Familienbuch | Foto: PixelPower/Fotolia.com

Erinnerungsgemeinschaften in Kärnten

Wie werden in Kärnten Erinnerungen an und Bildungswissen über die Zeit des Nationalsozialismus an die Enkelgeneration der ZeitzeugInnen weitergegeben? Diese Frage steht im Mittelpunkt eines interdisziplinären Forschungsprojekts.

Verantwortlich für das Projekt sind Johannes Dafinger (Institut für Geschichte), Andreas Hudelist (Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft, nun Deutschdidaktik), Samo Wakounig (Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung) sowie Mira Wagner und Daniel Wutti (Institut für Psychologie).

Das spezielle Interesse der Forscherinnen und Forscher gilt – in einer Zeit, in der sich Zeitzeuginnen und Zeitzeugen kaum noch und bald schon gar nicht mehr am Diskurs beteiligen (können) – jenen Jugendlichen, die als letzte mit den ZeitzeugInnen in Austausch treten können: Wie werden Erinnerungen weitergegeben? Auf welche Weise beeinflussen Jugendliche als Angehörige der Enkel- und Urenkelgeneration der ZeitzeugInnen des Zweiten Weltkriegs das private und das öffentliche Erinnern in Kärnten? Dabei fokussiert die Forschungsgruppe unter anderem auf verschiedene Erinnerungsgemeinschaften wie Gedenkvereine und diesbezügliche Projekte, aber auch auf den Umgang mit dem Nationalsozialismus und dem zweiten Weltkrieg an den Schulen in Kärnten. Von Interesse sind für sie auch die im Spannungsfeld zwischen öffentlicher und familiäre Erinnerung von Jugendlichen konsumierten, aber auch selbst erstellten Medien.

Das Projekt gliedert sich in sechs Teile, die – großteils getrennt voneinander – vom Forschungscluster Bildungsforschung, der Privatstiftung der Kärntner Sparkasse, dem Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus sowie dem Jubiläumsfonds der Österreichischen Nationalbank gefördert werden.