Oliver Vitouch und Johanes Zechner beim Entrollen von "meiner sterne" aus dem Mayröckker-Zyklus | Foto: aau/maier

Ein großes Kunst-Geschenk für die Universität

Zum Abschluss seiner Ausstellung schenkte Johanes Zechner der Universität ein Werk aus seinem Mayröcker-Zyklus. Es trägt den Titel „meiner sterne“ und wird hinkünftig im Südtrakt der Universität dauerhaft zu sehen sein.

Die Ausstellung TILLY LAB CIRCLE von Johanes Zechner, die vom April bis Juni in der Großen Galerie gezeigt wurde, hat großen Anklang bei den Universitätsangehörigen und Gästen gefunden. Zur Finissage überbrachte Zechner das Sprachbild „meiner sterne“ aus seinem Mayröcker-Zyklus als Geschenk an die Universität. „Aus Freude darüber, an dieser wichtigen Institution und in so schönen Räumlichkeiten ausgestellt zu haben“, meinte der am Sattnitzufer aufgewachsene und nun in Graz und in Obermieger bei Klagenfurt lebende Maler und Zeichner.

In Zechners künstlerischer Ekphrasis erscheint ein Gedicht von Friederike Mayröcker – der Doyenne der österreichischen Dichtkunst – als achtzeiliger Text meiner Sterne Nennung im blauen Bergabend / eine ferne Stimmung im blauen Bergabend / ein verwehendes Horn im blauen Bergabend auf gerasterten Himmelfarbtönen.

Das drei Mal zwei Meter große Bild stellt für Zechner eine Besonderheit dar, weil es sein erstes großformatiges Bild überhaupt ist. Es entstand 2009 in seinem damals neu errichteten Atelier in Obermieger. Im dortigen alten Pfarrhaus verbringt Zechner die Sommermonate, und dort entstand über sechs Jahre die bildnerische Mayröcker-Übersetzung. Nach langem Studium der Suhrkamp-Werkausgabe von 2004 stellte er Gedichtteile, Verse oder Worte in neue Wortfolgen und überschrieb damit farbige Bildflächen. Sie alle tragen die Signatur FM bzw. FMZ für Friederike Mayröcker Zyklus. Das Z lässt sich aber auch doppeldeutig als Zechner lesen, den „Übersetzer“ von Mayröckers Literatur in eigenständige Sprachbilder.

Rektor Oliver Vitouch, der das Werk für die Universität entgegennahm, bedankte sich formell mit Pro donatione magnifica et arte longa gratias innumeras agimus. „Die lateinische Sprache kann den innigen Mehrfachdank, den Dank im Plural, stimmiger zum Ausdruck bringen als die deutsche“, so Vitouch.

Sein Dank galt Johanes Zechner für dessen bildkünstlerisches Schaffen, für die gelungene Ausstellung in der baulich generalsanierten Großen Galerie und für das großzügige Geschenk, das nun dauerhaft im Foyer des Südtrakts gezeigt werden wird. Es passe auch deshalb ganz famos zum Ort, weil  die Verszeile „meiner Sterne Nennung“ die Assoziation zum Motto der Universität Per aspera ad astra herstellt.