Filmcrew Cybermobbing | Foto aau/KK

Cybermobbing: „Setze ein Zeichen!“

Am 2. Februar wurde der neue Kurzfilm zum Thema „Cybermobbing“ an der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt präsentiert. Der Film wurde von den Studierenden der Medien- und Kommunikationswissenschaft produziert.

 

Die Klagenfurter Filmemacherin und Medienpädagogin Caroline Weberhofer hat im vergangenen Semester am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Alpen-Adria-Universität Klagenfurt im Rahmen einer Lehrveranstaltung mit Studierenden den Film „Setze ein Zeichen!“ zum Thema Cybermobbing produziert. Er wird in Österreichischen Schulen im Unterricht zum Einsatz kommen und die Kinder und Jugendlichen dazu animieren, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.

Mobbing – schon immer ein brisantes Thema an Schulen. Durch die Entwicklung der Medienlandschaft etabliert sich Mobbing zunehmend auch in den Neuen Medien – Mobbing wird zu Cybermobbing. Dadurch beschränkt sich dieses soziale Problem nicht mehr auf den Schulhof und den Heimweg, – durch Smartphones, Internet, Social Networks & Co breiten sich erniedrigende und verletzende Nachrichten, Bilder und Videos verstärkt auch im öffentlichen Raum aus. Das verschlimmert die Situation für die betroffenen Opfer, denn sie werden so nicht mehr „nur“ in ihrem persönlichen Umfeld sondern viel globaler bloßgestellt.

Der Film bietet einen Einblick, was durch Cybermobbing passieren kann und wie es den Betroffenen geht. Michaela Horn, die Mutter eines Cybermobbing-Opfers erzählt die Geschichte ihres Sohnes Joel, der sich am Ende seines Leidenswegs das Leben genommen hat, als er den Druck und die Erniedrigungen, denen er durch Cybermobbing ausgesetzt war, nicht mehr ertragen konnte. Das seit 1. Jänner 2016 gültige Gesetz zum Thema Cybermobbing wird im Film vorgestellt und es werden Wege aufgezeigt, wie Betroffene sich Hilfe holen können.

 

Der Film ist in Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung und Frauen, dem Kärntner Landesjugendreferat, der Plattform saferinternet.at und der Förderaktion netidee.at entstanden und steht ab 9. Februar 2016 auf www.saferinternet.at zur Verfügung. Zudem wird er auch über den Bildungsmedienserver des Bundesministeriums für Bildung und Frauen kostenlos zur Verfügung gestellt sowie im Kärntner Bildungsmedienzentrum zum Verleih angeboten.

Stimmen zum Film:
„Mit dem Kurzfilm soll darauf aufmerksam gemacht werden, welche fatalen Folgen Mobbing und Cybermobbing haben können. Die Geschichte einer betroffenen Mutter soll zum Nachdenken anregen, wie von einem selbst, aber auch von anderen die neuen Medien genutzt werden und inwiefern die persönlichen Grenzen und ein respektvoller Umgang miteinander gewahrt werden“, so Jugendlandesrätin Beate Prettner bei der Präsentation.

„Wichtig ist, dass wir alle hinsehen, anstatt uns abzuwenden. Wenn Unrecht geschieht, sei es im realen Leben oder im World Wide Web, ist es unsere Pflicht, aktiv zu werden – ich appelliere hier auch an die Zivilcourage“, sagte Landesschulratspräsident Rudi Altersberger.

Michaela Horn, betroffene Mutter, wünscht sich einen Internet-Führerschein für alle SchülerInnen im Alter von 10 Jahren: „So wie es die Fahrradprüfung gibt, würde es auch Sinn machen, am Beginn des neuen Schuljahres nach der Volksschulzeit eine Art Internet-Führerschein mit allen SchülerInnen zu machen, damit sie erste Regeln lernen, die für die Nutzung des Internets sinnvoll sind.“

Luzia Halbrainer von saferinternet stellte die Arbeit der Plattform vor und zeigte Möglichkeiten zum Thema Cybermobbing in der Jugendarbeit auf. Sie wies auch auf die Möglichkeit hin, sich kostenlos aus ganz Österreich bei „Rat auf Draht“ unter 147 Hilfe zu holen.

Das Filmteam: Emilia Andonova, Lukas Behrens, Anja Gritznig, Sarah Holzer, Nicole Hubmann, Katharina Kainz, Carina Koller, Stefanie Oswald, Stephanie Planegger, Julia Remschnig, Miriam Roschatt, Stefanie Samitz, Ilona Schmuttermaier, Nadine Schweintzger, Kathrin Sumah, Jannine Töglhofer, Lisa Werner, Julia Zell
Weitere Mitwirkende: Michaela Horn, Nina Weberhofer
Kamera: Wolfgang Giannelos, Ing. Friedel Hans
Redaktion, Regie und Produktion: Mag. Dr. Caroline Weberhofer