IfEB-Spotlight Feber 2025: Alina Pabi „Die Entwicklung der Sonderpädagogik: Einfluss bedeutender Theorien und Persönlichkeiten auf den inklusiven Grundgedanken“

Welches Thema bearbeitest Du und was bedeutet es für Dich?

Ich habe mich in meiner Bachelorarbeit mir dem Thema „Die Entwicklung der Sonderpädagogik: Einfluss bedeutender Theorien und Persönlichkeiten auf den inklusiven Grundgedanken“ auseinandergesetzt. Durch meine Hospitation in einer Förderschule für integrative Pädagogik, konnte ich ein Unterrichtssystem kennenlernen, in welchem Schülerinnen und Schüler mit körperlichen und geistigen Mehrfach- und Schwerstbehinderungen in kleinen Klassen separat von dem Regelschulalltag und nach den Vorgaben eines Lehrplans für Kinder mit erhöhtem Förderbedarf unterrichtet werden. Die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK), die im Jahr 2009 einen inklusiven Wandel im deutschsprachigen Bildungssystemen angestoßen hat und seitdem auf ein gemeinsames Lernen für alle Schülerinnen und Schüler abzielt, hat sich somit gegen diese Grundsätze der Sonderpädagogik gerichtet. Förderschulen wurden entweder geschlossen oder in sogenannte „Schulen ohne Schüler“ umgewandelt, und Sonderpädagoginnen und -pädagogen arbeiten zunehmend an Regelschulen. In meiner Arbeit setze ich mich mit dieser Entwicklung der Sonderpädagogik auseinander und möchte mithilfe ausgewählter Theorien die positiven Aspekte der je spezifischen Pädagogik(en) hervorheben. Zusätzlich stelle ich mir die Frage, inwiefern die Sonderpädagogik immer noch den inklusiven Grundgedanken beeinflusst und ob ein separater Unterricht für Schülerinnen und Schüler mit körperlichen und geistigen Mehrfach- und Schwerstbehinderungen nicht die Lernqualität der Beteiligten im gesamten Bildungssystem verbessern könnte.

Wie ist dieses Thema mit Deinem Studium verbunden?

Aufgrund von persönlichem Interesse habe ich im Laufe meines Bachelorstudiums verschiedene Lehrveranstaltungen besucht, welche sich mit dem Thema „Diversity & Disability“ beschäftigt haben. Im Zuge meines Studienprojekts habe ich mich ebenfalls mit der Unterrichtsgestaltung und den Methoden in integrativen Förderschulen auseinandergesetzt. Da mir die Arbeitsweise in diesen Schulen so gut gefallen hat, habe ich mich schlussendlich dazu entschlossen auch meine Bachelorarbeit in diesem Bereich zu verfassen. Mit dieser Arbeit möchte ich die allgemeine Sichtweise und die bestehenden Vorurteile bezüglich der Sonderpädagogik positiv beeinflussen.

Wie gehst Du im Forschungsprozess vor?

Grundsätzlich basiert meine Arbeit in erster Linie auf einer umfangreichen Literaturrecherche, die aufgrund einer reichhaltigen geschichtlichen Entwicklung der Sonderpädagogik ein sehr breites Feld darstellt. Im weiteren Verlauf werde ich mich genauer mit den pädagogischen Konzepten und Grundsätzen von Johann Friedrich Herbart, beispielsweise der (allgemeinen) Bildsamkeit des Menschen auseinandersetzen. Im letzten Teil meiner Arbeit werde ich durch meine zuvor betriebene Recherche den Versuch wagen, die bestehenden Vorurteile gegenüber einer separierten Unterrichtsweise beeinträchtigter Kinder und der Sonderpädagogik im Allgemeinen, zu entkräften. Zusätzlich möchte ich darauf hinweisen, dass der inklusive Grundgedanke aus der Sonderpädagogik entstanden ist und sich ihr Wirken auch heute noch durch die gesamte Praxis zieht.

Was möchtest Du anderen Studierenden an Erfahrungen und Tipps mitgeben?

Die Studierenden sollten sich bei ihrer Arbeit für ein Thema entscheiden, für welches sie sich wirklich interessieren, da man sich über einen längeren Zeitraum damit beschäftigt. Während des Schreibprozesses werden auch einmal Phasen eintreten, in welchem das Schreiben nicht so leicht von der Hand geht. Dann hilft es auch, eine kurze Pause zu machen und sich an einem anderen Tag wieder mit der Bachelorarbeit zu befassen. Durch etwas Abstand lösen sich manchmal ganz plötzlich Schwierigkeiten auf.

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