Ideenreichtum und Einsatz, die sich lohnen: build! unterstützt Studierende mit einer innovativen Geschäftsidee
Zu Beginn steht eine Innovation, die oft lange in den späteren Gründer:innen schlummert. Build! unterstützt junge Erfindungsreiche dabei, dass aus der Idee auch ein einträgliches Geschäft wird. Das Angebot richtet sich insbesondere an Studierende, und zwar aus allen Fächern an der Uni Klagenfurt. Wir haben mit build!-Geschäftsführer Jürgen Kopeinig darüber gesprochen, was Studierende erwartet, wenn sie den ersten Schritt wagen.
Herr Kopeinig, wie hoch ist das Interesse von Gründungsinteressierten an Ihren Services?
In Kärnten sind viele junge Menschen zögerlich. Wenn nicht die Eltern Unternehmer:innen sind, kommt man als Heranwachsender wenig mit Selbstständigkeit als Karriereoption in Berührung. Das sehen wir auch in den Schulen und in der Berufsorientierung. Wir wollen daher zeigen: Mit einer guten Idee und der passenden Begleitung kann man Unternehmer:in werden! Man muss sich nur trauen!
Ist es nicht sehr arbeitsintensiv, ein Unternehmen zu gründen?
Zu Beginn braucht man das klare Bekenntnis, viel Einsatz zu zeigen. Ich sage immer: „Man muss schon ein bisschen hackeln.“ Man tut das aber im Gegensatz zum Angestelltenverhältnis nicht für einen Chef, sondern für sich selbst. Die Freiheit und Unabhängigkeit schätzen unsere Gründer:innen sehr! Das passt auch besser zu unserer aktuellen Arbeitswelt.
Wie viel Risiko muss ich eingehen?
Als Student:in habe ich oft den Vorteil, dass ich noch ungebunden bin. Ich habe noch nicht viel zu verlieren. Unsere Unternehmen brauchen in der Regel auch keine Produktionsanlage um mehrere Millionen Euro, sondern einen Laptop und digitale Kompetenzen. Ich muss also nur meine Zeit einsetzen. Das Risiko, finanziell zu Schaden zu kommen, ist daher gering.
Was erwartet mich in den Co-Working-Spaces von build!?
Noch vor 10 Jahren brauchten wir zwei Stockwerke im Lakeside Park, um unsere Gründer:innen unterzubringen. Das hat sich mittlerweile wie überall in den Gründungszentren gewandelt: Viele arbeiten zuhause oder unterwegs. Das gemeinsame Feierabendbier wurde seltener. Wir bieten aber neue Orte, damit die Gründer:innen in Austausch kommen, weil sie brauchen das Gespräch, um sich auch durch die Reflexion weiterentwickeln zu können.
Warum sind gerade Studierende für Sie interessant?
Studierende arbeiten oft auch forschend. Das ist auch die Grundidee des AplusB-Förderprogramms: Ideen kommen aus der academia heraus in ein Business. Es passiert ein Wissenstransfer. Im Zuge von Masterarbeiten oder Dissertationen entstehen Ideen und Lösungen, die verwertbar sind. Wir wollen dabei unterstützen. Dabei geht es auch oft um den Schutz bzw. ein Patent: Wir haben hier Expertise, die wir zur Verfügung stellen können.
Richten Sie sich nur an Studierende der Wirtschaftswissenschaften und der Technik, oder sind alle gemeint?
Wir wollen bewusst auch alle anderen ansprechen! Ich bin überzeugt davon, dass die klugen, jungen Menschen, die ein Fach aus den Kultur-, Bildungs- oder Sozialwissenschaften studieren, viel Potenzial für Ideen haben, die – unterstützt durch eine Technologie – erfolgreich werden können. Wichtig sind auch die Sozialen Innovationen, die momentan stark im Trend liegen. Junge Menschen legen heute einen großen Wert darauf, etwas Sinnstiftendes zu tun. Das lässt sich in der Selbstständigkeit gut umsetzen.
Was möchten Ihre Gründer:innen erreichen: Millionenschwere Unternehmen oder eher kleinere Projekte?
Wir haben bei uns alles vertreten. Ich bin aber überzeugt: Wenn es einem gelingt, mit etwas, das man gerne tut, ein kleineres Unternehmen mit 20 Mitarbeiter:innen aufzubauen, hat man sehr viel erreicht im Leben. Eine realistische Perspektive ist da sehr hilfreich.
Wie viele Projekte fördern Sie, und wie lange?
Von rund 80 Projekten passen rund die Hälfte in unser Förderprogramm. Jährlich inkubieren wir dann 20 Start-ups; das heißt, diese erhalten auch eine finanzielle Unterstützung, laufende Beratung, Workshops und – bei Bedarf – Räume und Infrastruktur. Mit allen Phasen, die wir anbieten, kann die Förderung rund 26 Monate umfassen.
Welche Kriterien muss man erfüllen?
Die Idee muss innovativ sein. Außerdem soll sie technologiebasiert sein; wobei da eine große Bandbreite gegeben ist: Es gibt Start-ups, die aus der Technik kommen und wo jahrelange Entwicklungsarbeit dahintersteckt. Und es gibt Start-ups, für die man vielleicht eine App braucht, um sie umzusetzen. Beides ist technologiebasiert. Das dritte Kriterium ist die Skalierbarkeit: Eine Friseurin kann nicht unendlich viele Köpfe verschönern; aber eine App lässt sich nachts, während man schläft, millionenfach verkaufen.
Wie kompliziert ist es, von Ihnen gefördert zu werden?
Der erste Schritt ist völlig unkompliziert: Ein Mail oder ein Anruf reichen. Für Studierende bieten wir außerdem auch den „Schnellcheck für deine Geschäftsidee“ in der Aula an (siehe Kasten). Man kann einfach vorbeispazieren und erzählen, welche Idee in einem schlummert. Unser Start-up-Coach kann dann unverbindlich Feedback dazu geben, ob eine build!-Unterstützung in Frage kommt und wie die nächsten Schritte sein könnten.
Und was, wenn ich scheitere?
In Österreich haben wir wenig Kultur dafür, dass auch das Scheitern zum Erfolg dazugehört. Unsere Unternehmen haben oft wenig finanziellen Einsatz; sie verlieren daher auch wenig. Und selbst wenn jemand insolvent geht, passiert ihr oder ihm das in der Regel nicht ein zweites Mal, weil man aus seinen Fehlern lernt.
Schnellcheck für deine Geschäftsidee!
In dir schlummert eine Idee, auf die die Welt wartet? Eine App oder ein Produkt, die das Zeug haben, die Welt zu erobern? Egal, ob du aus der Kultur, der Wirtschaft, der Technik oder aus den Sozialwissenschaften kommst: Deine Idee verdient eine Chance, verwirklicht zu werden.
Build! unterstützt Gründer:innen – mit einem erfahrenen Blick für das Potenzial von Geschäftsideen. Du möchtest schnell, unkompliziert und unverbindlich herausfinden, ob deine Innovation unterstützt werden kann? Mach den ersten Schritt: Die build!-Schnellchecker warten in der Aula auf dich.
Do. 14.12.2023 09:00 bis 12:00 Uhr
Do. 11.01.2024 09:00 bis 12:00 Uhr
In der Aula der Uni Klagenfurt!
Weitere Infos zu build! unter www.build.or.at