In kleinen Schritten zum großen Abschluss: Phasenweise Beurteilung einer Master- oder Diplomarbeit

Immer wieder drohen Studienabschlüsse zu scheitern, weil Studierende das Verfassen der Master- oder Diplomarbeit als unüberwindbare, große Hürde wahrnehmen, obwohl sie während der einzelnen Teilschritte ihres Studiums sehr gute Studienleistungen gezeigt haben. Die Universität Klagenfurt bietet daher nun neu die „Phasenweise Beurteilung einer Master- und Diplomarbeit“ an, um Teilleistungen mit ECTS-Anrechnungspunkten zu bewerten und so den Fortschritt deutlicher zu machen.

Das Konzept gilt für alle an der Universität Klagenfurt angebotenen Master- und Diplomstudien. Wir haben mit Gernot Mödritscher, Prodekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, über die Vorteile für Studierende gesprochen.

Bei Master- und Diplomarbeiten gibt es nun ja eine neue Regelung. Was ist unter der „phasenweise Beurteilung“ zu verstehen?

Viele Studierende arbeiten ja sehr zügig an ihren Abschlussarbeiten und in intensiver Zusammenarbeit mit den Betreuer*innen. Es werden dabei eine Reihe von so genannten „Teilleistungen“ erbracht, bis dann die fertige Arbeit eingereicht wird – das ist ein großer Meilenstein im Fertigstellen des Studiums.

Wie sieht der genaue Aufbau aus?

Das ist je nach Fachdisziplin etwas anders. Aber im Grunde geht es beim ersten Meilenstein um ein ausgearbeitetes Konzept für die Masterarbeit, für das schon Literatur recherchiert und Forschungsfragen formuliert werden. Durch diese erste „Eintauchen“ in das Thema haben die Studierenden dann für sich auch Gewissheit, dass sie das Thema interessiert – das Interesse am Thema ein ganz zentraler Erfolgsfaktor für das zügige Vorankommen mit der Arbeit. Der nächste Meilenstein ist dann ein größerer Fortschrittsgrad der Arbeit.

Was muss ich tun, um die „phasenweise Beurteilung“ in Anspruch zu nehmen?

Die Studierenden müssen mit den Instituten bzw. betreuenden Kolleg*innen Kontakt aufnehmen und das Thema besprechen. Mache haben auch Themen „ausgeschrieben“. Alles Weitere wird dann vereinbart, so erstelle ich mit den Studierenden auch einen Zeitplan und da legen wir dann auch die Meilenstelle für die ECTS fest.

Warum ist die phasenweise Beurteilung eine sinnvolle Möglichkeit? Worin liegen die Vorteile?

Die Teilleistungen wurden bis dato nicht extra bewertet, dies erfolgt nun. Es gibt also eine „Belohnung“ für das Erreichen der Etappenziele. Der Motivationsaspekt ist da sehr zentral.

Was ändert sich nun für Studierende?

Ich glaube, die Meilensteine und erreichten ECTS geben ein gutes Gefühl, mit der Arbeit „auf Zug“ zu sein. Wir kennen das doch irgendwie alle: Wenn ein Meilenstein bzw. ein Termin naht, dann entwickeln wir Aktivität. (zwinkert)

An wen kann ich mich wenden, wenn ich zu diesem Prozedere noch Fragen habe?

Am besten an die Betreuer*innen oder an die Studienprogrammleitungen.

Was ist das Ziel dieser Maßnahme?

Es gibt doch immer wieder Studierende, die beispielsweise aufgrund von Berufstätigkeit, die schon während des Studiums startet, die Masterarbeit etwas aus dem Fokus verlieren. Im Kern wollen wir, dass dieses „Meisterstück“ zügig im Studium vorgelegt wird, sodass der Studienabschluss in der vorgesehenen Studienzeit möglich ist.

Weitere Informationen

Alle Detailinfos zur „Phasenweisen Beurteilung von Master- und Diplomarbeiten“ finden Sie hier.