Bachelorstudium Anglistik: „Ich fühle mich als Teil einer riesengroßen Uni-Familie!“

Die Wolfsbergerin Tamara Urach steht kurz vor Abschluss ihres Lehramtsstudiums Englisch und Geschichte. Sie ist so begeistert von der Englischen Sprache und Kultur, dass sie sich dazu entschlossen hat auch noch den Bachelor in Anglistik und Amerikanistik zu machen. Im Interview erzählt sie uns was sie Schönes mit der Uni Klagenfurt verbindet und warum sich Studienanfänger*innen was trauen sollten.

Warum hast du dich für ein Lehramtsstudium entschieden?
Der Wunsch nach einem Studium hat sich eigentlich erst im Laufe der fünf Jahre an der HAK herauskristallisiert. Ich hatte eine sehr gute Englischlehrerin. Sie hat nicht nur das Interesse an der Sprache, sondern auch an der englischen Kultur in mir geweckt. Deshalb entschied ich mich dazu, Englisch auf Lehramt zu studieren, um wie sie in Zukunft auch einmal Schüler*innen für dieses Fach zu begeistern.

Gab es besondere Momente an der AAU, die dir in Erinnerung geblieben sind?
Ja! Unsere Winter-Büro Geschichte! Seit etwa zwei Jahren haben einige Studienkolleg*innen und ich unser eigenes „Büro“. Dieses Büro ist unser Aula-Lern-Stammtisch, der stets wächst, weil immer neue „Kolleg*innen“ dazukommen. Wir helfen uns gegenseitig bei verschiedenen Aufgaben, Präsentationen oder Prüfungen, aber machen auch vieles in der Freizeit miteinander. Einmal haben wir im Winter Pizza bestellt. Wir hatten noch Lust auf ein Ben und Jerry’s Eis zum Nachtisch. Im Winter gibt es aber kein Eis am Campus. Wir mussten etwas suchen und sind letztendlich bei Spar fündig geworden, wo wir dann auch gleich Eis für unser ganzes „Büro“ geholt haben. Unser Durchhaltevermögen hat sich gelohnt und unsere Gemeinschaft gestärkt!

Was gefällt dir an deinem Studium besonders?
In Englisch gefallen mir vor allem die Fächer Kultur und Literatur, speziell wenn sie auf das britische Mittelalter ausgerichtet sind – meine Begeisterung dafür scheint so groß zu sein, dass ich jetzt schon mehr als 5 Seminare und Vorlesungen zu diesem Thema besucht habe, obwohl ich die Note eigentlich nicht benötige.

Hat sich dein Blick auf die Welt durch das Studium verändert?
Ja, sehr! Ich merke selbst, dass ich durch mein Studium viel weltoffener geworden bin. Ich beschäftige mich sehr viel mit anderen Kulturen, vor allem jenen im englischen Sprachraum (wie z.B. die Kultur der Maori) und liebe es andere Länder zu erkunden. Auch hat sich mein Umweltbewusstsein an der Uni extrem verstärkt. Obwohl ich auch gerne immer wieder Reisen unternehme, versuche ich bewusster zu leben und auf einige Dinge zu verzichten.

Wie erklärt man den Inhalt des Studiums seiner Familie oder Freunden?
Viele Personen in meinem Umkreis haben erwartet, dass ich in diesem Studium Tag ein Tag aus nur Grammatik üben und Vokabeln lernen würde. Das ist aber natürlich nicht der Fall: eines der ersten Dinge, die man in meinem Studium erlernt, ist zum Beispiel wie man richtig Aufsätze verfasst, präsentiert und allgemein die Sprache richtig verwendet, das ist sozusagen das Grundstudium. Von Anfang an gibt es aber auch Lehrveranstaltungen, die auf Themen aus der Linguistik, Kultur und Literatur aufbauen. Man lernt unterschiedliche Kulturen kennen, welchen Einfluss Sprache auf verschiedenste Themen hat und kann sich der Literatur aus vielen verschiedenen Epochen widmen – dabei erkennt man schnell, was einen am meisten interessiert. Das Beste daran ist, dass man sich zu einem gewissen Grad aussuchen kann, auf welchen Schwerpunkt man sich konzentrieren möchte und die Lehrveranstaltungen dementsprechend auswählen kann. Außerdem nimmt man viele Themen durch, die ich am Beginn des Studiums nicht erwartet hätte, etwa Literatur aus dem Bereich Fantasy (Herr der Ringe oder Das Lied von Eis und Feuer), verschiedene kleinere Kulturgruppen, Kultur in Musik, Film und Theater, Mythologie oder auch Gender Studies. Es gibt einfach wahnsinnig viel zu lernen und entdecken und, seitdem meine Familie und Freunde das wissen, sind sie ganz begeistert von meinem Studium.

Warum hast du dich für Klagenfurt entschieden?
Ehrlich gesagt habe auch ich, wie viele meiner Freund*innen vor dem Studium daran gedacht weg aus Kärnten zu gehen. Ich bin aber heilfroh, mich dann doch umentschieden zu haben, denn die Uni Klagenfurt ist wirklich sehr toll. Man fühlt sich wahnsinnig gut aufgehoben und auch die Umgebung ist klasse, denn im Sommer ist es bis zum See nur ein Marsch von wenigen Minuten.

Warum sollte man hier studieren? Was magst du an Klagenfurt?
Die Uni bietet ein sehr angenehmes Umfeld und ich denke, dass wir im Gegensatz zu anderen Städten oder anderen Unis sehr viel mehr Natur vor der Haustüre haben, was für mich als Kind vom Land sehr wichtig ist. Ich persönlich fühle mich irgendwie als Teil einer riesengroßen Uni-Familie. Viele meiner Freund*innen und Bekannten erzählen mir davon, dass sie an größeren Unis als Studierende oft nur eine Nummer sind – in Klagenfurt kennt man sich und auch die Professor*innen kennen einen beim Namen, sie bleiben oft am Gang stehen, um sich zu erkundigen wie es einem geht und führen ein wenig Smalltalk. Wenn man Hilfe benötigt, ist immer jemand zur Stelle, seien es Professor*innen, Mitstudierende oder Bedienstete der Universität.

Worauf freust du dich, wenn du an die Uni kommst?
Ich freue mich speziell darüber, meine Kolleg*innen oft zu sehen und mich mit ihnen auszutauschen. Außerdem finde ich es nach den Ferien immer schön wieder regelmäßig Englisch zu sprechen und neue Gesichter kennenzulernen.

Was wäre ein wichtiger Tipp für Studienanfängerinnen und Studienanfänger?
Traut euch! Traut euch Hilfe zu suchen, denn vor allem in den ersten Semestern kann es etwas schwieriger sein sich zurechtzufinden, wenn man noch nie auf einer Uni eingeschrieben war. Nehmt an Veranstaltungen teil und kontaktiert die Studienvertretungen, falls ihr Fragen habt. Jede*r an der Uni hat diese Erfahrung durchgemacht und kann euch wertvolle Tipps geben.
Traut euch ein paar Kurse mehr zu besuchen. Ihr könnt wahnsinnig viel schaffen, wenn ihr nur wollt.

Traut euch den Mund aufzumachen. Natürlich ist es schwer von Anfang an in den Lehrveranstaltungen fleißig mitzureden, wenn man das Gefühl hat, dass die anderen vielleicht schon mehr wissen als du. Das ist nicht so, vor allem im Sprachenstudium werdet ihr erst durch das (Mit)Reden besser. Außerdem bessert sich die Leistung automatisch, wenn man sich bemüht.

Wo siehst du dich in 10 Jahren?
Da ich Lehramt studiert habe, war es der Plan auch in diesem Feld zu arbeiten. In meinem Studium habe ich allerdings so viele neue Aspekte kennengelernt und lasse mich erst einmal treiben, denn wer weiß was die Zukunft bringt – interessieren würde mich auf jeden Fall auch ein Job an der Universität oder eventuell auch ein Buch zu schreiben.

Wort-Rap

  • Mein erster Tag an der UNI war… eine kleine Reizüberflutung, jedoch wahnsinnig spannend.
  • Mein großartigstes LV Erlebnis… war ein Rollenspiel mit den Charakteren des Hauses Plantagenet.
  • Meine Uni ist… wahnsinnig lehrreich.
  • Mein Studi-Leben geht nicht ohne… meine Kolleg*innen und Freunde.
  • Mich inspiriert… das umfassende Wissen mancher Professor*innen.
  • Mein Studium in drei Worten… informativ, aufregend, inspirierend