Innovativer Journalismus in demokratischen Gesellschaften

Wir wissen viel darüber, wie Medieninnovationen den Journalismus ökonomisch und technologisch beeinflussen, nicht aber darüber, wie journalistische Innovationen auf die Qualität von Berichterstattung und damit auf die Öffentlichkeit in demokratischen Gesellschaften einwirken. Diese Lücke möchte nun ein Forschungsprojekt unter Beteiligung der Universität Klagenfurt schließen.

„Wir erleben zerrissene Öffentlichkeiten, zersplitterte Demokratien und so genannte postfaktische Politikdiskussionen. Das sind große Herausforderungen. Mit praxisnaher Grundlagenforschung wollen wir analysieren, wie Innovationen den professionellen Qualitätsjournalismus voranbringen können“, so die Projektleiter Klaus Meier (Deutschland), Andy Kaltenbrunner und Matthias Karmasin (Österreich) und Vinzenz Wyss (Schweiz). Zu solchen Innovationen zählen die Forschenden zum Beispiel investigative Rechercheteams, journalistische Startups auf Basis von Spenden oder Mitgliedsbeiträgen, Datenjournalismus oder die Nutzung von Plattformen wie Facebook, Instagram oder Youtube – mit allen Chancen und Risiken.

Im Fokus steht dabei insbesondere die Rolle des Journalismus in demokratischen Gesellschaften. International vermuten die Forscher hier große Unterschiede, daher sei es für sie lohnend, einen internationalen Vergleich über die Rahmenbedingungen für die Entstehung journalistischer Innovationen anzustellen. Aus den Erkenntnissen sollen sich Empfehlungen für die Medienpolitik und für die Medien selbst ableiten lassen, um Innovationen zu fördern, die die Qualität des Journalismus und seine Rolle für den öffentlichen Diskurs zu stärken.

Die Projektleitung hat die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt inne. Träger sind daneben die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften in der Schweiz und das Institut für vergleichende Medien- und Kommunikationsforschung (CMC) an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Universität Klagenfurt sowie die Forschungsgesellschaft Medienhaus Wien in Österreich. Gefördert wird das Projekt insgesamt mit 1,3 Millionen Euro durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), den österreichischen Fonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung (FWF) und den Schweizerischen Nationalfond (SNF).