich überfordert und weiß gar nicht, wo man mit dem abschließen anfangen soll.

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Wort-Rap

  • Meine Lieblings-LV war… voll mit kreativen Schreibimpulsen, die zu den faszinierendsten Texten unter den Studierenden geführt haben.
  • Mein Studi-Leben ist… gut integrierbar in mein Privat- und Berufsleben.
  • Uni geht nicht ohne… Hybridunterricht und Online-Angebote.
  • Mich motiviert/en… die Studienvertretung, wenn ich mal kleinere „Krisen“ während des Studiums hatte.
  • Mein Traumjob ist… Journalistin.