Beitragsbild Lesung Elias Hirschl

VERSCHOBEN – 25. 11.: Elias Hirschl – Salonfähig

A C H T U N G: Die Veranstaltung wird aufgrund des Lockdowns verschoben und zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt!

 

Elias Hirschl: Salonfähig

 

Donnerstag, 25. 11. 2021

Lesung, 19.30 Uhr              

 

ORT: Musil-Institut, Bahnhofstraße 50, 1. Stock, 9020 Klagenfurt

 

Was, wenn man sich ein perfektes Leben wie eine zweite Haut überziehen könnte? Willkommen bei Austrian Psycho

Der Musiker, Bühnenpoet und Autor Elias Hirschl nimmt in seinem neuen Roman Salonfähig die Rhetorik im (östereichischen) Politikgeschen bitterböse auseinander.

Stundenlang übt er vor dem Spiegel seinen Gang, sein Lächeln, seine Art zu sprechen. Julius Varga, der Parteichef, ist das ganz große Idol des namenlosen Erzählers. „Ich gebe mich für dich auf, Julius. Ich liebe dich.“ In seiner Abwesenheit gießt er seine Zimmerpflanzen, als ob dies ein Staatsakt wäre. Auf einer unteren Ebene dient der Erzähler der Partei und eifert seinem Vorbild nach. Er ist besessen von Marken und Äußerlichkeiten und der Ästhetik von Terroranschlägen.

Elias Hirschls neuer Roman ist ein großer Wurf und ein Vergnügen. Das wahnwitzige Porträt der Generation Slim Fit: jung, schön, intelligent, reich, oberflächlich und brandgefährlich.

 

„Dass Hirschl mit Salonfähig eine Satire auf die österreichische Regierung geschrieben hat, ist fast müßig zu notieren. Unverkennbar inspiriert von der Schwarz/Türkis-Blauen Regierung, die zu seinen Schreibanfängen noch im Amt war, gelingt ihm das Bild einer vorgeblich politischen Mitte, die schon lange weit nach rechts abgedriftet ist. So absurd Hirschl seinen Roman konstruiert, so extrem er seinen Protagonisten als emotionslose weiße Leinwand darstellt: Nichts davon scheint der Realität wirklich fern zu sein. Angesichts der aktuellen politischen Lage kommt Salonfähig bestimmt für eine ganze Weile nicht aus der Mode, während das Grundkonzept von Empathie in der Regierung schon lange aus der Mode gekommen scheint, wie zur Zeit am Beispiel Afghanistan ersichtlich wird.“

(Katia Schwingshandl, literaturhaus.at)

 

Elias Hirschl, wurde 1994 in Wien geboren, ist Romanautor, Slam Poet, Musiker und schreibt fürs Theater. Zuletzt erschienen die Romane Salonfähig (August 2021, Zsolnay) und Hundert schwarze Nähmaschinen (2017, Jung und Jung).
2014 wurde er österreichischer Meister im Poetry Slam und ist seit mehreren Jahren erfolgreich mit Spoken Word-Texten auf Bühnen in ganz Europa unterwegs. Er schrieb Texte für die Theaterstücke Swing – Dance to the right und Die wunderbare Zerstörung des Mannes vom Aktionstheater Ensemble und tourte 2017 und 2019 zusammen mit dem Wiener Musiker Jimmy Brainless lesend und singend durch Ostasien. Im Sommer 2018 war er Stipendiat am Literarischen Colloquium Berlin. 2020 wurde er für sein bisheriges Schaffen mit dem Reinhard-Priessnitz-Preis für Literatur ausgezeichnet. Seit 2020 schreibt und spricht er zusammen mit Antonia Stabinger, Berni Wagner und Leopold Toriser für die Hörspielreihe „Das Magische Auge“ auf Radio FM4. Zusammen mit dem Rapper Selbstlaut bildet er das Musikduo „Ein Gespenst“.