Daniel Neuhold im Gespräch über „hard work pays off“ und das Projekt mit Airbus

Daniel Neuhold ist derzeit als Doktorand am Institut für Vernetzte und Eingebettete Systeme tätig. Er spricht mit uns über seinen Leitsatz „hard work pays off“, erzählt eine Anekdote aus seiner Studienzeit und plaudert über Robotersysteme, dratholose Kommunikation und das Projekt mit Airbus. 

Die wichtigsten Stationen auf Ihrem Karriereweg:

Die wohl wichtigste Entscheidung war es an der Universität Klagenfurt Informationstechnik zu studieren. Ein durchwegs schwieriges Studium mit Schwerpunkten in Mathematik, Informatik sowie Signalübertragung und Kommunikationstechnologien. Dieses Studium hat mir allerdings ein sehr breitgefächertes Wissen vermittelt, das ich in mehreren Projekten in verschiedensten Firmen über den Lauf der Studienzeit einbringen konnte. Im Masterstudium spezialisierte ich mich auf drahtlose Kommunikation und mobile Systeme und entwickelte zusammen mit meinen Betreuern ein Robotersystem, welches in der Lage ist Gebäude völlig autonom (selbstständig) zu erkunden und einen Gebäudeplan davon zu erstellen.

Gerade dieses Projekt weckte mein Interesse noch mehr und ich entschied mich an der Universität zu bleiben um mein Wissen auf dem Gebiet der drahtlosen Kommunikation im Zuge eines Doktorats zu vertiefen. Damit kam der bislang wichtigste Schritt auf meinem Karriereweg … ein Projekt mit Airbus und dem Ziel, Kabel aus einer Flugzeugkabine durch äußerst zuverlässig, robuste und vor allem störungssichere Kommunikation zu ersetzen. Ein solches System kann Kosten, verursacht durch Gewicht (25t) und Wartung (Flugausfall in dieser Zeit) der Kabel, signifikant reduzieren und damit Fliegen ein Stück weit ökonomischer und kostengünstiger gestalten. Nicht nur konnte ich mich durch dieses Projekt fachlich wie auch persönlich weiterentwickeln, sondern hatte die Chance an neuartigen Projekten mit noch nicht genutzten Technologien zu arbeiten. In weiterer Folge erhielt ich dadurch eine Einladung der University of Southern California (USC), eine der renommiertesten privaten Eliteuniversitäten der Welt (konstant unter den 10 besten gelistet) wo ich meine Forschung 6 Monate lange mit Experten auf diesem Gebiet weiterführen und dieses Wissen an die Universität Klagenfurt bringen kann. Zusätzlich werden wir das entwickelte System in einer Kooperation mit der Ariane Group/ ESA noch in diesem Jahr in einer Ariane Trägerrakete einsetzen um dessen Eigenschaften auch für den Einsatz in der Raumfahrt zu evaluieren.

 

Können Sie sich noch an Ihre ersten Studientage erinnern? Was war besonders, neu, auffällig, amüsant etc.

An meinen ersten Tag an der Universität kann ich mich noch sehr gut erinnern. Endlich kein Schüler mehr zu sein, sondern Student. Den Studentenausweis in der Hand zu halten fühlte sich unbeschreiblich an.Zu diesem Zeitpunkt war mir noch nicht bewusst was die kommenden 5 Jahre bringen werden und wie herausfordernd ein solches Studentenleben mitunter auch sein kann.

 

Was sind Ihre Arbeitsaufgaben? Wie sieht Ihr beruflicher Alltag aus und was ist es, das Ihnen in Ihrem Job besonders gefällt?

Ehrlich gesagt muss ich gestehen das es mir (immer noch) jeden Tag aufs Neue Freude bereitet ins Büro zu fahren um mein Projekt wieder ein Stück weiter zu bringen. Und genau dieses Gefühl gerne zu arbeiten und glücklich mit seinen Karriereentscheidungen zu sein, dazu noch in einem großartigen Umfeld mit tollen Kollegen arbeiten zu dürfen bietet mir mehr als ich mir je wünschen hätte können.

 

War Ihr Studium für Ihre heutige Tätigkeit hilfreich und welchen Einfluss hatte Ihr Studium auf Ihre berufliche Tätigkeit(en)?

Neben dem fachlichen Wissen hat mich mein Studium aber vor allem persönlich wachsen lassen. Unzählige Projekte, Laborarbeiten und zahllose Stunden vor Büchern mit verzweifelten Blicken haben mich etwas Wesentliches lernen lassen: „Hard work pays off“. Früher oder später stößt man auf neue Wissensgebiete in die man sich einarbeiten muss und dann darauf zurückgreifen zu können worauf die Universität einen vorbereitet ist essentiell.

 

Fällt Ihnen eine nette Anekdote aus Ihrer Studienzeit ein? Gibt es eine Situation in der Sie ans Studium/ eine bestimmte LV/ einen Prof zurückgedacht haben?

Da ich mein Studium im Sommersemester angefangen habe, war es vor allem in den aufbauenden LVs schwierig mitzuhalten. Ich erinnere mich noch lebhaft an einen ganz besonderen Moment. In der zweiten Einheit des „Analysis 2“ Kurses mit Philipp Hungerländer. Philipp kam auf mich zu und fragte, ob ich etwas Hilfe bräuchte, da ich Analysis 1 nicht besucht habe. Dankbar nickte ich und freute mich Unterstützung zu erhalten. Als ich später bei Philipp im Büro vorbeischaute, erwartete er mich schon und meinte: „Ich habe dir alles rausgesucht und wenn du das durcharbeitest, dann hast du schon mal die wichtigsten Grundlagen. Das sollte dir wirklich weiterhelfen“. Ich freute mich riesig, Philipp griff daraufhin in seinen Schrank und holte einen beinahe platzenden Ordner mit hunderten Seiten mathematischer Formeln, Beweisen und Aufzeichnungen heraus.

Das war der Moment als ich realisierte wieviel Arbeit auf mich zukommen wird in den kommenden Jahren. 🙂

 

Würden Sie heute nochmal dasselbe studieren?

Zu 100% JA! Das war mit unter eine der besten Entscheidungen meines Lebens da mich das Studium auf so vieles vorbereitet hat und mir die Möglichkeit gegeben hat mich persönlich aber auch fachlich zu entwickeln, um schlussendlich Geld damit verdienen zu können was mir Spaß macht.

 

Was würden Sie heutigen Studierenden mit auf den Weg geben?

Ein Studium stellt einen oft auf den Prüfstand und ist herausfordernd, doch gerade dann ist es wichtig weiter zu machen und nicht aufzugebben, weil genau das den Charakter bildet, der einen durch das restliche Leben begleitet und immer hilfreich sein wird!! Immer an das große Ziel am Ende zu denken. Es ist normal, dass je mehr man zu wissen glaubt, je mehr realisiert man, wieviel man eigentlich noch nicht weiß!!

 

Was vermissen Sie aus Ihrer Studienzeit (an der AAU)?

Als Doktorand fühlt man sich noch ein Stück weit als Student da man nicht wirklich von der Universität geht und sich daher nicht so viel ändert. Ich bin mir jedoch sicher, dass ich in einigen Jahren wehmütig auf diese Zeit denken werde und mich immer gerne an jeden Tag, jedes Monat und jedes einzelne Jahr an dieser Universität erinnern werde.

 

Wort-Rap:

Ein glücklicher AAU-Moment war… Für seine Arbeit und den Fleiß wertgeschätzt zu werden.
Aus Ihrer Studienzeit besitzen Sie noch? Neben dem Wissen, die Erinnerungen an eine wunderschöne Zeit!
Wer hat Sie inspiriert? Sehr viele verschiedene Menschen.
Wenn Sie noch einmal studieren würden, würden Sie… Nichts ändern wollen, um alles nochmal zu erleben!
Ihr Studium in 4 Worten: Beste Zeit meines Lebens!