Digital und barrierefrei an Hochschulen unterrichten: Für Distanzlehre sind neue Tools nötig

Seit März 2020 befinden sich Schulen und Hochschulen immer wieder im Modus der Distanzlehre. Eine Konsequenz aus diesen Phasen war die Nachfrage nach flexibleren Online- oder hybriden Lernsettings und damit der Anstoß für viele Universitäten, die Einsatzmöglichkeiten von Methoden und Tools zur Verbesserung der digitalen Lehre zu prüfen. Für manche hat der Einsatz von Tools zur Unterstützung von Distanz- und Onlinelehre den Zugang zu universitärer Bildung erleichtert. Das trifft jedoch nicht für alle Lernenden zu und Distanz- sowie Online-Lehre stellen Standardbildungssysteme punkto Barrierefreiheit und Inklusion vor neue Herausforderungen. Das Projekt mit dem Titel „InclUDE – Inclusive University Digital Education“ erarbeitet nun Materialien für einen digitalen Unterricht, der allen zugänglich ist.

„Die digitale Lehre wurde vielerorts als Notfallprogramm rasch umgesetzt. Dass für viele Menschen diese Form des Unterrichts aufgrund ihrer Einschränkungen nicht zugänglich ist, wurde häufig übersehen. Unser Ziel ist daher, die Barrierefreiheit und Inklusion in der digitalen Hochschullehre zu erhöhen“, so Marlene Hilzensauer (Zentrum für Gebärdensprache und Hörbehindertenkommunikation), die das Projekt an der Universität Klagenfurt leitet. Aufbauend auf den Erfahrungen während der COVID-19-Pandemie, sollen Vortragende, Hochschulpersonal generell (HEP), Studierende sowie Dienstleister*innen in diesem Bereich mit Wissen zu aktuellen Tools zur Verbesserung der Barrierefreiheit und inklusiver Lehrtechniken unterstützt werden.

Ko-finanziert durch das Erasmus+ Programm wird dieses Projekt von Juli 2021 bis September 2022 laufen. Geplante Projektergebnisse sind:

  • ein Online-Archiv mit kostenlosen und frei verfügbaren Tools für barrierefreie Online-Lehre auf Deutsch, Englisch und Französisch zu suchen und zu nutzen
  • ein praxisorientierter Leitfaden, der Lehrende Schritt für Schritt beim Gestalten von Online-Lernumgebungen anleitet, die für eine möglichst große Anzahl von Studierenden zugänglich sind, einschließlich Studierender mit Behinderungen
  • ein didaktischer Leitfaden zur inklusiveren Gestaltung von Planung und Umsetzung der Online-Lehre

Das Projekt wird von der University of Wolverhampton (www.wlv.co.uk) koordiniert, mit Partnerinstitutionen in Frankreich (Université Rennes II https://www.univ-rennes2.fr/), Belgien (European Association of Service providers for Persons with Disabilities https://www.easpd.eu/) und in Österreich (Alpen-Adria-Universität Klagenfurt). Weitere Informationen zu diesem Projekt und den geplanten Projektoutputs finden Sie unter https://www.easpd.eu/project-detail/inclusive-university-digital-education-include/