Einfach machen! Die Welt ist groß und bunt

Frank Hassas hat an der Universität Klagenfurt in Betriebswirtschaft promoviert und ist heute Vice President Finance bei Up2Go International LLC. Im Interview erzählt er, wie sich sein Karriereweg entwickelt hat, warum er heutigen Studierenden raten würde Auslanderfahrungen zu sammeln und welche Herausforderungen ihn am meisten reizen.

Was haben Sie studiert?

Ich habe das Doktoratsstudium an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften absolviert. Meine Betreuerin war Frau Grabner-Kräuter, die ich sehr schätze.

Warum haben Sie sich für die Universität Klagenfurt entschieden?

Nach Bewerbungen an mehreren Universitäten hat mir der persönliche Kontakt mit Frau Grabner-Kräuter und Herrn Schneider am besten gefallen. Sie waren sehr aufgeschlossen gegenüber meiner Promotionsidee mit meinem damaligen Arbeitgeber Deutsche Lufthansa AG.

Wie hat sich Ihr Karriereweg weiterentwickelt?

Meine heutige Position als Vice President Finance ist das Ergebnis des Weges bestehend aus Neugier, Leistung, Perspektivenwechsel und Flexibilität. Über Praktika in Unternehmen habe ich meine erste Festanstellung (mit einem lokalen Vertrag in Italien) begonnen. Dann ging es vom Sachbearbeiter bzw. Assistenten zum Projektleiter, und über den Gruppenleiter und Abteilungsleiter bis hin zum heutigen Bereichsleiter als Vice President.

Was sind Ihre Arbeitsaufgaben als Vice President? Wie sieht Ihr beruflicher Alltag aus?

Ich bin verantwortlich für die finanzielle Stabilität meines Bereichs, d.h. fundierte Vergangenheitsanalyse (Reports) müssen zur proaktiven Gestaltung zukünftiger Handlungen (Planung, Forecasts etc.) führen.

Mein Alltag beginnt mit dem Lesen der Chat-Gruppen. Da wir ein international globales Unternehmen sind, arbeiten wir an gleichen Themen in unterschiedlichen Zeitzonen. Somit lese ich erst am Vormittag, was in den USA am Nachmittag passiert ist. Dann folgen Videokonferenzen und Meetings.

Was gefällt Ihnen in Ihrem Job besonders gut?

Ich arbeite mit sehr viel kreativen Menschen zusammen. Das ist inspirierend und regt zum eigenen Nachdenken und Hinterfragen an. Ich lerne nie aus.

Sie waren in Italien. Inwiefern hat Sie Ihre Auslandserfahrung geprägt?

Ich war mehrfach im Ausland: Während meines Studiums war ich in Budapest und Paris, und im Rahmen meiner Berufstätigkeit war ich in Mailand und Bari für insgesamt mehr als 5 Jahre. Im Ausland lernt man sich und andere in einer Art und Weise kennen, wie es im gewohnten Umfeld (und auch virtuell) nicht möglich ist. Man verlässt seine „Komfortzone“, wird aufgeschlossener und toleranter gegenüber seiner Umwelt. Es macht einfach riesigen Spaß, Neues zu erleben!

Haben Sie Tipps für heutige Studierende?

Ich bin neben meinem Beruf auch noch Lehrbeauftragter an einer Hochschule. Manchmal wünsche ich mir von „meinen“ Studierenden mehr Mut, die Dinge zu hinterfragen. Damit meine ich nicht nur den Lehrstoff sondern auch den Lehrprozess (Lehrkraft, Lehrmethode etc.) und auch die eigene Motivation (Warum studiere ich?). Es gibt im Lebensweg kein richtig und falsch, sondern „passt“ oder „passt nicht“, und besonders was das Ausland betrifft: EINFACH MACHEN! Die Welt ist groß und bunt. Nicht lange abwägen.

Haben Sie dementsprechend ein (Lebens-)Motto?

„Warten bringt nichts!“

Welche Herausforderungen reizen Sie am meisten?

Artificial Intelligence. Ich bin gespannt, wie sich unsere Gesellschaft die nächsten Jahrzehnte mit AI entwickelt.

Frank Hassas im Wordrap:

  • Ein glücklicher Moment an der Uni Klagenfurt war ... als ich nach 4 Jahren meine Promotionsurkunde in den Händen hielt
  • Wer hat Sie inspiriert?... Frau Grabner-Kräuter, Herr Schneider, Herr Mussnig und natürlich Frau Pirker. Alle auf ihre Weise
  • Wenn ich noch einmal studieren würden, würde ich … mehr Fragen zur Anwendung der Lehre stelle
  • Mein Studium in 4 Worten: International, zeitintensiv, kommunikativ, selbstbestimmt
  • Denke ich an die Uni Klagenfurt, denke ich sofort an … Tolle Doktorandenseminare, interessierte Studierende, gute Gespräche mit Professor*innen, Doktoratskolleg*innen und natürlich an die traumhafte Lage in Kärnten