Angewandte Kulturwissenschaft: Die Diskussionen machen das Studium besonders interessant

Chantal Bamgbala ist im Lavanttal in Kärnten aufgewachsen und studiert im 5. Semester Angewandte Kulturwissenschaft im Bachelor. Neben dem Studium verbringt die 22-Jährige viel Zeit mit Anti-Rassismus-Arbeit, Fotografie und Design. Mit uns hat sie über ihr Leben, ihr Studium und ihre Zukunftspläne gesprochen. 

Warum hast du dich genau für das Studium entschieden? War von Anfang an klar, was du studieren willst?

Ich habe mich anfangs nicht zwischen dem Studium der Anglistik und Amerikanistik und dem der Angewandten Kulturwissenschaft entscheiden können. Nachdem ich mich aber mehr mit den Studieninhalten beschäftigt habe, hat mich das breitgefächerte Angebot der Kulturwissenschaften deutlich angesprochen. Das Erwerben von Fremdsprachen und die Herausforderung, gesellschaftliche Prozesse zu analysieren und interdisziplinär einzuordnen wollte ich annehmen.

Kannst du dich an eine lustige AAU-Anekdote erinnern?

Tatsächlich ja. Ich habe ein Referat – nicht unüblich – zwei Tage vor der Präsentation vorbereitet, bin am Laptop eingeschlafen (im Bett zu Recherchieren ist nicht vorteilhaft) und als ich aufwachte, war die gesamte Datei weg! Ich habe dann bis vier Uhr morgens das Referat vorbereitet, welches um zwölf Uhr zu präsentieren war. Drei Stunden Schlaf und das Referat war ein Erfolg!

Welche Fächer gefallen dir besonders gut und warum? 

Das Fach Kulturmanagement habe ich fast abgeschlossen und es gefällt mir insofern gut, weil die Lehrveranstaltungen, die ich besucht habe, praxisnah waren und mir einen Einblick in die Kulturszene Klagenfurts aber auch in die des gesamten Alpen-Adria Raum verschafft haben.

Hat sich dein Blick auf die Welt durch das Studium verändert?

Ja, sehr! Durch das Studium analysiere und reflektiere ich mich, Situationen und Verhaltensweisen nicht nur im universitären Kontext aber auch besonders im Alltag. Es hat nicht einmal ein ganzes Semester gebraucht, um meine Umwelt durch die KuWi-Brille zu sehen.

Wie erklärt man den Inhalt des Studiums seiner Familie oder Freunden?

Ohne Geduld wird’s schwierig. Die Erklärungen werden vergessen und dann heißt es man studiert „irgendwas mit Kulturen“. Nein, Spaß, so schlimm war’s nicht, aber es erweist sich tatsächlich als schwierig, den Inhalt des Studiums zu erläutern und vor allem aufzuzählen in welchen Bereichen man danach tätig sein kann – denn es sind viele. Um es kurz und allgemein zusammenzufassen sage ich meistens, dass sich die Angewandten Kulturwissenschaft mit gesellschaftlichen Themen und kulturwissenschaftlichen Theorien befassen, diese analysiert, interdisziplinär einordnet und darüber diskutiert.

Warum hast du dich für Klagenfurt entschieden? Was magst du an Klagenfurt?

Da ich noch nicht lange in Klagenfurt wohne und es mir hier – dank des Wörthersees – gut gefällt, war für mich klar, dass ich hier studieren werde. Klagenfurt, vor allem die Kulturszene, hat viel zu bieten. Man muss nur genau hinhören und -schauen.

Im Sommer ist Klagenfurt ein idealer Ort, um sich auszupowern und sich gleichzeitig zu erholen! Auf dem Kreuzbergl wandern, danach in den See springen und sich am Abend am Alten Platz ein Getränk gönnen hat schon was.

Warum sollte man hier studieren?

Die Universität ist klein und man hat die Möglichkeit Professor*innen bei Unklarheiten schnell zu erreichen, was ein großer Vorteil ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass der Wörthersee nahe an der Universität liegt und, wenn der Kopf am Dampfen ist, kann man sich im See abkühlen.

Worauf freust du dich, wenn du wieder an die Uni kommst?

Auf die Diskussionen in den Lehrveranstaltungen und mit den Freund*innen in der Aula.

Was wäre ein wichtiger Tipp für Studienanfänger*innen?

Kulturwissenschaft zu studieren bedeutet, dass man viel Zeit benötigt – auch nach den Lehrveranstaltungen! Mit Kommiliton*innen und Professor*innen anschließend an die Lehrveranstaltung weiterzudiskutieren kann oft Stunden dauern. Man muss sich schon einen Wecker stellen, wenn man noch andere Dinge geplant hat, um aus den spannenden Diskussionen herauszukommen.

Wo siehst du dich in 10 Jahren? In welchem Feld willst du beruflich tätig sein?

Ich möchte mich auf kein spezifisches Feld fixieren. In 10 Jahren möchte ich auf meine hoffentlich erfolgreiche Anti-Rassismus-Arbeit zurückblicken können.

Wort-Rap

  • Mein erster Tag an der UNI war… angespannt.
  • Mein großartigstes LV Erlebnis war… eine Seminararbeit pünktlich abzugeben.
  • Meine Uni ist… ein Ort an dem jede*r einen Platz findet.
  • Mein Studi-Leben geht nicht ohne… Freund*innen und Tee.
  • Mich inspiriert… die Arbeit die meine Kommiliton*innen leisten.
  • Mein Studium in 3 Worten… vielfältig, praxisnah, kritisch