Industrie 4.0 | Foto: Coloures-pic/Fotolia.com

Europas Wirtschaft durch Idee der „lernenden Fabrik“ stärken

Unter der Leitung von Infineon Austria startete kürzlich das Forschungsprojekt SemI40, das auf die Weiterentwicklung selbststeuernder Fabriken fokussiert. Gemeinsames Ziel ist der nächste Entwicklungsschritt von Industrie-4.0-Anwendungen. Mit einem Volumen von 62 Millionen Euro gehört das Forschungsprojekt zu den größten Industrie-4.0-Projekten in Europa. Die Abteilung für Produktionsmanagement und Logistik der AAU ist eine von 37 PartnerInnen aus fünf Ländern.

SemI40 (Power Semiconductor and Electronics Manufacturing 4.0) wird sich in den nächsten drei Jahren auf die Bereiche „intelligente Produktion“ und „cyber-physikalische Produktionssysteme“ konzentrieren. Eine zentrale Rolle nimmt dabei der sichere Datenverkehr innerhalb und außerhalb von Fabriken ein: Hier werden Prozesse entwickelt, die eine sichere Kommunikation von weltweit vernetzten Anlagen mit unterschiedlichen Merkmalen gewährleisten – zum Beispiel Alter, Betriebssystem oder Schnittstellen. Ein weiterer Schwerpunkt ist die Entwicklung dynamischer Simulationen. Sie ermöglichen, die Fertigung exakter und effizienter zu planen sowie Qualität, Auslastung und Durchlaufzeit zu verbessern.

Entscheidungen im Produktionsablauf sind vielfach Routineentscheidungen und verlaufen nach definierten Mustern. Diese Entscheidungen sollen die Anlagen künftig zunehmend selbst treffen – automatisiert und bei konstanter Qualität. Damit soll der Mensch entlastet und frei für komplexere Aufgaben werden. Dies ist auch ein Bereich, in dem Gerald Reiner und sein Team an der Abteilung für Produktionsmanagement und Logistik forschend tätig sind. Einen weiteren Beitrag leisten sie zur Erforschung der gesellschaftlichen Auswirkungen auf die Arbeitsplätze der Zukunft: Durch Industrie 4.0 verändern sich Arbeitsfunktionen und Qualifikationen der Beschäftigten auf lange Sicht. Anforderungen an die Jobprofile der Zukunft müssen bereits heute berücksichtigt werden. Sie sind verstärkt mit systemorientiertem Arbeiten verbunden und erfordern Ausbildungs- und Qualifikationsmaßnahmen, die den veränderten Produktionsprozessen entsprechen. Letztlich sollen Industrie-4.0-Anwendungen Europas Wirtschaftsraum stärken und zur Sicherung von Arbeitsplätzen beitragen.

Der Hauptfokus der Arbeit der Forscherinnen und Forscher an der AAU wird im Bereich der Verbreitung der Forschungsaktivitäten und –ergebnisse liegen: „Die Scientific Community, VertreterInnen aus Wirtschaft & Industrie sowie die Medien sollen laufend informiert werden. Schließlich wird es auch darum gehen, die Erkenntnisse im Sinne von Wissenstransfer über Netzwerke und Plattformen in die Öffentlichkeit und zu den Unternehmen zu bringen“, so Gerald Reiner.

Acknowledgement SemI40

The work has been performed in the project Power Semiconductor and Electronics Manufacturing 4.0 (SemI40), under grant agreement No 692466. The project is co-funded by grants from Austria, Germany, Italy, France, Portugal and – Electronic Component Systems for European Leadership Joint Undertaking (ECSEL JU).

Diese Arbeit wurde im Projekt „Semiconductor and Electronics Manufacturing 4.0 (SemI40), unter der Grant Agreement No 692466 geleistet. Dieses Projekt wird gefördert durch Subventionen aus Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich, Portugal und dem Electronic Component Systems for European Leadership Joint Undertaking (ECSEL JU).