17.10.: Anita AUGUSTIN und Greta LAUER

 

Anita Augustin: Wie ähnlich ist uns der Zackenbarsch, dieses äußerst hässliche Tier

Greta Lauer: Gedeih und Verderb

 

Dienstag, 17. 10. 2023

19.30 Uhr

 

Schräge Figuren, böse Komik und bissig bis zum letzten Tabu: Anita Augustin inszeniert mit ihrem Roman Wie ähnlich ist uns der Zackenbarsch, dieses äußerst hässliche Tier ein aberwitziges Schauspiel um eine alleinerziehende Mutter, deren Durchschnittsleben jäh endet, als ihre zwölfjährige Tochter verschwindet und sie sich gezwungen sieht, sich im

Alleingang auf die Suche zu machen.

 

Greta Lauer hat mit Gedeih und Verderb einen Text über Schmerzen geschrieben. Schmerzen, die in der Familie und der Gemeinschaft über Generationen unter der Hand weitergereicht werden und die durch tägliche Riten, durch Sprache und durch Sexualität am Leben bleiben. Das Erinnern und Erzählen der Protagonistin ist der Versuch, diese Gewalt mit Sprache begreifen zu können.

 

Anita Augustin, geboren 1970 in Klagenfurt, studierte Philosophie und Theaterwissenschaft an der Universität Wien und arbeitet seit 25 Jahren als Dramaturgin in der freien Szene, an Stadt- und Staatstheatern sowie bei Festivals, schreibt sowohl Prosa als auch Texte für die Bühne und lehrt als Dozentin an der Freien Universität Berlin.

Greta Lauer, geboren 1990 in Klagenfurt, lebt derzeit in Wien. Studium der Germanistik, Philosophie und Psychoanalyse, Regiehospitanzen und -assistenzen an deutschsprachigen Theaterhäusern. Sie schreibt szenische Texte, lyrische Texte und Prosatexte, ist Mitglied der GAV und veröffentlichte bisher in verschiedenen Literaturzeitschriften.

 

Moderation: Edith Bernhofer und Franziska Mader

10.10.: Clemens J. Setz – Monde vor der Landung

 

Clemens Setz

Monde vor der Landung

Lesung

Moderation: Michaela Monschein

 

Dienstag, 10. 10. 2023
19.30 Uhr

 

Worms, Anfang der zwanziger Jahre des letzten Jahrhunderts. Peter Bender, ehemals Fliegerleutnant des Deutschen Heeres, macht sich als Gründer einer neuen Religionsgemeinschaft und mit der Proklamation der sogenannten Hohlwelt-Theorie einen Namen: Die Menschheit, so diese Theorie, lebe nicht auf, sondern in einer Kugel, außerhalb

derselben existiere nichts. Benders Gemeinde bleibt überschaubar, dennoch wird er wegen der Verbreitung aufwieglerischer und gotteslästerlicher Flugschriften zu einer mehrmonatigen Kerkerhaft verurteilt.

Als sich nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten herumspricht, dass seine Frau Jüdin ist, wenden sich selbst seine engsten Gefolgsleute von ihm ab. Die Benders verarmen, die Repressionen gegen seine Frau werden bald unerträglich, bis die Familie 1942 verhaftet und deportiert wird. Nur der Sohn überlebt das Konzentrationslager.

Was auf den ersten Blick zeitlich wie thematisch weit entfernt scheint, entpuppt sich sogleich als Teil einer „staunenswerten Vielseitigkeit“ und „radikalen Zeitgenossenschaft“, die Clemens J. Setz anlässlich der Verleihung des Georg-Büchner-Preises 2021 attestiert wurden. Denn die Erzählung von der abseitigen Theorie lässt sich als Reflexion auf

Verschwörungsideologien unserer Gegenwart verstehen.

 

Suhrkamp Verlag | Clemens J. Setz: »Monde vor der Landung«

 

Clemens J. Setz ist 1982 in Graz geboren, wo er Mathematik und Germanistik studierte. Heute lebt er als Übersetzer und freier Schriftsteller in Wien. Setz gilt als eine der wichtigsten und unkonventionellsten Stimmen zeitgenössischer österreichischer Literatur. Neben zahlreichen weiteren Auszeichnungen erhielt er 2021 den Georg-Büchner-Preis.

 

 

07.10.: Lange Nacht der Museen – LAVANT AUF STEIN

Die Lange Nacht der Museen:

Samstag, 07. Oktober 2023, ab 18.00 Uhr

 

PROGRAMM ab 19.00 UHR:

Die beiden Künstler Ernst Gradischnig und Ernst Peter Prokop werden im Rahmen der Langen Nacht der Museen im ersten Stock im Musilhaus anwesend sein.

Der Stein, der für die Herstellung der Lithographien verwendet wurde, wird bei diesem Anlass abgeschliffen.

Eine kleine Auflage mit einem der Motive wird vor Ort zu erwerben sein.

 

ACHTUNG:

Im Rahmen der Langen Nacht der Museen ist der Besuch der Ausstellung nur mit einem Eintrittsticket möglich.

Karten und Infos: langenacht.orf.at

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LAVANT AUF STEIN

Ein Versuch, Fotografien von Ernst Peter Prokop mit der Malerei von Ernst Gradischnig zu verbinden.

 

Die Fotos von Christine Lavant haben beide angeregt, mit der Technik der Lithografie eine neue Darstellungsform zu finden. Langwierige Experimente waren notwendig, die Fotos auf den Lithostein zu bringen, um sie mit malerischen Mitteln weiter zu interpretieren und umzugestalten.

Es ist gelungen, die fotografischen Elemente mit den grafischen so zu verbinden, dass daraus ein eigenständiges Werk entstanden ist. Auf die Möglichkeit, größere Auflagen der Lithografien anzufertigen, wurde bewusst verzichtet, es handelt sich bei den Ausstellungsbildern um Unikate, die nicht wiederholt werden können.

Ernst Peter Prokop hat die Originale ebenfalls bearbeitet und den Hintergrund durch Naturaufnahmen wie Bäumen oder Wurzeln ergänzt.

 

Anlässlich des 50. Todestages von Christine Lavant sind die Arbeiten in den Veranstaltungsräumen des Musil-Instituts im 1. Stock des Musilhauses zu sehen.

 

Ernst Gradischnig und Ernst Peter Prokop_Foto: Ernst Peter Prokop    Vorschaubild zur Ausstellung Lavant auf Stein Ernst Peter Prokop_Fotomappe

 

Zu den Künstlern:

Der in Klagenfurt lebende Fotograf Ernst Peter Prokop ist „unermüdlich dabei, mit seiner Kamera Kunstvolles zu gestalten“ (ORF).
fotoprokop.com

Der Maler Ernst Gradischnig beschäftigt sich mit Malerei, Grafik und Keramik. Einer seiner künstlerischen Schwerpunkte ist die Lithographie.
ernst-gradischnig.at

04.10.: AUSGEBUCHT – Maja Haderlap – Nachtfrauen

ACHTUNG: Es gibt für diese Veranstaltung keine freien Plätze mehr!

 

Maja Haderlap

Nachtfrauen

Buchpräsentation und Lesung

Mittwoch, 04. 10. 2023
19.30 Uhr             

 

Als Mira ins Auto steigt, um sich auf den Weg nach Südkärnten zu machen, weiß sie, dass ihr schwierige Tage bevorstehen: Ihre alte Mutter muss auf den Auszug aus dem Haus vorbereitet werden, in dem sie vor Jahrzehnten als ungelernte Arbeiterin mit den damals noch kleinen Kindern Obdach gefunden hat. Tatsächlich verdichten sich im Lauf der folgenden Wochen die Erinnerungen an eine als traumatisch erlebte Kindheit, die vom frühen Tod des Vaters genauso belastet war wie von der rigiden patriarchalen Ordnung und den Dogmen der katholischen Kirche. Die alten, unaufgelösten Konflikte verschaffen sich neuen Raum, und Mira beginnt zu verstehen, dass sie von den lang beschwiegenen Lebensgeschichten ihrer Ahninnen befeuert werden: Tagelöhnerin die eine, die unter dramatischen Umständen ums Leben kam, Partisanin die andere, die nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nicht mehr nach Kärnten zurückkehrte.

In eindringlichen Bildern erzählt Maja Haderlap in ihrem neuen Roman aus dem Leben dreier Generationen von Frauen, von ihren Verstrickungen in aufgezwungene und verinnerlichte Leitbilder und ihrem Ringen um Autonomie.

 

Maja Haderlap wurde in Bad Eisenkappel / Železna Kapla geboren. Nach einem Studium der Theaterwissenschaft und Germanistik war sie Lehrbeauftragte an der Universität Klagenfurt und lange Jahre Chefdramaturgin am Stadttheater Klagenfurt. Sie veröffentlichte Lyrik in slowenischer Sprache, ehe sie für einen Auszug aus ihrem Romandebüt Engel des Vergessens 2011 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnet wurde. Weitere renommierte Preise folgten, wie der Max-Frisch-Preis (2018) oder der Christine-Lavant-Preis (2021).

 

Moderation: Katharina Herzmansky (Kulturabteilung des Landes Kärnten)

 

Wir empfehlen, sich für diese Veranstaltung vorab anzumelden!