3.2.2021: Online-Diskussion – FRIEDEN IN ÄTHIOPIEN DURCH MILITÄRISCHE GEWALT?

Das Internationale Institut für Frieden (IIP) lädt Sie herzlich zur Online-Diskussion zum Thema ein:

FRIEDEN IN ÄTHIOPIEN DURCH MILITÄRISCHE GEWALT?
WAS KÖNNEN WIR VON MEDEMER UND WELKAIT (ወልቃይት) ÜBER DEN TIGRAY-KONFLIKT LERNEN?

Datum: Mittwoch, 3. Februar 2021

Zeit: 16:00 Uhr (MEZ) 

Veranstaltungsort : Der Zoom-Link wird an registrierte Teilnehmer gesendet

Registrieren Sie sich bitte auf der Website der Veranstaltung.

Diskussionsteilnehmer:

  • Dr. SONJA JOHN, freie Dozentin am Zentrum für Friedensforschung und Friedensbildung, Institut für Erziehungswissenschaft und Bildungsforschung, Alpen-Adria-Universität Klagenfurt und unabhängige Wissenschaftlerin, Berlin, Deutschland

Mäßigung:

  • HANNES SWOBODA, Präsident des Internationalen Instituts für Frieden (IIP), ehemaliger Europaabgeordneter

Inhalt:

2019 erhielt der äthiopische Premierminister Abiy Ahmed den Friedensnobelpreis für seine Versuche, das Land und das Horn von Afrika zu befrieden. Im November 2020 setzte er jedoch Streitkräfte ein, um einen Konflikt in der Tigray-Region zu kontrollieren. Hat sich der Friedensnobelpreisträger in einen Kriegstreiber verwandelt? Warum praktizierte er nicht die Versöhnung, Brüderlichkeit und Einheit, die er predigte?

Diese Fragen werden aus zwei Blickwinkeln angegangen. Erstens befasst sich dieser Vortrag mit Abiy Ahmeds Versöhnungs- und Friedenskonsolidierungsansatz von Medemer. Wie wollte er Synergien schaffen, um das Ziel von Einheit, Frieden und Wohlstand in dem armen und multiethnischen Land zu erreichen? Und funktioniert die Idee in der Praxis? Zweitens konzentriert sich der Vortrag zur Beantwortung der letzteren Frage auf den Welkait-Konflikt im westlichen Tigray – die wohl am meisten unterdrückte Identitätsfrage in der modernen äthiopischen Geschichte. Menschen, die fragten, ob Welkait in Tigray oder eher in einem Teil der Region Amhara sein sollte, wurden inhaftiert, gefoltert oder getötet. Nach seiner Ernennung zum Premierminister versprach Abiy Ahmed, die Frage demokratisch zu lösen. Jetzt werden durch das militärische Engagement die regionalen Grenzen neu gezogen. Die Menschen fliehen von Tigray in den Sudan. Ist dies das Ende von Abiy Ahmeds Friedens- und Versöhnungsprozess – oder der Anfang?